Neuer Katana und optimierte Großtraktoren

Fendt legt eins nach oben drauf

Zur kommenden Saison hat Fendt die Großtraktoren der Baureihen 800 und 900 Vario auf noch mehr Leistung und Effizienz getrimmt. Außerdem wird mit dem Katana 85 das Feldhäckslerangebot mit einem 850 PS starken Modell nach oben beziehungsweise mit dem 500 PS starken Katana 50 nach unten erweitert. Details hierzu nannte Dr. Heribert Reiter, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung, bei der Präsentation der Neuheiten kürzlich in Marktoberdorf.

Mit dem Katana 85 erweitert Fendt sein Feldhäckslerangebot mit einem 850 PS starken Modell nach oben beziehungsweise mit dem 500 PS starken Katana 50 nach unten.

Foto: Werkfoto

Mehr Effizienz, Durchsatz und Leistung bei weniger Einsatz von Kraftstoff und Betriebsmitteln – diese Philosophie war eine maßgebliche Grundlage bei der Entwicklung des Katana 85, der auf der bewährten Technologie des vergangenen Jahres neu eingeführten Katana 65 fußt. Laut Fendt bietet der Katana 85 die mit 72 cm Durchmesser derzeit größte Häckseltrommel im Markt und mit dem V-Cracker ein sehr wirksames System zum Aufbrechen der Maiskörner.

Beim Grashäckseln wird Sprit gespart

Zum Wechseln von Mais auf Gras lässt sich der V-Cracker elektrohydraulisch hinter das Wurfgebläse schwenken, gleichzeitig wird der Grasschacht in Position gebracht. Seine Kraft schöpft die Maschinen aus einem V 12-MTU Motor mit 21 l Hubraum. Wird dessen volle Leistung nicht abverlangt, beispielsweise beim Grashäckseln, senkt das Antriebskonzept mit ECO/Power-Modi automatisch die Drehzahl von 2000 auf kraftstoffsparende 1600 U/min. Die Drehzahl der Komponenten bleibt aber dabei konstant.

In der bekannten Visio5-Kabine mit dem 10,4“-Varioterminal findet der Fahrer einen komfortablen Arbeitsplatz vor. Eine Besonderheit sind drei frei belegbare Taste auf dem Terminal. Außerdem können als zusätzliche Option die Tasten „Aktivierung Lenkung“ und „Auswurfbogen drehen“ frei besetzt werden. Das gebe es nur bei Fendt, unterstrichen Firmensprecher.

Großtraktoren-Baureihen 800 und 900 Vario optimiert

Im Zuge der Modellpflege habe der Hersteller seine Großtraktoren der Baureihen 800 und 900 Vario weiter optimiert. Mit einem Marktanteil von 33 Prozent im Segment über 200 PS sind die Traktoren laut Fendt absolute Bestseller und Marktführer in West- und Zentral-europa. Die vier Modelle 822, 824, 826 und 828 Vario bieten eine maximale Leistung von 220 bis 280 PS, die aus einem konzerneigenen Sechs-Zylinder Motor mit 6,0 l Hubraum mit SCR-Abgasreinigung und Tier 4 Final-Status mobilisiert werden. Dabei werden Drehmomente zwischen 960 und 1217 Nm erreicht.

Für noch mehr Dynamik und Effizienz sorgen zwei unterschiedlich große, in Reihe geschaltete Turbolader sowie ein zusätzlicher Ladeluft-Zwischenkühler. Das stufenlose Getriebe deckt einen Fahrbereich von 0,02 bis 60 km/h.

Das gilt auch für die fünf Modelle des 900 Vario, die es mit einem 7,5 l Sechs-Zylinder mit Leistungen von 270 bis 390 PS und Drehmomenten zwischen 1128 bis 1538 Nm gibt. Die Hydraulikleistung von 152 beziehungsweise 206 l/min. wird bei beiden Baureihen von einer neuen Verstellpumpe geliefert, die nur so viel Druck aufbaut, wie tatsächlich auch benötigt. Damit heben die 800er 11,1 t im Heck und 5,0 t im Frontkraftheber beziehungsweise die 900er 11,8 t und 5,5 t.

Neu entwickelte Reifendruck-Regelanlage

Um diese Power im Feld auch optimal in Zugleistung umzusetzen, bietet Fendt mit VarioGrip eine völlig neu entwickelte, voll integrierte Reifendruck-Regelanlage an. Sie soll die Zugkraft bei gleicher Motorleistung um 15 Prozent erhöhen.

Beide Baureihen sind mit der X5 Kabine ausgestattet, die mit etlichen Annehmlichkeiten aufwartet. So wurden beispielsweise das Lenksystem und die Leistung der Klimaanlage weiter verbessert, der Fahrersitz erhielt eine externe Druckluftversorgung, die Instrumentenbeleuchtung dimmt automatisch ab und ein neuer Scheibenwischer sorgt für ein bis zu 300 Grad großes, freies Sichtfeld. Alle Funktionen lassen sich über das Variotronic-Konzept bedienen.

Dazu gibt es die neue 10.4“- Ausführung mit kratzfester Glasfront in Smartphone-Optik. Neben den relevanten Betriebsdaten des Traktors sind hier alle neuen elektronischen Assistenzsysteme, wie automatische Teilbreitenschaltung, Spurführung, das Telemetriesystem Agcomand oder die Dokumentation VarioDoc Pro integriert.

Maschinenübergreifende Ein-Terminal-Strategie

Diese Ein-Terminal-Strategie gibt es ab sofort auch Baureihen- wie Maschinen-übergreifend für die Serien 500 bis 900 Vario, im Katana und in den Mähdreschern der C- und der neuen P- und X-Serie. Das Bedienkonzept Variotronic sei ein wesentlicher Bestandteil der AGCO Unternehmensstrategie „Fuse“, mit der AGCO neue Technologien, seine Kernmarken und das Händlernetz noch enger miteinander verbinden wolle, hieß es vor der Presse.

Für die 500 und 700 Vario gibt es mit der Integration zusätzlicher Sensorik weiter entwickelte Frontlader Cargo Profi mit maximalen Hubkräften von 2,6 bis 3,4 t und Aushubhöhen von 4,15 bis 4,46 m. Die Frontlader bieten Feature wie Memofunktion, Begrenzung der Arbeitsbereiche, Rüttelfunktion, geschwindgkeitsabhängige Dämpfung, Endlagendämpfung und integriertes Wiegen.

Fendt elektrisiert Landmaschinen

Unter der Bezeichnung „X Concept“ präsentierte Fendt erstmals seine Vorstellungen zur Elektrifizierung von Traktor und Landmaschinen. Seit 2001 beschäftige man sich mit dem Thema. Auf Basis eines 700 Vario wurde jetzt ein Forschungsfahrzeug mit integriertem Stromgenerator zwischen Motor und Getriebe aufgebaut, der über einen 700 V Gleichstrom Powerbus bis zu 130 kW Dauerleistung bereitstellt.

Über eine einzige Schnittstelle kann diese Leistung auf beliebig viele Verbraucher verteilt werden. Bis zur Markteinführung dürften aber noch Jahre vergehen, da auch die Komponentenanbieter mit ins Boot genommen werden müssen. Deshalb arbeitet Fendt mit Partnern aus der Landmaschinenbranche zusammen, so Fliegl, Krone, Fella, Amazone, Lemken und Grimme.

Michael Neub – LW 42/2013