Plattform zum Erfahrungsaustausch

Rebveredlertagung in Geisenheim

Die 22. Internationale Geisenheimer Rebveredlertagung bot über die Grenzen Deutschlands hinaus eine einzigartige Plattform zum Erfahrungsaustausch. Über 160 Teilnehmer aus 20 Ländern zeigten großes Interesse. Die Referenten berichteten von der Weiterentwicklung von Veredlungsverfahren, der Erhaltungszüchtung, neuen Klonen und pilzwiderstandsfähigen Rebsorten.

Die Experten tauschten beim Internationalen Geisenheimer Rebveredlertag ihre Erfahrungen aus.

Foto: Winfried Schönbach

Die Einschleppung der Reblaus nach Europa im Jahr 1863 führte in vielen Regionen zu verheerenden Schäden und vernichtete ganze Weinbaugebiete. Erst die Erkenntnis, dass der Schädling aus Nordamerika stammt und dort einheimische Wildarten tolerant sind, brachte eine nachhaltige, kostengünstige und umweltschonende Lösung des Problems: die Pfropfrebe. Die Methoden zur Pfropfung, besonders die heute übliche Tischveredlung, musste entwickelt und in die Praxis eingeführt werden. Für das Einführen neuer Techniken der Rebveredlung in die Praxis und deren Entwicklung leistet die Geisenheimer Rebveredlertagung einen wichtigen Beitrag. Sie fand in diesem Jahr bereits zum 22. Mal auf internationalem Niveau statt und setzte somit die Tradition fort. Der erste Schwerpunkt befasste sich damit, Anstöße für die Weiterentwicklung von Veredlungsverfahren zu geben und Innovationen in Rebveredlung und Weinbau der Praxis vorzustellen. Die Versorgung der Veredler und Winzer mit gesundem, leistungsfähigem Pflanzgut in Zeiten von Globalisierung und Klimaveränderung war ein Schwerpunkt. Das Institut für Rebenzüchtung entwickelt neue Klone und setzt sich für die Erhaltungszüchtung von Rebsorten, Züchtung von pilztoleranten Sorten und Unterlagenzüchtung ein.

Klimawandel und Globalisierung

Der Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten war der dritte Schwerpunkt, worüber Gäste aus Frankreich, Italien und Deutschland referierten. Es wurden Weine pilztoleranter Sorten diverser europäischer Züchter vorgestellt. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Exkursion in das Weinbaugebiet Rheinhessen, zur Rebenveredlung Walter Bernd in Gau-Algesheim und zum Weingut Wasem in Ingelheim.

hsg – LW 30/2018