Warum färbt man Ostereier?

Eine alte Tradition kurz erklärt

Das Eierfärben hat eine lange Tradition.

Foto: Claudia Hautumn/pixelio.de

Für alle, die sich schon mal gefragt haben, warum man die Eier zu Ostern färbt und warum Eier generell so eine große Rolle um Ostern herum spielen, hier kommt die Antwort, wie sich dieser Brauch möglicherweise entwickelt hat:
Das Ei hatte bereits in alten Kulturen eine besondere Bedeutung als Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben beziehungsweise Neubeginn. Das ist leicht zu erklären, denn man konnte ja beobachten, dass das Küken (neues Leben) aus dem Ei schlüpft. In manchen Kulturen färbte man daher Eier ein, um ihre Bedeutung hervorzuheben oder legte sie ins Grab eines Verstorbenen.
Das Ei als Symbol neuen Lebens 
Auch im Christentum steht das Ei für neues Leben und hat somit eine Bedeutung für das Osterfest, bei dem Christen die Auferstehung Jesu feiern. Um daran zu erinnern, färbte man die Eier in früheren Zeiten zunächst rot (Zeichen des Blutes), später dann bunt.
Eierüberschuss in der Fastenzeit 
Es gibt aber auch eine ganz praktische Erklärung für das Buntfärben der Eier. Im Mittelalter waren die christlichen Fastenregeln sehr streng. Man durfte während dieser Zeit nicht nur kein Fleisch, sondern auch keine Eier essen. Dadurch hatte man zu viele Eier, die man nicht wegwerfen wollte. Um sie länger haltbar zu machen, kochte man sie. Um sie von den anderen, frischen Eiern unterscheiden zu können, färbte man sie.
Eier als Zahlungsmittel 
Vor allem für Bauern waren die haltbar gemachten Eier wichtig. Sie mussten nämlich an ihre Lehnsherren, denen das von ihnen bewirtschaftete Land gehörte, Abgaben leisten.  Zahltermin war in der Regel kurz vor Ostern. Das heißt, die Bauern konnten die haltbar gemachten Eier, die sich während der Fastenzeit angesammelt hatten, als Zahlungsmittel nutzen.

LL/LW – LW 08.03.2018/2024