Pfalzmarkt stemmt sich erfolgreich gegen die Corona-Pandemie

Gute Bilanz für das Geschäftsjahr 2020

In einem von Corona und den Folgen geprägten Anbaujahr 2020 steigerte Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse, die Pfalzmarkt eG, den Warenumsatz um 5 Mio. Euro auf 154 Mio. Euro. Die Produktionsmenge lag bei 209 000 t und damit etwas unter dem Vorjahresniveau. Zum Abschluss des Geschäftsjahres am 31. Dezember 2020 verzeichnete Pfalzmarkt ein Umsatzplus, das wegen hoher Zusatzkosten zur Pandemieprävention geringer als 2019 ausfiel.

Nach der guten Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr blicken die beiden Pfalzmarkt-Vorstände Reinhard Oerther und Hans-Jörg Friedrich (r.) „vorsichtig optimistisch“ auf die bevorstehende Anbausaison bei Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse.

Foto: Pfalzmarkt eG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 hat sich Pfalzmarkt für Obst und

Gemüse eG erfolgreich gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestemmt. In einer extremen Anbau-Saison, hat Pfalzmarkt – nach Einschätzung der beiden Vorstände Hans-Jörg Friedrich und Reinhard Oerther – „Top-Leistung und Einsatz gezeigt“. Trotz zwischenzeitlicher Grenzschließungen und lockdownbedingter Versorgungsengpässe konnten sich Handel und Verbraucher auf die Pfalz verlassen. Sie wurden sicher, nachhaltig und schnell mit frischen Vitaminen aus dem Gemüsegarten Deutschlands versorgt.

Der Warenumsatz, den Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Gemüse 2020 erzielen konnte, betrug 154 Mio. Euro. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 (149,5 Mio. Euro) wurde das Umsatzplus auf 5 Mio. Euro damit nahezu verdoppelt. Die beiden Angebotssparten Obst (4 Prozent vom Warenumsatz) und Gemüse (96 Prozent) trugen anteilig zum Umsatzwachstum bei. Trotz fehlender Erntehelfer – und damit einhergehend geringeren Ernteerträgen in allen wichtigen Kulturen – konnte Pfalzmarkt vor allem zum Saisonbeginn marktgerechte Erzeugerpreise erzielen.

Coronabedingt sank die Erntemenge

Mit 209 000 t Obst und Gemüse lag die Produktionsmenge etwas unter dem Vorjahresniveau von 223 000 t. Dieser Trend entspricht dem landesweiten Rückgang, den das statistische Landesamt in Bad Ems für die Obst- und Gemüseerzeugung in ganz Rheinland-Pfalz verzeichnet hat.

Der Bau eines der europaweit größten und modernsten Vermarktungszentren für frisches Obst und Gemüse verlief nach Plan. Pfalzmarkt eG investiert in die Standorterweiterung in Mutterstadt bis Ende dieses Jahres 30 Mio. Euro. Dieses Invest in die neue Logistikdrehscheibe führt zu einer Erhöhung der Bilanzsumme. Die Eigenkapitalquote für 2020 reduzierte sich deswegen von 44,66 Prozent in 2019 auf 38,03 Prozent. Zum Stichtag am 31. Dezember 2020 lag der Jahresüberschuss bei 0,75 Mio. Euro. Der Rückgang um rund 1,6 Mio. Euro gegenüber 2019 liegt in den sehr hohen Zusatzkosten zur Pandemieprävention und den möglichst hohen Auszahlungen an die genossenschaftlichen Erzeuger begründet. Da Pfalzmarkt als systemrelevantem Versorger eine besondere Bedeutung zukommt, wurden bereits vor dem ersten Lockdown von einem abteilungsübergreifendem Interventionsteam umfassende Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung sowie zur (Arbeits-)Sicherheit von Mitarbeitern und Erzeugern eingeleitet und begleitet.

Nachdem der Einreisestopp für Erntehelfer aus dem EU-Ausland kurz vor dem Start in die deutsche Frischgemüse-Saison 2020 erfolgt war, prägten die umfassenden Anstrengungen zur Pandemieprävention das komplette Anbaujahr bei Pfalzmarkt eG.

Analog zu den Herausforderungen bei Pfalzmarkt eG verzeichneten auch die 180 aktiven Pfalzmarkt-Erzeuger ein Anbaujahr der Extreme: Corona führte zu einem überproportional hohen Anstieg der Personal- und Produktionskosten. Zusätzlicher Arbeits- und Kostendruck entstand durch ungünstige Witterungsbedingungen. Nach den beiden durchwachsenen Anbaujahren 2018 und 2019 brachte 2020 deswegen keine wirtschaftliche Entlastung. Die Lage vieler Erzeuger im Obst- und Gemüseanbau bleibt ernst, weil ihnen auch zunehmende Regulierungen bei Düngung und Pflanzenschutz weitere Lasten und Kosten aufbürden.

Pfalzmarkt eG hat 2020 rund 14 Mio. Euro in die Weiterentwicklung der Genossenschaft investiert. Parallel zur laufenden Standorterweiterung in Mutterstadt, verteilen sich die Investitionen für das Geschäftsjahr auf weitere Projektvorhaben. Hierzu zählen Maßnahmen zur Ernteverfrühung, zur „Fuhrparkverjüngung“ und Anschaffung hochmoderner Flurförderfahrzeuge sowie zur weiteren Digitalisierung des Pfalzmarktes.

Ausblick auf 2021: Viel Arbeit und klare Zielvorgaben für das Team

Corona hat den Druck auf den Obst und Gemüseanbau weiter verschärft. Zusätzliche Herausforderungen bilden der Klimawandel, die Anpassung des Mindestlohns, zunehmende Regulierungen und die Nachwuchssicherung in den Erzeugerbetrieben.

 – LW 15/2021