Schadensverhinderung vor Schadensausgleich
Wetterbedingte Risiken besser bewerkstelligen
Im Hinblick auf die erwartete Zunahme von Extremwetterereignissen rückt die Risikovorsorge immer stärker in den Fokus der Landwirtschaft und des Weinbaus. Zu dieser Thematik hatte die FDP-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag am Mitte Oktober zu einem Fachsymposium „Schutz gegen wetterbedingte Risiken“ geladen. Experten aus Politik, Verbänden Wirtschaft und Forschung diskutierten Möglichkeiten, wie sich Betriebe den klimabedingten Herausforderungen erfolgreich stellen können.

Foto: FDP
Überschwemmungen durch Grabenpflege vermeiden
Zu den Präventionsmaßnahmen gehöre auch die konsequente und regelmäßige Reinigung von Entwässerungsgräben, um Schäden durch Überschwemmungen nach Starkregenereignissen zu verhindern.
In bestimmten Fällen könne es aber dennoch erforderlich sein finanzielle Anreize zu setzen, damit sich spezielle Versicherungslösungen, wie Frostversicherungen für den Obst- und Gemüsebau, am Markt etablieren. Mittel aus der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union könnten hierzu temporär verwendet werden. Die Direktzahlungen der ersten Säule dürften zu diesem Zweck unter keinen Umständen angetastet werden.
Die Teilnehmer des Fachsymposiums forderten eine stärkere Unterstützung der Landwirte und Winzer bei der finanziellen Eigenvorsorge. Dazu beitragen würde die Einführung einer steuerbefreiten Risikoausgleichsrücklage oder ein jährlicher Freibetrag zur betrieblichen Schuldentilgung. Mit diesen Maßnahmen wäre der Aufbau eines Liquiditätspolsters möglich, das im Falle von wetterbedingten Ernteausfällen sofort zur Kompensierung der Einbußen zur Verfügung Stünde.
Einigkeit bestand auch darüber, dass die Landwirte und Winzer mit den Auswirkungen des Klimawandels nicht alleine gelassen werden dürfen und dass zeitnahes Handeln auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse erforderlich ist.
bwv – LW 45/2017