Öko-Feldtage 2021 auf drei Tage erweitert
Besucherstrom soll entzerrt werden
Die FiBL Projekte GmbH reagiert auf die unklare Corona-Situation im nächsten Jahr und erweitert die Öko-Feldtage um einen Tag, um die Besucherströme besser zu leiten. Die Messe soll jetzt vom 22. bis 24. Juni 2021 auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof in Villmar stattfinden.
Die dritten Öko-Feldtage finden an einem neuen Standort statt, der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof, Lehr- und Versuchsgut der Justus-Liebig-Universität Gießen. „Wir erwarten noch mehr Besucherinnen und Besucher als in den Vorjahren. Die Menschen wollen sich endlich wieder live sehen, da im Winterhalbjahr alle wichtigen Agrar-Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt oder ins Netz verlagert wurden“, sagt Projektleiter Carsten Veller von der FiBL Projekte GmbH.Er geht davon aus, dass sich die Corona-Situation im Sommer 2021 wieder bessert und die Feldtage am 22. bis 24. Juni wie geplant auf dem Gladbacherhof stattfinden können. Die Voraussetzungen seien gut: Ausstellungs- und Versuchsflächen werden auf einem weitläufigen Gelände von fast 20 ha präsentiert. Für alle Programmpunkte und die Wegeleitung gibt es ein Hygiene-Konzept, das je nach Situation angepasst wird.
Schon jetzt 140 Anmeldungen
„Wir sind sehr zufrieden mit den Anmeldungen, denn die Verunsicherung bei den Unternehmen ist groß. Doch das Engagement aller Mitveranstalter, Sponsoren und Aussteller hilft, diese Herausforderungen zu meistern“, so Projektleiter Veller. Aktuell seien 140 Aussteller angemeldet. „Das ist mehr als wir zu diesem Zeitpunkt erwartet haben, und wir bekommen viel positives Feedback von Akteuren aus der Branche“, freut Veller sich. „Wir begrüßen es, wenn die Öko-Feldtage um einen Tag verlängert werden, da das Besucheraufkommen 2019 schon sehr groß war und das Interesse an der Branche immer weiter steigt“, kommentiert beispielsweise Laura Tebbe vom Landtechnikhersteller Amazone.
Die Standflächen an der Ausstellungshalle sind ausgebucht. Gebucht werden können noch Standflächen ohne Demonstrationsparzellen im Außenbereich, sowie Maschinenvorführungen zu den Themen Striegeltechnik, Hacktechnik und Futterbergung (Mähtechnik, Schwadtechnik). Anmeldeschluss dafür ist der 31. Dezember 2020. Die Vergabe der Standnummern erfolgt im ersten Quartal nächsten Jahres.
Vielfältiges Programm
Das Programm der Öko-Feldtage bietet laut FiBL eine Mischung aus Praxis und Forschung im ökologischen Pflanzenbau und in der Tierhaltung. In zahlreichen Vorführungen können Besucher Maschinen im praktischen Einsatz ansehen. Innovationsbeispiele zeigen Prototypen und Neuentwicklungen.
Ein Schwerpunktthema auf den Öko-Feldtagen 2021 ist das Klima, zu dem es einen Parcours mit etwa zehn Stationen geben wird. Beispielsweise demonstrieren Mitarbeitende der Universität Gießen in Feldversuchen die Messung von Treibhausgasemissionen. Auf einer Agroforstfläche erklären Experten unter anderem, wie tiefwurzelnde Bäume und Sträucher die Bodenerosion auf stark geneigten Hangflächen verringern können.
Schwerpunkte bei der Tierhaltung
Thema in der Tierhaltung werden flächengebundene Haltungsformen und die geschickte Verzahnung von Pflanzenbau und Tierhaltung sein. Neuste Erkenntnisse zu Herausforderungen wie Öko-Züchtungen und Tierwohl werden in Foren behandelt und von Wissenschaftlern und Praktikern diskutiert. Auf zahlreichen Demoparzellen stellen Firmen, Züchter und Beratung zudem Kulturen von Ackerbohne bis Zuckerrübe und Betriebsmittel für den ökologischen Landbau vor. Am Neubau des Forschungsstalls präsentieren sich Ausstellende rund um das Thema Tierhaltung sowie das Tier-Forum Stallgespräche. Ein Kulturprogramm und kulinarische, regionale Köstlichkeiten in Bioqualität runden das Programm ab.
Die Staatsdomäne Gladbacherhof
Schwerpunkte des 190 ha großen Betriebes sind die SaatgutÂerzeugung (Getreide) und Milchproduktion. 110 ha werden als Ackerland und 75 ha als Dauergrünland bewirtschaftet. Ziel der Milchproduktion (90 schwarzbunte Milchkühe) sind optimale Lebensleistungen der Tiere statt kurzfristige Höchstleistungen. Die Forschungsaktivitäten befassen sich mit der Resilienz von Agrarsystemen, wie zum Beispiel die Optimierung von Fruchtfolge und Bodenbearbeitung im ökologischen Landbau. Klimaschutz und -anpassung durch Agroforst, Humuswirkungen von Körnerleguminosen und Mulchsystemen, Sortenversuche sowie verbesserte Milchproduktionssysteme sind weitere Schwerpunkte.
Organisation und Veranstalter
Veranstalter ist die FiBL Projekte GmbH, Mitveranstalter sind das Hessische Landwirtschaftsministerium und die Justus-Liebig-Universität Gießen mit der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof sowie der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und die Stiftung Ökologie und Landbau. Der BÖLW ist Schirmherr der Veranstaltung. Das Hessische Landwirtschaftsministerium unterstützt die Veranstaltung auch 2021 wieder finanziell im Rahmen des Ökoaktionsplans. Weitere Informati-onen sind auf der Webseite www.oeko-feldtage.de zu finden.
FiBL, LW – LW 50/2020