Marktkommentar Strauchbeeren

Positive Erwartungen zur Strauchbeerenernte

Im Heidelbeeranbau konnten größere Witterungsschäden durch Frostschutzberegnung verhindert werden.

Foto: Unsplash Mario Mendez

Die Spätfröste fielen in diesem Jahr mitunter sehr stark aus, wobei die Schäden insgesamt aber geringer waren als noch im vergangenen Jahr. Gerade im Heidelbeeranbau konnten durch die dort verbreitete Frostschutzberegnung größere Schäden abgewendet werden. Anders als 2024 war es im bisherigen Jahresverlauf deutlich trockener. Flächen, die nicht ausreichend bewässert wurden, litten mitunter.

Mit den hohen Temperaturen zu Beginn des Junis 2025 beschleunigte sich die Entwicklung der verschiedenen Strauchbeerenarten, sodass insbesondere im Norden früher mit der Ernte als im ohnehin schon frühen Vorjahr begonnen werden konnte. Die Hitzewelle im Übergang auf den Juli war derart hoch, dass es zu einer raschen und konzentrierteren Reifeentwicklung bei den Strauchbeerenarten kam.

Die Ernteerwartungen bei Roten Johannisbeeren sind nach dem Frostjahr 2024 deutlich positiver. Veränderungen im Sortenspektrum wirkten sich auch positiv auf die Mengen aus. Der Behang der neueren Frühsorte Marlena war gut. Die Sorte Rovada verrieselte zwar teils stärker, durch nun größere Beeren erholten sich die erwarteten Mengen allerdings weitestgehend.

In der 26. Woche kosteten Rote Johannisbeeren an den deutschen Großmärkten im Mittel 6,13 Euro je Kilogramm, was zum hohen Vorjahresniveau einem Minus von rund 4 Prozent entspricht.

Auch bei Schwarzen Johannisbeeren dürfte die Ernte besser ausfallen. Nach der niedrigen Erntemenge im Vorjahr und auch geringen Mengen in weiteren Regionen Europas sind die Lagermengen von Frostware und Konzentraten oftmals gering. Auch bei Substituten im Verarbeitungsbereich sind die Lager leer und die Preise mitunter sehr hoch.

Mehr Mengen als im Vorjahr

Die Ernteaussichten bei Heidelbeeren sind insgesamt positiv und dürften im Bereich des Vorjahres liegen. Erste Ware aus dem geschützten Anbau, der im Vergleich zu Himbeeren, nur einen Bruchteil ausmacht, war ab Ende Mai verfügbar. Mit dem ab der zweiten Junihälfte steigenden Angebot aus dem Freilandanbau in den nördlichen Hauptanbaugebieten belebte sich die Nachfrage nach Ware aus Deutschland. Die Preise waren in der letzten Juniwoche verhältnismäßig hoch bei 12,09 Euro/kg.

In den klimatisch begünstigen Anbaugebieten reiften Himbeeren in der zweiten Junihälfte zügig. Der Freilandanbau im Südwesten Deutschlands befand sich Ende Juni in der Haupternte, allerdings nimmt der Produktionsanteil zugunsten des geschützten Anbaus immer weiter ab. An den süddeutschen Großmärkten standen somit hohe Mengen zur Verfügung. Die Preise tendierten entsprechend schwächer. Im Norden entwickelt sich das Angebot moderat. Wie bei Johannisbeeren liegen hier die Ernteerwartungen insgesamt über denen des Vorjahres.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 27/2025