Neues Beratungsangebot für Schweinehalter

Projekt „gesunde Schweine – gesunde Betriebe“

Das Schwanzbeißen bei Schweinen ist ein viel diskutiertes Thema. Der Verband für Schweineproduktion Rheinland-Pfalz – Saar e.V. (VSR) bietet im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau geförderten Projektes „gesunde Schweine – gesunde Betriebe“ Beratung für Praxisbetriebe zu dem Thema an, so eine Pressemitteilung des VSR.

Zum Thema Vermeidung des Schwanzbeißens bei Schweinen bietet der Verband für Schweineproduktion Rheinland-Pfalz-Saar ein neues Beratungsangebot.

Foto: agrarfoto

Der VSR bedient sich bei seinem neuen Beratungsangebot an dem vom Friedrich-Löffler-Institut entwickelten Schwanzbeiß-Interventions-Programm (SchwIP). Es handelt sich dabei um eine EDV-gestützte Managementhilfe, die von Experten angewendet wird.

Ist-Zustand im Betrieb erheben

Das Vorgehen ist laut VSR in drei Arbeitsschritte gegliedert: Im ersten Schritt werden die Risikofaktoren im Betrieb in einer eintägigen Erhebung des Ist-Zustandes erfasst. Unter anderem werden die Faktoren Futter und Fütterungs- und Lüftungstechnik, Wasserversorgung, Buchtengestaltung, Beschäftigungsmaterial, Belegungsdichte und Verteilung der Tiere in der Bucht, Hygiene, Gesundheitsstatus, Tierverhalten und Vorkommen von Ohr- oder Schwanznekrosen erfasst. Es soll in die Vorgänge im Stall hineingeschaut und das Verhalten der Tiere intensiv beobachtet werden. Meist seien weitere Untersuchungen und Datenauswertungen erforderlich, wie BZA-Daten, spezielle Futteranalysen, Kot- oder Blutuntersuchungen durch den Tierarzt, die Hinzuziehung von Schlachtkörperbefunden oder Wasserproben, so der VSR. Im zweiten Schritt werden die Daten in den PC eingegeben, vom SchwIP ausgewertet, Handlungsempfehlungen sowie Ziele ausgearbeitet und mit dem Landwirt diskutiert. Im dritten Schritt werden mit dem Landwirt die Möglichkeiten der Umsetzung der Handlungsempfehlungen und der zeitliche Ablauf besprochen. Es gehe darum, praktikable Lösungen zu finden und nicht bei der allgemeinen Empfehlung „Besatzdichte runter, Beschäftigungsmaterial hoch“ stehen zu bleiben, so der VSR. Welche Maßnahmen können schnell und kostengünstig realisiert werden und wo sind System­änderungen oder gar Umbaumaßnahmen nötig? Bei Bedarf werden weitere Besuche vereinbart, beispielsweise zur Ãœberprüfung der Lüftungsanlage im Verlauf des Jahres.

Der Landwirt soll auf dem Weg zur Lösung des Problems umfassend begleitet werden. Mit dem Beratungsangebot des VSR werden alle rheinland-pfälzischen und saarländischen Betriebe angesprochen. Weitere Infos: Manuela Hoffmann, Telefon: 06506 / 914317 oder Sylvia Malkmus, Telefon: 0170 / 3347197.

LW – LW 12/2017