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Mit höherem Tryptophangehalt Aggressionen reduzieren

Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass die essentielle Aminosäure Tryptophan, die im Körper zu Serotonin umgewandelt wird, ab einer bestimmten Konzentration im Futter, beruhigend wirkt.
In einem Fütterungsversuch mit extra Tryptophan ließ die höhere Versorgung die Tryptophankonzentration im Blut sehr deutlich ansteigen. Gegenüber den Kontrolltieren reduzierte sich auch die Aktivität der Versuchstiere. Außerdem waren sie weniger aggressiv.
In einem Test, bei dem ein neues unbekanntes Schwein in die Gruppe eingebracht wurde, reagierten sie zurückhaltender und attackierten den Fremdling nicht so schnell wie die Kontrolltiere.
Eine kurzzeitig höhere Versorgung mit Tryptophan könnte zum Beispiel vor dem Neugruppieren von Ferkeln hilfreich sein, um Stress und Aggressionen zu mindern.
Interessant ist diese Studie auch in Zusammenhang mit Schwanzbeißen. Lassen Sie Ihre Rationsberechnung auch hinsichtlich des Tryptophangehaltes überprüfen (nicht nur nach dem Lysin schauen). Das Verhältnis Lysin/Tryptophan sollte mindestens  1 : 0,18  bis  1 : 0,20  betragen. Aber auch die anderen Aminosäuren sind zu beachten.
Bevor der Tryptophangehalt im Futter erhöht wird, um das Problem Schwanzbeißen zu lösen, sollten natürlich alle anderen Kriterien, die Ursache diese Problems sein können, überprüft werden. Dazu gehören Besatzdichte, Beschäftigungsmaterial, genügend Fressplätze, optimale Wasserversorgung (Qualität, Durchflussrate, genügend Zapfstellen in richtiger Höhe usw.), Stallklima (Temperatur, Zugluft, Temperaturschwankungen, Schadgase, Luftfeuchtigkeit), dem Alter und Gewicht angepasste Rationen mit entsprechenden Komponenten (Verdaulichkeit, Rohfaser, Toxine, Vermahlung), Hygiene, Buchtengröße, zu lange Schwänze und Parasiten.   Fögen