Ökoweinbau braucht Kaliumphosphonat
Rebschutzsituation: Kampf um Zulassung geht weiter
Der Deutsche Weinbauverband (DWV) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordern gemeinsam die Zulassung von Kaliumphosphonat als Pflanzenschutzmittel für den Ökoweinbau. Der Wirkstoff, der bis 2014 als PflanzenÂstärkungsmittel im Ökoweinbau im Einsatz war, wirkt gegen Falschen Mehltau, sodass der Einsatz von Kupfer reduziert werden könne, erklären die beiden Verbände in einem Papier, das unter www.deutscher-weinbauverband.de/rebschutzsituation-und-loesungsbausteine-kaliumphosphonat-fuer-den-oekologischen-weinbau/ abrufbar ist.

Foto: Architekturbüro Seelbach
Die Verbände stellen heraus, dass es auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Ökoweinbau mit gesicherten Erträgen dringend Pflanzenschutzmittel benötigt, die auch in Jahren wie 2016 und 2021 funktionieren und die Grundsätze des Ökoweinbaus erfüllen.
Kaliumphosphonat hat sich als wirksam bewährt
Nach jahrelanger, intensiver Forschung und vielen DiskussioÂnen kommen BÖLW und DWV zum Ergebnis, dass im Moment allein Kaliumphosphonat als ein solches Mittel infrage kommt. Phosphonate kommen in der Natur vor und haben sich im Pflanzenschutz als wirksam und sicher bewährt.
Neben der Umstellung auf pilzwiderstandsfähige Sorten (Piwis), werden zum Beispiel Prognosesysteme und Managementmaßnahmen genutzt, die den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Ökoweinbau bereits reduziert haben. Wie das JKI mitteilte werden beim Projekt „WiVitis“ Piwis zu verschiedenen TraubenÂeigenschaften evaluiert. Ohne Pflanzenschutzmittel wird der Ökoweinbau trotz erfolgreicher Züchtung und technischer Innovationen nicht auskommen, auch wenn die Gesunderhaltungsstrategien laufend optimiert werden. Bis andere Lösungen gefunden sind, wird Kaliumphosphonat für die Ertragssicherung im Ökoanbau benötigt.
DWV/BÖLW – LW 15/2024