Nichts ist näher als die eigene Haut
Landfrauentag in Hochstadt zum Thema „Haut“
Hochstadt und die Südpfalz zeigten sich bei strahlendem Sonnenschein anlässlich des Landfrauentages des Kreisverbandes Südpfalz am 10. März von ihrer besten Seite: über 300 Landfrauen – und einige interessierte Männer – aus den 56 Ortsvereinen der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße hatten sich auf den Weg ins frühlingshaft geschmückte Dorfgemeinschaftshaus gemacht, um mehr zum Thema „Haut fühlen – Haut pflegen – Haut retten – nichts ist näher als die eigene Haut“ zu erfahren.

Foto: Heike Dernberger
Die Haut sei ein Spiegel der Ernährung
Vorsitzende Brigitta Kuntz freute sich über das große Interesse, das ein volles Haus bescherte. Da die Landfrauen für die Frauenrechte eintreten, ist gerade auch die Zusammenarbeit mit Vertretern aus Politik und Verbänden sehr wichtig. Dies zeigte sich auch an der großen Zahl der Ehrengäste.
In den roten Sesseln auf der Bühne hatten zwei engagierte Hautärztinnen Platz genommen: Privatdozentin, Dr. med. Petra Staubach-Renz, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie, Ernährungsmedizin und Naturheilkunde, Oberärztin an der Universitätsklinik Mainz, sowie Dr. med. Ulrike Delcker-Heidbüchel, niedergelassene Ärztin für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin aus Mainz. Dritte im Bunde, die das Thema aus psychischer Sicht ergänzte, war die Heilpraktikerin und Psychotherapeutin Claudia Dorka, die auch als Coach arbeitet und Gruppen leitet.
In lockerer Atmosphäre stellten die beiden Hautärztinnen das größte Organ des Menschen vor, ohne das er nicht überlebensfähig sei. Daher sei die Haut „glimpflich und pfleglich zu behandeln“. Als Grenzorgan bilde sie den Kontakt zur Umwelt. Deutlich machten beide auch, dass Haut und Schleimhaut immer zusammen gehören und eine Ernährung mit guten Lebensmitteln sehr wichtig sei. Die Haut sei ein Spiegel der Ernährung. Im täglichen Umgang mit der Sonne – aber auch beim Besuch von Solarien – sei höchste Vorsicht geboten, da ansonsten die Gefahr von Hautkrebs drohe. Die Dermatologinnen informierten umfassend und beantworteten zahlreiche Fragen des sehr interessierten Publikums. Ob Sonnenschutz, Deos, Gurkenmasken, Schminken, Behandlung von Verbrennungsnarben und Altersflecken, Hautpflege, Juckreiz, Anwendung von Cremes und vieles mehr: die Fragen zeigten die große Vielfalt der Haut auf.
Claudia Dorka machte deutlich, dass es wichtig ist, auf den Körper und seine Signale zu achten. Haut ist immer im Kontakt beim Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, immer im permanenten Austausch miteinander. Mit einem kleinen Publikums-Experiment machte sie deutlich: „Hören Sie sich zu!“.
Die gut dreistündige Veranstaltung erfuhr eine weitere Bereicherung durch die QiGong-Lehrerin Ulrike Schilbach aus Herxheim, die das Publikum mit verschiedenen Übungen in Bewegung brachte.
Begeistert waren die Besucher auch von dem Duo „Die Melodisteln“, das kabarettistisch-musikalisch das Thema „Nichts ist näher als die eigene Haut“ aufs Korn nahm.
In ihrer Ansprache machte Ilse Wambsganß, Präsidentin des Landfrauenverbandes Pfalz, deutlich, wie wichtig deren Arbeit ist: „Die Landfrauen wissen, wo der Schuh drückt!“ Sie forderte, in den Schulen das Thema Ernährung und die Vermittlung von Alltagskompetenzen in die Lehrpläne aufzunehmen.
Renate Kuntz, zweite Vorsitzende der Landfrauen Südpfalz, informierte über die weiteren Veranstaltungen und Angebote. Sie dankte ganz besonders den Landfrauen Niederhochstadt für die professionelle und routinierte Bewirtung mit Kaffee und Kuchen.
dnb – LW 12/2016