Öffentlichkeitsarbeit leisten

„Wir machen Euch satt“ – Aktion Wetterauer Landwirte

Kürzlich besuchte der Vorstand des Regionalbauernverbandes Wetterau/Frankfurt (RBV) das Milchwerk der Hochwald Molkerei in Hungen. Nach der Besichtigung des Schlachthofs in Büdingen war dies die zweite Veranstaltung unter dem Motto „Wir machen Euch satt –Diskutieren statt Diffamieren“.

Der Vorstand des Regionalbauernverbandes Wetterau/Frankfurt RBV war zu einem Diskussionsgespräch bei der Hochwald-Molkerei in Hungen. Vorsitzender Herwig Marloff (M.) und der Vorstand des RBV stellten die Öffentlichkeitsarbeit-Aktion „Diskutieren statt Diffamieren: Wir machen Euch satt“ vor.

Foto: Florian Dangel

Der Vorsitzende des RBV, Herwig Marloff, betonte: „Der Bauernverband will darauf aufmerksam machen, dass die lokale Landwirtschaft hochwertige Rohstoffe produziert, die nachhaltig in der Region zu Lebensmitteln weiter verarbeitet wird.“

Die Vorstandsmitglieder erhielten bei einer Führung Einblicke in die Verarbeitung der Milchprodukte, die im Milchwerk Hungen täglich aus circa 1,2 Mio. Liter Milch hergestellt werden. Die Milch kommt insbesondere auch von Bauernhöfen aus der Wetterau. Die Milchbauern sind als Mitglieder der Hochwald Milch eG genossenschaftlich organisiert und Eigentümer der Molkerei. Die bekannteste Marke des Unternehmens ist die „Bärenmarke“.

Vor allem die Kondensmilchprodukte sind nicht nur in Europa, sondern weltweit begehrt. So lag der Exportanteil 2014 bei 43 Prozent des Umsatzes und ist für die Hochwald Milch eG und damit auch für die liefernden Betriebe ein wichtiges Standbein. Der Leiter der Milchverwaltung und Ansprechpartner für die Milcherzeuger, Helmut Stuck, präsentierte aktuelle Zahlen des Unternehmens und gab einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Die Molkerei möchte ihren Milchbauern einen guten Milchpreis zahlen, der dauerhaft möglichst hoch über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Betriebe haben Liquiditätsprobleme

Wetterauer Landwirtschaft

Kennzahlen zu Wetterauer Landwirtschaft. Zirka

  • 1 000 Betriebe mit
  • 2 300 Beschäftigten bewirtschaften über
  • 50 000 ha Acker sowie Grün­land und halten circa
  • 5 000 Milchkühe und deren Nachzucht sowie circa
  • 35 000 Schweine.
  • Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr beträgt rund 7 500 kg.
rbv

In den letzten drei Jahren wurde viel Geld in die Weiterentwicklung der Anlagen investiert, um zum Beispiel Molkenpulver der höchsten Qua­li­tätsstufe für Babynahrung herstellen zu können. Bei allen Veränderung und Prozessen betont Hochwald aber auch Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit.

Die Landwirte sprachen in dieser Runde auch die aktuelle Entwicklung des Milchpreises an. Lag dieser im Jahr 2014 noch bei 38,7 Cent/kg, so sind es zur Zeit unter 30 Cent, was bei den Landwirte teilweise zu Liquiditätsproblemen führt und den Bauernverband und seine Mitglieder daher momentan stark beschäftigt.

Die Milchanlieferung ist gegenüber dem Vorjahr zwar stabil geblieben. Doch vor allem der weggebrochene Russlandabsatz sowie eine geringere Nachfrage aus China belasten derzeit den globalen Milchmarkt. Das spüren auch die Hochwald-Lieferanten und blicken mit Sorge in die Zukunft. Sie nahmen dennoch den Eindruck mit, dass für eine gute Entwicklung der Molkereigenossenschaft alles getan wird und hoffen auf eine Wendung zu hö­heren Preisen auf dem Weltmarkt, denn das Preisniveau beeinflusst die heimischen Erzeugerpreise und die Lage der Betriebe.

Dangel, rbv – LW 50/2015