„Pfälzer Frühlingsspargel“ so früh wie lange nicht mehr

Anstieg der Produktionskosten bremst Freude

In dieser Saison beginnt bei Pfalzmarkt eG die Ernte der ersten „Pfälzer Frühlingsspargel“ so früh wie lange nicht mehr: Im Vergleich zum Vorjahr startet Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse jetzt etwa drei Wochen eher in die Spargelsaison. Das meldet Pfalzmarkt in einer Pressemitteilung.

Auch wenn das vergangene Wochenende mit den Minusgraden für eine etwas kleinere Ernte sorgte, unter den Dreifachabdeckungen ist es bereits warm im Damm und so konnte die Ernte Ende März beginnen.

Foto: Pfalzmarkt eG

Da sich die Böden und das milde Klima hervorragend für den frühen Anbau eignen, ist die „Pfalz“ traditionell ein besonders früher und gewichtiger Spargelproduzent. Hinzu kommen die umfangreichen, sehr zeit- und arbeitsintensiven Maßnahmen der Pfalzmarkt-Erzeuger zur Ernteverfrühung. Der Einsatz von schwarzer Folie und Pflanztunneln beschleunigen den natürlichen Erntevorsprung der Region nochmals entscheidend.

Ein weiteres Indiz, dass die Spargelernte jetzt sehr zügig wieder volle Fahrt aufnimmt, ist die Tatsache, dass die finalen Vorbereitungen auf der Erzeugerseite und im Vertriebsteam bei Pfalzmarkt eG weitgehend abgeschlossen sind. Seit Ende März ist das traditionelle Spargelbüro in Mutterstadt besetzt. Die dort ansässigen Marktexperten kümmern sich bis zum Ende der Spargelsaison, dem Johannistag am 24. Juni, ausschließlich um den Verkauf des königlichen Stangengemüses.

Mit schneller Zunahme der Mengen wird gerechnet

Spargel-Liebhaber dürfen sich freuen: Bereits vergangene Woche wurden in der „Pfalz“ kleinere Mengen – vorwiegend für den Verkauf über Hofläden und Wochenmärkte – gestochen. Karl Völcker, Leiter des Spargelbüros bei Pfalzmarkt eG sagt: „Passt die Wettervorhersage weiterhin so gut, dann rechnen wir bei unseren 30 Spargelerzeugern bei Pfalzmarkt sehr schnell mit einer Zunahme der Erntemengen. Alles, was die Kulturen jetzt noch brauchen, ist etwas mehr Sonne und Regen.“

Gute Zusammenarbeit mit OGZ in Griesheim

Die Anbaufläche wird 2022 vermutlich auf dem Vorjahresniveau von etwa 650 Hektar liegen. Da die mehrjährigen Anlagen in den beiden Vorjahren coronabedingt oftmals nicht zu 100 Prozent beerntet wurden, erwartet der Spargelprofi Karl Völcker „sehr gute Erträge“ in der laufenden Saison.

Mit größeren Erntemengen, die dann über die Handelsplattform in Mutterstadt bundesweit an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) geliefert werden, rechnet Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse – immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit – dann ab Kalenderwoche 14. Ein Erfolgsbaustein für eine passgenaue Vermarktung ist die Zusammenarbeit mit der Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG (OGZ) in Griesheim. Bei Bedarf werden die Erntemengen bei frischem Freiland­spargel tagesaktuell gebündelt. Auf diese Weise können der Appetit der bundesdeutschen Verbraucher und entsprechend große Bestellmengen des LEH bestmöglich bedient werden.

Bei Pfalzmarkt eG hat der Anteil von Grünspargel im Anbau wiederum leicht zugenommen. 2021 umfasste dieser etwa acht Prozent der Anbaufläche bei Spargel. 2022 werden es voraussichtlich zehn Prozent sein. In der abgeschlossenen Saison hatte Pfalzmarkt 18 Größensortierungen und Handelsklassen weißer Spargel und vier entsprechende Kategorien bei grünem Spargel im Angebot.

Die Produktionskosten für die 120 aktiven Pfalzmarkt-Erzeuger werden – unter anderem wegen der hohen Inflationsrate und der Anhebung des Mindestlohns – überproportional steigen.

pm – LW 14/2022