Reger Austausch im hessischen Landtag
HBV lud zum Abend der Agrarwirtschaft ein
Vergangene Woche fand der alle zwei Jahre durch den Hessischen Bauernverband organisierte parlamentarische Abend der Agrarwirtschaft statt. Vertreter landwirtschaftlicher Verbände, Politiker, Mitarbeiter von Ministerien, Repräsentanten von Banken, Versicherungen, Molkereien und Agrarhandel trafen sich zum Gedankenaustausch.

Foto: Krämer
Turbulentes Erntejahr
Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes, ging zunächst auf die diesjährigen Ernteergebnisse ein. Diese sei besser ausgefallen, als erwartet, jedoch lagen die Hektarerträge beim Raps um mehr als 6 Prozent unter dem Vorjahr. Bei den Hackfrüchten führten die häufigen Regenfälle jedoch zu hohen Ertragserwartungen. „In frostgefährdeten Lagen gab es bedingt durch die Spätfröste im April Ertragsminderungen bei Äpfeln und Kirschen von mehr als 70 Prozent bis hin zu Totalausfällen“, so Schmal. Dass die moderne Landwirtschaft von einigen Natur- und Umweltschutzorganisationen als Hauptverursacher für den Rückgang der Biodiversität verantwortlich gemacht wird, wies Schmal entschieden zurück. Auch Faktoren wie beispielsweise die Versiegelung von Flächen und die extremen Spätfröste in diesem Jahr, hätten einen Einfluss auf den Rückgang der Artenvielfalt. „Unabhängig davon werden die hessischen Landwirte ihren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten, ein Beispiel dafür ist die Initiative Bienenfreundliches Hessen“, sagte Schmal.
Hinsichtlich der Kastenstanddiskussion forderte Schmal mehr Rechtssicherheit und möglichst langen Bestandsschutz für Ställe, die nach den bislang geltenden Vorgaben errichtet wurden. Dies gelte für alle die landwirtschaftliche Produktion betreffenden gesetzlichen Regelungen. „Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die geforderten Maßnahmen praktikabel und ökonomisch tragfähig sind und die Betriebe nicht überfordert werden“, so der HBV-Präsident. Alles andere sei kontraproduktiv und würde dazu führen, dass Marktanteile verloren gingen und die Produktion ins Ausland verlagert würde. Daran könne niemand ein Interesse haben.
LW – LW 36/2017