Rhein-Neckar Löwen sind die neuen Markenbotschafter für „Pfälzer Grumbeere“

Ernte der Frühkartoffeln ist in der Pfalz und in Rheinhessen im Gange

Die Frühkartoffel-Ernte im Südwesten ist offiziell eröffnet. Neue Markenbotschafter 2021/22 sind die Rhein-Neckar-Löwen. Am vergangenen Freitag wurden die ersten „Pfälzer Grumbeere“ in einer starken Teamleistung geerntet. Die Handballer des Bundesligisten packten auf dem Feld von Familie Gleich in Weingarten kräftig mit an und ernteten die ersten Doppelzentner Pfälzer Grumbeere.

Bei der Kartoffelernte der ersten „Pfälzer Grumbeere“ zeigten die Handballer der Rhein-Neckar Löwen eine starke Leistung auf ungewohntem Terrain (von links): Mikael Appelgren, Oliver Roggisch, Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann, Patrick Groetzki, Jannik Kohlbacher und David Späth rahmen Hartmut Magin, den Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft, ein.

Foto: Brammert-Schröder

Die Rhein-Neckar Löwen tauschten am vergangenen Freitag die Handballhalle mit dem Kartoffelacker. Bei der Ernte der ersten Annabelle zeigten die neuen Markenbotschafter für „Pfälzer Grumbeere 2021/22“ nicht weniger Einsatz als auf der Platte. Patrick Groetzki, Jannik Kohlbacher, Mikael Appelgren und Nachwuchstalent David Späth packten auf dem Kartoffelroder tatkräftig mit an. Sie fuhren auf dem Acker von Familie Gleich in Weingarten mehrere Runden mit dem Roder und sammelten die Erdklumpen zwischen den Kartoffeln heraus, bis alle Kamerateams und Fotografen die Bilder im Kasten hatten. Unterstützt wurden sie vom sportlichen Leiter Oliver Roggisch und Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann, die genau wie der junge Torwart David Späth waschechte Pfälzerin ist. Als neue Markenbotschafter läuteten die Handballer auch den deutschlandweiten Verkaufsstart der traditionell ersten Frühkartoffeln aus deutschem Anbau in den Supermärkten ein.

Qualität ist kein Zufall – im Kartoffelanbau und Handball

„Qualität ist kein Zufall, weder beim Handball noch beim Anbau von Kartoffeln“, machte Hartmut Magin, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, bei der Begrüßung deutlich. Beim Handball werde ein eingeschworenes Team benötigt, das gemeinsam kämpft und zum Saisonhöhepunkt den Lohn für die Arbeit einstreicht: „So ist es auch bei den Kartoffeln.“ Und noch etwas haben die Handballer und die Pfälzer Grumbeeren gemeinsam: „Beide sind deutschlandweit bekannt“, fügte der Vorsitzende schmunzelnd hinzu. Magin sieht die Haupternte trotz der kalten Witterung im Frühjahr auf dem Vorjahresniveau und voll im Plan.

Vor ihrem Training absolvierten die Handballer mit viel Spaß den Einsatz auf dem Kartoffelroder. Torwart Mikael „Apfel“ Appelgren bemerkte, dass die Arbeit auf dem Roder eine gute Auge-Hand-Koordination erfordert. Für den Torhüter mit den großen Händen kein Problem. Für Jannik Kohlbacher war die Kartoffelernte kein Neuland, da sein Vater im Odenwald einen kleinen Bauernhof bewirtschaftet. Oliver Roggisch freute sich über die Ernennung der Mannschaft zum Markenbotschafter der Pfälzer Grumbeere: „Wir sind stolz darauf, dass wir als Markenbotschafter fungieren dürfen und damit bekannten Größen folgen. Es passt, wir vertreten dieselben Werte.“ Er habe interessante Einblicke in die Kartoffelerzeugung und die Ernte der Knollen bekommen und wünsche sich, dass mehr Verbraucher beim Kartoffelkauf auf heimische Qualitäten achten. Bis zum offiziellen Abschluss der am 10. August endenden Frühkartoffelsaison werden in der Pfalz und den angrenzenden Regionen schätzungsweise rund 100 000 t Frühkartoffeln geerntet.

