Mobben im Internet

Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit Computer und Internet auf. Die virtuelle Welt lädt sie jederzeit weltweit zum Informieren, Kontakten und Austauschen ein. Für 85 Pro­zent der Jugendlichen gehört es beispielsweise zum Alltag, sich regelmäßig in sozialen Netzwerken wie Facebook oder SchülerVZ zu tummeln. Dass das Internet dabei nicht nur Positives mit sich bringt, müssen immer mehr Jugendliche erfahren. Sie werden über die Plattformen der neuen Medien gemobbt.

Cyber-Mobbing heißt dieses ernst zu nehmende Phänomen: Mehr als jeder dritte Schüler zwischen 14 und 20 Jahren wurde schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing. Drohungen, Beleidigungen, üble Nachrede, unberechtigte Weitergabe privater E-Mails oder Fotos bis zum Identitätsmissbrauch finden statt. Größtes Problem dabei ist, dass die meisten Attacken anonym geschehen und die Urheber daher nicht zur Rede gestellt beziehungsweise zur Verantwortung gezogen werden können. Außerdem erweist es sich als sehr schwierig, Inhalte, die einmal im Netz verbreitet wurden, wieder zu entfernen.
Erschreckend sind die gravierenden psychischen, physischen und sozialen Folgen von Cyber-Mobbing: Sie reichen von Scham, Wut, Schlafstörungen, Lernschwierigkeiten bis hin zu Isolation und sogar Suizid.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es heute immens wichtig, mit Kindern frühzeitig über die Gefahren im Internet zu sprechen. Experten raten, dass Kinder (und auch Erwachsene, die gleichermaßen angegriffen werden können) persönliche Daten, Bilder und Informationen im Internet vorsichtig behandeln sollten, ganz nach der Devise: Wer wenig von sich preisgibt, bietet seinen Gegnern auch nur wenig Angriffsfläche. Kommt es doch zu einer Mob­bingattacke, ist es wichtig, sich gleich zur Wehr zu setzen. Tipps dazu finden Sie in Hof & Familie.

Stephanie Lehmkühler