Nachtfröste haben heftig zugeschlagen

Winzer der Rheinhessischen Schweiz stark betroffen

„Die Folgen der Nachtfröste im April können in unserem Betrieb einen Ausfall von rund 50 Prozent der Jahresproduktion ausmachen, also bis zu einer Millionen Liter Wein, ausmachen. In manchen Lagen ist die Hälfte der Triebe erfordern.“ Das schätzt Matthias Heßdörfer, der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft „Winzer der Rheinhessischen Schweiz“.

Die Verkostungstheken, hier die mit Rotwein, Secco und Winzersekten, waren bei der Frühjahrs-Weinpräsentation der Winzer der Rheinhessischen Schweiz stets von Weinfreunden umlagert.

Foto: KruppPresse

Diese hat 2016 und im laufenden Jahr bereits drei neue Mitglieder gewonnen; die Ertragsfläche wuchs dadurch auf 210 Hektar in den Verbandsgemeinden Wöllstein und Bad Kreuznach. Heßdörfer hofft auf einen Ausgleich der Frostschäden durch steigende Fassweinpreise und tröstet sich ein wenig damit, dass die Qualität und Erntemenge des Jahrganges 2016 doch noch besser als erwartet ausgefallen sei. Das für die Reife der Trauben optimale Wetter im August und September habe die Qualität beflügelt und gesundes, vollreifes Lesegut beschert. Dies werde besonders bei den Bukettsorten wie Silvaner, Rivaner oder Bacchus deutlich.

26 Rot- und Weißweine waren zu verkosten

Heßdörfers Begeisterung für den Jahrgang teilten auch die Weinfreunde, die an der Frühlings-Weinpräsentation teilnahmen. Die 26 zur Verkostung bereitstehenden Weiß- und Rotweine, vor allem aus den Jahren 2016 und 2015, sowie die sieben Winzersekte, allesamt mit Silber oder Gold von Landwirtschaftskammer oder DLG ausgezeichnet, glänzten durch Reinheit, Frucht und Reife. Die Harmonie und Facettenvielfalt der Produkte kam bei den Gästen sehr gut an, was auch an spontanen Bestellungen und Mitnahmen abzulesen war. Die Hälfte ihres ertragsstarken Flaschenweingeschäftes wickelt die Genossenschaft über den Handel ab, die andere Hälfte wird direkt an Privatkunden vermarktet.

Krupp – LW 19/2017