Neuer Vorstand und Beirat für Hessens Rapserzeuger gewählt
Rapsfläche gestiegen, Ehrenamt gestärkt
Noch im Dezember fand die Mitgliederversammlung der Hessischen Erzeugerorganisation für Raps (HERA) in Marburg-Cappel statt. An der Versammlung, die gleichzeitig online stattfand, nahmen über 100 Mitglieder aus ganz Hessen und angrenzenden Bundesländern teil. Sie erhielten aktuelle Informationen zu den Geschäftszahlen der Erzeugerorganisation, zur Marktsituation bei Ölsaaten und wählten einen neuen Vorstand und Beirat.
Der 1. Vorsitzende der HERA, Thomas Eller, berichtete den Mitgliedern in seinem Grußwort über das Erntejahr 2024. Für den Raps bilanzierte er mit 3,7 t/ha einen unterdurchschnittlichen Ertrag. Ein Lichtblick seien die besonders im Vergleich zu Weizen stabilen Rapspreise. Die Poolvermarktung sei erneut erfolgreich durchgeführt worden. Dafür dankte er den Geschäftsführern und allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle in Wölfersheim.Poolpreis frei Mühle lag 2024 bei 495 Euro/t
HERA-Geschäftsführer Ulrich Wenderoth erläutert die Einflussfaktoren auf die Rapspreise. Obwohl die Sojapreise gegenüber dem Vorjahr um zirka 30 Prozent gefallen sind, konnte der Rapspreis sich um 17 Prozent verbessern. Die weltweiten Ernten an Ölsaaten sind mit 425 Mio. t Rekordhoch. Die Rapsernte liegt mit 87 Mio. t aber 3 Mio. t unter dem Vorjahr und bei Sonnenblumen fehlen 6 Mio. t zum Vorjahr. Die EU-Rapsernte von 17,4 Mio. t (Vorjahr 19,9 Mio. t) und eine kleinere Ukraineernte (von 4,8 auf 3,6 Mio. t) führte zu starkem Preisanstieg von 450 Euro/t im Juli 2024 auf 550 Euro/t im November 2024. Raps konnte sich den Preisanstieg nur durch hohe Rapsölpreise erarbeiten, denn die Rapsschrotpreise bleiben durch billiges Sojaschrot unter Druck. Gestützt wurde diese seit August 2024 laufende Preisentwicklung beim Raps durch parallel stark angestiegene Palmölpreise.
HERA-Geschäftsführer Georg Dierschke berichtete, dass im aktiv gemanagten Poolpreissystem 2024 von 11 574 ha Rapsfläche 41 666 t Raps vermarktet wurden. Ende August wurde ein Abschlag von 320 Euro/t gezahlt. Die Mitgliederversammlung hat den Poolpreis der Ernte 2024 mit 495 Euro/t frei Mühle plus Qualitätszuschlag von 34 Euro/t bei durchschnittlich 44,9 Prozent Ölgehalt zuzügich Mehrwertsteuer festgelegt. Die Endabrechnung mit Qualitätsvergütung erfolgte vor Weihnachten.Weiterhin haben die Mitglieder den Abschluss des Wirtschaftsjahres 2023/2024 mit einem Umsatz von 26,4 Mio. Euro und einem Ergebnis von 9 490 Euro beschlossen.
Das bundesweit einmalige Poolpreissystem bietet die Chance, nur Fläche (ha) zu zeichnen und keine festen Mengen wie bei Festpreiskontrakten. Mitglieder müssen nur die tatsächlich gewachsene Erntemenge abliefern. Die Erzeugerorganisation fördert den Einsatz von Droplegdüsen zur Rapsblütenbehandlung weiterhin mit 15 Euro/ha.
Vorstand und Beirat wurden verjüngt
Nach der turnusgemäßen fünfjährigen Wahlperiode wählten die Mitglieder den Vorstand, die Reihenfolge der Vertretungsberechtigung wurde anschließend innerhalb des Vorstands gewählt: 1. Vorsitzender Thomas Eller (Beselich), 2. Vorsitzender Torsten Müller (Hungen), 3. Vorsitzender Tobias Gipper (Gilserberg), 4. Vorsitzender Rainer Henz (Marburg), 5. Vorsitzender Johannes Böhm (Otzberg). Für den Beirat wurden gewählt: Frank Brunn (Hünfelden), Bernd Köhling (Beberbeck), Tobias Pieper (Diemarden), Henning Schäfer (Grünberg), Daniel Seipp (Muschenheim), Malte Wagner (Hofgeismar), Marie-Christin Mayer (Hessischer Bauernverband), Uwe Roth (MR/WBL Hessen).
Nach der Wahl bedankte sich der neue Vorstand und die Geschäftsführung bei dem schon im Dezember 2023 ausgeschiedenen Vorstand Ernst-Winfried Döhne und bei den ausgeschiedenen Vorstand Peter Hallier und Beirat Heinrich Fritz-Emmerich für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie als Betriebsleiter Zeit, Engagement und Fachwissen für die Gemeinschaft eingebracht haben“, betonte der Vorsitzende Thomas Eller.
HERA – LW 2/2025