NawaRo kann die Rentabilität verändern

Werden Energiepflanzen den Weizen verdrängen?

Energiepflanzen haben Konjunktur: Nach Schätzungen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) werden derzeit circa fünf Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Energiepflanzen genutzt.

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Selbst in Regionen, in denen bislang praktisch kein Mais wuchs, trifft man inzwischen auf Maisanbau. Ob im Pfälzer Wald oder im osthessischen Hügelland, der Mais hat auch die ursprünglich ungünstigen Anbaulagen längst erobert und ist eine Kultur mit hohen regionalen Fruchtfolgenanteilen geworden. Ob dies nur „optisch gefühlt“ oder ob der Maisanbau tatsächlich den Getreideanbau verdrängt und wie es um die Rentabilität der anderen Energiepflanzen steht, beleuchtet Dr. Mathias Schindler von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im folgenden Beitrag.

Verlässliche Daten zum Umfang des Energiepflanzenanbaus im Allgemeinen (für Biogasan-lagen, zur Rapsdiesel- und Ethanolerzeugung und für andere energetische Zwecke) und zum Substratanbau für Biogasanlagen im Speziellen gibt es kaum. Mit der Abschaffung der Stilllegung entfiel die Notwendigkeit, im Flächenantrag entsprechende Angaben zu machen. Nachdem nun auch die Energiepflanzenprämie, die wegen des ad­minis­tra­tiven Aufwandes längst nicht von allen Anbauern auch beantragt wurde, abgeschafft ist, fehlt im Antrag auch hier das Feld für das Kreuzchen und uns damit der bislang durch Auswertungen der GAP-Daten erreichbare Überblick über den Anbau- und den Nutzungsumfang.

So hilft nur noch die Schätzung, was etwa an Anbauflächen für Biogassubstrate benötigt wird, um die vorhandenen Anlagen mit ausreichend Substraten bedienen zu können. In den intensiven Ackerbauregionen sind die durch Biogasanlagen gebundenen Ackerflächenanteile deutlich geringer, weil hier die Wirtschaftlichkeit des Getreidebaus hier deutlich besser ist als auf den Grenzstandorten, wo die Frage nach Alternativen zum Geld verdienen ständig wesentlich präsenter ist.