Marktkommentar Salate
Deutsche Salatsaison steht in den Startlöchern
Die deutsche Salatproduktion im Freiland hat vergangenes Jahr stark an Anbaufläche verloren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war keine Salatkultur davon ausgenommen. Wurden 2022 noch auf einer Fläche von 17 177 ha Salate angebaut, waren es 2023 insgesamt nur noch 14 701 ha. Damit ging die Anbaufläche an Salaten in Deutschland um 14 Prozent zurück. Insbesondere die flächenstärksten Salate, darunter Eissalat (-10 Prozent), Spinat (-15 Prozent) und Feldsalat (-39 Prozent), konnten nicht an das Vorjahresniveau heranreichen. Sowohl witterungsbedingt als auch aufgrund der Flächenreduktion sank die Erntemenge an Salaten im Vergleich zum Vorjahr im selben Umfang um knapp 14 Prozent.
Deutliche Flächenreduktion und schwerer Start
Die deutsche Freilandsalatsaison 2024 hat vor einigen Wochen begonnen. Für die Erzeuger war es kein leichter Start, da der April mit seinen immer wiederkehrenden Temperaturwechseln für Rückschläge sorgte. Nachdem zu Monatsbeginn mit hohen Temperaturen von über 20 Grad sehr früh ideale Wachstumsbedingungen geschaffen wurden, waren es vor allem die anschließenden raschen Temperaturstürze, die das Wachstum der Kulturen wieder bremsten. Dies führte dazu, dass sich die Salatbestände bundesweit sehr unterschiedlich entwickelten.
Kalte Nächte sorgten für Wachstumsstopp
Obwohl nun weitere Betriebe in die Salatproduktion einsteigen, kann Anfang Mai noch nicht aus dem Vollen geschöpft werden. Zudem neigen sich die regionalen Bestände aus dem Tunnel dem Ende entgegen. Das gesamte Angebot an Salaten fällt daher nicht allzu reichlich aus.
Anfangs litt vor allem die Produktion von Mini-Romanasalat, dessen Ernte in der 16. Kalenderwoche in den frühen Anbaugebieten in Büttelborn begonnen hatte. Der Temperaturwechsel hin zu Frost brachte die Erntetätigkeit Ende April über Nacht zum Erliegen. Auch der Start der Eissalatsaison, die planmäßig in der darauffolgenden Woche beginnen sollte, musste daraufhin verschoben werden. Nur zögerlich konnten die Ernteaktivitäten zum Monatswechsel wieder aufgenommen werden. Dadurch ergab sich eine Lücke am Markt, denn zeitgleich lief die spanische Importsaison aus. Nur wenige Restmengen stützen den angebotsschwachen Markt mit Eissalat und Mini-Romanasalaten. Von Vorteil dabei war, dass die Nachfrage nach Salaten aufgrund der kühleren Witterungsbedingungen ebenfalls verhalten war.
In der vergangenen 18. Woche wurde der erste deutsche Eissalat an den Großmärkten notiert. Preislich lagen die ersten Steigen (8 bis 10 Stück) mit durchschnittlich 13,82 Euro im Vergleich zu den Vorjahren angebotsbedingt auf einem relativ hohen Niveau.
Derzeit gute Preise zu erzielen
Abgesehen vom vergangenen Extremjahr, in dem Großhandelsabgabepreise von durchschnittlich 15 Euro notiert wurden, wird der Durchschnitt der Jahre 2021 und 2022 um knapp 10 Prozent übertroffen.
ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 19/2024