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Maschinen zur Bereitung von Holzhackschnitzeln

Holzhackmaschinen werden zunehmend von Lohnunternehmern eingesetzt, sodass die Bereitung von Hackschnitzeln immer mehr durch Großhacker erfolgt. Die Maschinen werden in unterschiedlichen Techniken und Leistungsklassen als Anbau- oder Anhängemodelle für den Schlepper oder Aufbaumaschinen für LKWs angeboten. Größere Hacker sind mit eigenem Aufbaumotor ausgestattet oder arbeiten als selbstfahrende Einheiten. Energieholzexperte Carsten Brüggemann erklärt die technischen Unterschiede.

Scheibenhacker mit Zapfwellenantrieb als Anhängemaschine für überschaubare Mengen.

Foto: Brüggemann

Heute sind drei unterschiedliche Bauweisen auf dem Markt: Scheiben-, Trommel- und Schneckenhacker.

Scheibenhacker arbeiten mit zwei bis vier Hackmessern, die auf einer stabilen, schweren Schwungscheibe angeordnet sind. Die Scheibe hat je nach Größe und Leistung der Maschine einen Durchmesser von 600 bis 1 400 mm. Wurfschaufeln auf der Rückseite der Scheibe beschleunigen das Hackgut und fördern es zum Auswurfrohr. Durch die große Schwungmasse erfordern Scheibenhacker gegenüber Trommelhackern geringere Antriebsleistung.

Trommelhacker benötigen eine große Motorleistung

Trommelhacker arbeiten mit zwei bis 20 Hackmessern, die auf einer rotierenden Trommel mit einem Durchmesser von 450 bis 1 120 mm angeordnet sind. Sie verfügen gegenüber Scheibenhackern über eine relativ geringe Schwungmasse, sodass eine entsprechend größere Motorleistung erforderlich ist. Die Einzugsöffnung der Maschine richtet sich nach der Größe der Hacktrommel. Ein Wurfgebläse hinter der Trommel fördert die Hackschnitzel zum Auswurf. Hydraulischer Zwangseinzug ist bei Scheiben- wie auch bei Trommelhackern auch bei kleineren Maschinen vorteilhaft. Größere Maschinen sind häufig mit einem Zuführtisch und zusätzlichen Einzugsbändern oder -ketten ausgestattet.

Wer sich als Lohnunternehmer auf das Hacken von Holzhackschnitzeln spezialisiert, der ist mit einem Trommelhacker als LKW-Aufbau gut beraten, denn oft müssen hier auch weitere Strecken zwischen den Einsatzorten zurückgelegt werden.

Foto: Brüggemann

Schneckenhacker arbeiten mit einer im Querschnitt zunehmenden Schnecke. Sie sind einfacher gebaut und erfordern keinen Zwangseinzug, da die Schnecke das Material selbsttätig in die Maschine einzieht. Die Größe der Hackschnitzel (60 bis 80 mm) lässt sich nicht variieren.

Der Auswurf ist bei den meisten Hackern drehbar, sodass die Hackschnitzel in jede gewünschte Richtung gefördert werden können. Die Zuführung des zu hackenden Materials erfolgt bei allen Maschinen entweder manuell oder durch einen aufgebauten Kran.

Zur Beerntung von Kurzumtriebsplantagen (KUP) werden von den meisten Herstellern spezielle Erntevorsätze angeboten, die auch mit selbstfahrenden Hackern kombiniert werden können.

Carsten Brüggemann – LW 26/2014