Nachbaubeschränkungen beachten

Maisherbizide – was verlangt die Witterung 2012?

Mais wird in diesem Jahr eine noch stärkere Kultur sein, da etliche umgebrochene Wintergetreideflächen damit bestellt werden. Die Fruchtfolge gerät dadurch durcheinander und beim Einsatz der Maisherbizide sollte neben der Wirkungsleistung und der Wirtschaftlichkeit auch auf die Nachbauhinweise geachtet werden.

Weit entwickelte Verunkrautung im Mais.

Foto: Kirchmer

Nicht nur in Rheinland-Pfalz, in vielen Teilen Deutschlands sind Wintergetreidebestände ausgewintert. Auf Umbruchflächen wird neben Sommergetreide – je nach Saatgutverfügbarkeit – der Maisanbau ausgedehnt. Folglich wird die Fruchtfolge kurzfristig umgestellt. Entsprechend sollten vor diesem Hintergrund die Nachbaubedingungen der zum Einsatz kommenden Maisherbizide gecheckt werden, damit ein „böses Erwachen“ in der folgenden Herbstsaat oder gar Frühjahrskultur (zum Beispiel Zuckerrüben) verhindert werden kann. Neben der Herbizidwahl (Wirkstoffe) stellt die Witterung einen Unsicherheitsfaktor bezüglich des Wirkstoffabbaus und Kulturnachbaus dar.

Erst auf die Verunkrautung, dann auf die Kosten schauen

Grundsätzlich steht bei der Herbizidauswahl die Unkrautflora im Vordergrund, gefolgt von den Behandlungskosten. Die Terminierung, bestimmt durch die Parameter Größe der Unkräuter, Bodenzustand und Kulturverträglichkeit ist zu berücksichtigen wie auch die eingesetzten Wirkstoffe und deren Anforderungen. Nur bei optimalen Anwendungsbedingungen kann mit einem zufriedenstellenden Ergebnis gerechnet werden.

Bodenherbizide benötigen ausreichende Bodenfeuchtigkeit, die je nach Wirkstoff nochmals differenzieren kann (Wirkung und Nachbaubestimmungen sind davon abhängig). Zusätzlich begünstigen eine feinkrümmelige Bodenstruktur und wenige Ernterückstände beziehungsweise organisches Material die Wirkungsleistung von Bodenherbiziden, da Wirkstoffe nicht „unnötig“ gebunden werden.

Bei blattaktiven Wirkstoffen ist zu unterscheiden, ob die Verteilung auf der Pflanze systemisch oder über Kontakt erfolgt, entsprechend muss die Witterung zum Zeitpunkt der Anwendung berücksichtigt werden. Während Kontaktwirkung bei ungünstigen Anwendungsbedingungen wie zum Beispiel Tau , Spätfrösten oder dünner Wachsschicht schnell zu Verätzungen führen können, ist bei systemischer Wirkung die Terminierung einfacher. Optimale und effektivste Wirkungsleistungen bieten in der Regel Herbizdkombination aus Boden- und Blattwirkung.