Orientalische Zackenschötchen eindämmen

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz macht auf die zunehmende Ausbreitung des ursprünglich in Mitteleuropa nicht heimischen Orientalischen Zackenschötchens aufmerksam. Dieses unterdrückt und verdrängt mehr und mehr die angestammte Vegetation und breitet sich über landwirtschaftlichen Nutzflächen aus. Landwirte werden dadurch zur aufwändigen Bekämpfung gezwungen.
Insbesondere auf Grünland wird die als Futterpflanze untaugliche Pflanze zum Problem, weil sie die Grasnarbe unterbricht, ins Heu gelangt und zu Ertragsverlusten führt. Die Landwirtschaftskammer ruft dazu auf, die massive Ausbreitung der Pflanze, die aus der Familie der Kreuzblütengewächse stammt, zu stoppen.
Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) stammt ursprünglich aus Ost- und Südosteuropa, wird rund 1,20 m hoch und blüht etwa zeitgleich mit Raps, dem es optisch sehr ähnelt. Die raschwüchsige Staude ist mehrjährig und kann schon im Jahr nach der Keimung zur Blüte kommen, so werden sehr schnell dichte Bestände aufgebaut. Die Ausbreitung erfolgt in erster Linie durch Samen innerhalb weniger Jahre.
Die Pflanze wird oft für ausgewilderten Raps gehalten, ist aber eine überaus widerstandsfähige Steppenpflanze, die nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde und sich hier explosionsartig ausbreitet. Von Straßen- Weg- und Gewässerrändern, von Grünstreifen und Brachflächen ist das Orientalische Zackenschötchen inzwischen oft schon weit in ursprünglich artenreiche Wiesen, extensive Nutzflächen, Trockenhänge und Brachflächen eingewandert. Neue Ansiedlungen entwickeln sich rasant zu großen, flächigen Beständen und bilden bald eintönige Dominanzbestände.
Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz empfiehlt daher allen Eigentümern und Bewirtschaftern, ihre Flächen auf das Auftreten dieser Art hin zu untersuchen und schon bei einzelnen Exemplaren rasch einzugreifen. Um wenigstens die Ausbreitung einzudämmen, ist es hilfreich, die Pflanze zu entfernen oder zumindest vor der Samenbildung abzumähen.   LWK