Nährstoffgehalte regelmäßig untersuchen lassen

Besonderheiten bei der Anwendung von Gärresten

In den letzten Jahren hat der Betrieb von Biogasanlagen regional sehr stark zugenommen. Neben der Energiebereitstellung in Form von Biogas, Strom und Wärme entstehen durch den Gärprozess Gärprodukte beziehungsweise Gärreste, die in der Regel als Düngemittel auf landwirtschaftlichen Flächen verwertet werden. Im Gegensatz zu anderen organischen beziehungsweise organisch-mineralischen Düngern wie Gülle, Klärschlamm oder Kompost liegen zur Nährstoffwirkung von Gärresten jedoch relativ wenige Informationen vor. Dabei ist auch die große Heterogenität der anfallenden Gärreste zu berücksichtigen.

Gärreste weisen gegenüber unvergorenem Material reduzierte Geruchsbelästigungen bei der Ausbringung und eine Verminderung pathogener Mikroorganismen auf.

Foto: landpixel

Werden in der Biogasanlage als Ausgangssubstrate Wirtschaftsdünger (Gülle, Festmist) und/oder Biogaspflanzen (zum Beispiel Mais) eingesetzt, so wird der dabei entstandene Gärrest als Biogasgülle bezeichnet. In jüngster Zeit sind zunehmend auch Anlagen entstanden, die ausschließlich Biogaspflanzen als nachwachsende Rohstoffe einsetzten. Der Einsatz von Biogasgülle unterliegt der Düngeverordnung (DüV).

Rechtliche Einordnung von Biogasgülle und Gärrückstand

Werden weitere Stoffe wie etwa Bioabfälle, tierische Reststoffe oder sonstige organische Reststoffe als Co-Substrate eingesetzt so wird das entstandene Gärprodukt als Gärrückstand bezeichnet. Die Verwertung dieser Substrate in der Landwirtschaft unterliegt neben der DüV auch der Bioabfallverordnung (BioAbfV). Biogasgülle und Gärrückstände können mechanisch weiter behandelt werden. So findet häufig eine Separierung in Flugate (flüssiger Trennrest) und Feststoffe statt, die eine unterschiedliche Nährstoff- und Humuswirkung aufweisen.

Nährstoffgehalte von Gärresten

Grundsätzlich weisen Gärreste einige Eigenschaften auf, die sie von unvergorenem Material, zum Beispiel Rinder- oder Schweinegülle unterscheiden. Dies betrifft unter anderem die Verminderung von Geruchsbelästigungen bei der Ausbringung, eine Verminderung pathogener Mikroorganismen und eine Änderung der Gehalte an organischem Kohlenstoff und Mineralstoffen. So führt die anaerobe Vergärung unabhängig vom Ausgangssubstrat zu einem Abbau organischer Substanz (Methanbildung) und zu einer Mineralisierung organisch gebundener Nährstoffe, insbesondere von Stickstoff, und zu einer Verengung des C/N-Verhältnisses.