„Miteinander reden – sicher ankommen“
Verkehrssicherheitsinitiative von BMR, BLU und DBV
Die Unfallhäufigkeit landwirtschaftlicher Fahrzeuge ist relativ gering. Landmaschinen sind nur an 0,4 Prozent aller Unfälle in Deutschland beteiligt. Allerdings enden 73 Prozent davon mit Personenschäden, häufig mit schweren Folgen. So die Ausgangslage für die gemeinsame Aktion „Miteinander reden – sicher ankommen“ des Bundesverbandes der Maschinenringe (BMR), des Bundesverbandes der Lohnunternehmer (BLU) und des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Foto: Bernd Weber
Situationen im Straßenverkehr haben sich deutlich verändert. Darauf machte Leonhard Ost, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe, aufmerksam. „Auf dem Land sind wir nicht mehr die Mehrheit.“ Größere und schnellere Maschinen, längere Transportwege, zugleich immer mehr Freizeitsportler – Rahmenbedingungen, die den Ausschlag für die Aktion gaben. „Wir haben in puncto Sicherheit schon viel erreicht“, erklärte Dr. Martin Wesenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Lohnunternehmer. Eine moderne Landwirtschaft, innerhalb eines Industriestaates, berge zwangsläufig Konfliktpotenzial und bringe Handlungsbedarf mit. Sicherheitstraining, besonders für junge und unerfahrene Fahrzeugführer, hat daher für alle drei Verbände einen hohen Stellenwert. Auf dem Weg zu weÂniger Verkehrstoten und Schwerverletzten im Straßenverkehr seien die nordischen Länder im Vergleich weiter vorangekommen, so PoliÂzeioberrat Torsten Krückemeier. Mit der „Vision Zero“ hat sich Deutschland einem ambitionierten Ziel angeschlossen. Er wies darauf hin, dass Regelverstöße bei fast jeder Fahrt auftreten und dass mehr als 90 Prozent der Unfälle durch menschliches Fehlverhalten zustande kommen. Oft löse erst persönliche Betroffenheit ein Umdenken aus. Dass es auch anders geht, machte er am Beispiel Alkohol am Steuer deutlich. Hier habe sich die soziale Norm geändert. „Ein Grund, warum Initiativen zur Verkehrssicherheit wie diese so wichtig sind.“
Menschen machen Fehler, lautet eine Botschaft der drei Kurzvideos, die im Internet anschaubar sind und die die Gefahrenpunkte und menschliche Fehler im Straßenverkehr in den Mittelpunkt rücken. Sie greifen typiÂsche Situationen auf und setzen die Unfallverursacher dialogisch in Szene. „Wenn wir erfolgreich sind, machen wir weiter“, kündigte Erwin Ballis, BMR-Geschäftsführer, an. Mehr als 1,2 Mio. Menschen habe die Kampagne über die sozialen Medien im Vorfeld erreicht. Den ersten veröffentlichten Kurzfilm sahen bereits über 600 000 Menschen.