Rhein-Neckar Löwen sind die neuen Markenbotschafter für „Pfälzer Grumbeere“
Ernte der Frühkartoffeln ist in der Pfalz und in Rheinhessen im Gange
Die Frühkartoffel-Ernte im Südwesten ist offiziell eröffnet. Neue Markenbotschafter 2021/22 sind die Rhein-Neckar-Löwen. Am vergangenen Freitag wurden die ersten „Pfälzer Grumbeere“ in einer starken Teamleistung geerntet. Die Handballer des Bundesligisten packten auf dem Feld von Familie Gleich in Weingarten kräftig mit an und ernteten die ersten Doppelzentner Pfälzer Grumbeere.

Foto: Brammert-Schröder
Qualität ist kein Zufall – im Kartoffelanbau und Handball
„Qualität ist kein Zufall, weder beim Handball noch beim Anbau von Kartoffeln“, machte Hartmut Magin, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, bei der Begrüßung deutlich. Beim Handball werde ein eingeschworenes Team benötigt, das gemeinsam kämpft und zum Saisonhöhepunkt den Lohn für die Arbeit einstreicht: „So ist es auch bei den Kartoffeln.“ Und noch etwas haben die Handballer und die Pfälzer Grumbeeren gemeinsam: „Beide sind deutschlandweit bekannt“, fügte der Vorsitzende schmunzelnd hinzu. Magin sieht die Haupternte trotz der kalten Witterung im Frühjahr auf dem Vorjahresniveau und voll im Plan.
Vor ihrem Training absolvierten die Handballer mit viel Spaß den Einsatz auf dem Kartoffelroder. Torwart Mikael „Apfel“ Appelgren bemerkte, dass die Arbeit auf dem Roder eine gute Auge-Hand-Koordination erfordert. Für den Torhüter mit den großen Händen kein Problem. Für Jannik Kohlbacher war die Kartoffelernte kein Neuland, da sein Vater im Odenwald einen kleinen Bauernhof bewirtschaftet. Oliver Roggisch freute sich über die Ernennung der Mannschaft zum Markenbotschafter der Pfälzer Grumbeere: „Wir sind stolz darauf, dass wir als Markenbotschafter fungieren dürfen und damit bekannten Größen folgen. Es passt, wir vertreten dieselben Werte.“ Er habe interessante Einblicke in die Kartoffelerzeugung und die Ernte der Knollen bekommen und wünsche sich, dass mehr Verbraucher beim Kartoffelkauf auf heimische Qualitäten achten. Bis zum offiziellen Abschluss der am 10. August endenden Frühkartoffelsaison werden in der Pfalz und den angrenzenden Regionen schätzungsweise rund 100 000 t Frühkartoffeln geerntet.

Foto: Brammert-Schröder
Kartoffeln, Spargel und Erdbeeren als Hauptkulturen
Durch das kalte Wetter zu Beginn der Saison habe es eine gleichmäßige Ernte ohne Spitzen gegeben. Auch der Preis sei stabil gewesen. Mit der ErdbeerÂernte zeigte sich Gleich ebenso zufrieden. Die Familie baut 3 ha Erdbeeren als Dammkultur im Tunnel an. In diesem Jahr schließt sich die Kartoffelernte nahtlos an die Spargelsaison an. Rund 50 ha Frühkartoffeln sind in den nächsten Wochen zu roden. Sie werden nach und nach durch Abschlegeln des Kartoffelkrauts reifegefördert. Auf den Lösslehm-Böden in Weingarten werden die Sorten Annabelle, Berber und Ranomi angebaut und über die Erzeugergemeinschaft Pfälzer Grumbeere vermarktet. Auf 20 ha wachsen die späteren Sorten Gala und Regina, die als Lagerkartoffeln in den Handel gehen. Ein weiteres Standbein ist der Anbau von Industriekartoffeln für die Herstellung von Chips und Pommes. Um eine weite Fruchtfolge einhalten zu können, tauscht Familie Gleich mit einem befreundeten Landwirt Flächen. So stehen die Kartoffeln in der Regel nach Salat.
Das kalte Frühjahr war auch für Familie Gleich eine Herausforderung. In fünf Nächten lief die Frostberegnung. Die Kosten und die Mühen haben sich gelohnt. Viele Flächen der Gleichs sind beregnungsfähig. „Wassersparende Technik ist für uns ein wichtiges Thema“, so der junge Landwirt. In Spargel und Erdbeeren werden Tropfschläuche zur Bewässerung verlegt. Diese Technik haben Gleichs auch schon in Kartoffeln ausprobiert. „Diese Saison haben wir zum dritten Mal Schläuche in den Kartoffeln verlegt. Die ersten zwei Jahre mussten wir die Verlegetechnik austüfteln“, berichtete Gleich. Im ersten Jahr lagen sie auf dem Boden und wurden von Vögeln angepickt, sodass Löcher in den Schläuchen waren. Im zweiten Jahr wurden sie unter Boden gelegt, dies war auch nicht optimal. „Seit diesem Jahr haben wir Hackparallelogramme, mit denen wir die Schläuche optimal auf die gewünschte Ablagetiefe verlegen. Wir können bei Wind und exÂtremer Hitze beregnen, das Wasser kommt direkt an die Pflanze. Ein ganz großer Vorteil ist die Gesundheit der Pflanze, weil die Blätter trocken bleiben. Die Gefahr von Blattkrankheiten ist deutlich geringer als bei einer Beregnung über Kopf“, berichtet Patrik Gleich über die Erfahrungen mit der Technik.
ibs – LW 25/2021