Marktkommentar Strauchbeeren

Früher Saisonstart bei mehreren Sorten

Die Strauchbeeren kamen in diesem Jahr früh in die Blüte.

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Die deutsche Strauchbeerenernte startete in diesem Jahr sehr früh. Mit dem milden Winter und den teils schon hohen Temperaturen im Frühjahr entwickelte sich die gesamte Vegetation rasch. Auch die Strauchbeerenarten kamen früh in die Blüte.

Die Spätfröste trafen insbesondere das frühe Sortenspektrum bei Johannisbeeren. Durch das Verrieseln und regionale Hagelschläge kam es zu weiteren Ausfällen, sodass in der ersten Saisonphase der Markt deutlich unterversorgt war. Mit der ertragsreicheren und vom Frost weniger beeinflussten Sorte Rovada legte das Angebot regional spürbarer zu und das Preisniveau gab vom sehr hohen Niveau etwas nach.

Preis für Johannisbeeren steigt um 30 Prozent zum Vorjahr

Zu Beginn der 27. Woche kosteten Rote Johannisbeeren an den Großmärkten im Mittel 6,40 Euro je Kilogramm, was zum Vorjahr einem Plus von 30 Prozent entspricht. Das Mittel der Jahre 2019 bis 2023 wird sogar um 37 Prozent übertroffen.

Die Flächenreduzierungen von rund 5 Prozent zum Vorjahr auf 946 ha im Jahr 2023 machen sich auch bei Roten Johannisbeeren bemerkbar. Auf Hessen entfielen im Jahr 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 7 Hektar, in Rheinland-Pfalz wurden auf 103 Hektar Rote Johannisbeeren angebaut. Bei der schwarzen Variante führte die Kombination aus weiter rückläufiger Fläche und noch deutlicheren Frostschäden nur zu sehr überschaubaren Erntemengen.

Rückläufige Flächen führen zu niedrigeren Erntemengen

Auch bei Stachelbeeren lagen die Preise zuletzt auf hohem Niveau. Neben den Frostschäden, die die Ernte minderten, sind es auch hier die rückläufigen Flächen, die zu niedrigeren Erntemengen führen. Mit dem frühen Saisonstart ist die Saison zu Beginn des Julis bereits weit fortgeschritten.

Bei Heidelbeeren gab es vergleichsweise weniger Frostschäden. Bei fehlender Frostschutzbewässerung und primär im Osten kam es aber auch zu Ausfällen. Die Saison begann ebenfalls früh, sodass mit dem Beginn des Julis auch in den Hauptanbaugebieten im Norden das Angebot deutlich zunahm, und die Preise entsprechend unter Druck gerieten. Bereits Anfang Mai ist der Startschuss der deutschen Himbeersaison 2024 gefallen.

Fröste trafen genau zur Blütezeit ein

Ersten Prognosen zufolge wird die diesjährige Erntemenge jedoch nicht an das Vorjahresniveau herankommen. Aprilfröste in den größten Anbauregionen Deutschlands haben zu Schäden geführt, ebenfalls haben sich die Flächenreduktionen fortgesetzt. Im Südwesten trafen die Fröste genau zur Blütezeit ein. Auch die starken Niederschlagsmengen im Winter waren zuvor für die Kulturen nicht von Vorteil. Aus diesem Grund wird die Frühsommerernte auch nur unterdurchschnittlich eingestuft. Da der Vegetationsverlauf im Rheinland ähnlich verlief wie im äußersten Süden, sind hier die Frostausfälle in gleicher Weise stärker als im Norden.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 27/2024