Auf dem Roder stellte Torwart Mikael Appelgren fest, dass diese Arbeit optimal ist, die Auge-Hand-Koordination zu trainieren.

Foto: Brammert-Schröder

Gastgeber der diesjährigen Saisoneröffnung war Familie Gleich aus Weingarten in der Pfalz. Horst und Susanne Gleich führen den Betrieb gemeinsam mit ihrem Sohn Patrik. Auch Patriks Freundin Laura Götz arbeitet im Betrieb. Gleichs haben sich als Familienbetrieb in den vergangenen 20 Jahren auf den Anbau von Spargel und Kartoffeln spezialisiert. Rund 27 ha Spargel und 100 ha Kartoffeln wachsen auf ihren Feldern, dazu noch Getreide und Körnermais. Seit zehn Jahren bauen Gleichs auch Erdbeeren im Tunnel an. Spargel, Erdbeeren und erste Frühkartoffeln werden bis Ende der Spargelsaison im Hofladen verkauft. Weitere Absatzwege bei Spargel und Erdbeeren sind Gemüsehändler sowie die Großmärkte in der Umgebung. „Die diesjährige Spargelernte war sehr entspannt“, sagte Patrik Gleich.

Kartoffeln, Spargel und Erdbeeren als Hauptkulturen

Durch das kalte Wetter zu Beginn der Saison habe es eine gleichmäßige Ernte ohne Spitzen gegeben. Auch der Preis sei stabil gewesen. Mit der Erdbeer­ernte zeigte sich Gleich ebenso zufrieden. Die Familie baut 3 ha Erdbeeren als Dammkultur im Tunnel an. In diesem Jahr schließt sich die Kartoffelernte nahtlos an die Spargelsaison an. Rund 50 ha Frühkartoffeln sind in den nächsten Wochen zu roden. Sie werden nach und nach durch Abschlegeln des Kartoffelkrauts reifegefördert. Auf den Lösslehm-Böden in Weingarten werden die Sorten Annabelle, Berber und Ranomi angebaut und über die Erzeugergemeinschaft Pfälzer Grumbeere vermarktet. Auf 20 ha wachsen die späteren Sorten Gala und Regina, die als Lagerkartoffeln in den Handel gehen. Ein weiteres Standbein ist der Anbau von Industriekartoffeln für die Herstellung von Chips und Pommes. Um eine weite Fruchtfolge einhalten zu können, tauscht Familie Gleich mit einem befreundeten Landwirt Flächen. So stehen die Kartoffeln in der Regel nach Salat.

Das kalte Frühjahr war auch für Familie Gleich eine Herausforderung. In fünf Nächten lief die Frostberegnung. Die Kosten und die Mühen haben sich gelohnt. Viele Flächen der Gleichs sind beregnungsfähig. „Wassersparende Technik ist für uns ein wichtiges Thema“, so der junge Landwirt. In Spargel und Erdbeeren werden Tropfschläuche zur Bewässerung verlegt. Diese Technik haben Gleichs auch schon in Kartoffeln ausprobiert. „Diese Saison haben wir zum dritten Mal Schläuche in den Kartoffeln verlegt. Die ersten zwei Jahre mussten wir die Verlegetechnik austüfteln“, berichtete Gleich. Im ersten Jahr lagen sie auf dem Boden und wurden von Vögeln angepickt, sodass Löcher in den Schläuchen waren. Im zweiten Jahr wurden sie unter Boden gelegt, dies war auch nicht optimal. „Seit diesem Jahr haben wir Hackparallelogramme, mit denen wir die Schläuche optimal auf die gewünschte Ablagetiefe verlegen. Wir können bei Wind und ex­tremer Hitze beregnen, das Wasser kommt direkt an die Pflanze. Ein ganz großer Vorteil ist die Gesundheit der Pflanze, weil die Blätter trocken bleiben. Die Gefahr von Blattkrankheiten ist deutlich geringer als bei einer Beregnung über Kopf“, berichtet Patrik Gleich über die Erfahrungen mit der Technik.

ibs – LW 25/2021