Schluss mit der Zettelwirtschaft
Herstellerübergreifende Software
Unter dem Namen 365FarmNet wurde auf der Agritechnica ein neues Farmmanagement-Informationssystem vorgestellt, das alle Prozesse auf landwirtschaftlichen Betrieben einfacher, effizienter und sicherer machen soll. 365FarmNet ist nach den Worten von Geschäftsführer Maximilian von Löbbecke eine herstellerunabhängige Softwarelösung, um alle im Betrieb anfallenden Daten zu nutzen.
„Das System ist kinderleicht zu bedienen“, so von Löbbecke. Es sei eine den gesamten Betrieb umfassende Informations- und Arbeitsplattform. So müssen Stamm- und Schlagdaten nur einmal angelegt werden. Sie stehen dann für alle Arbeits- und Buchungsaufgaben, wie zum Beispiel Anbauplanung, Maschinenauftrag, Behandlung eines Tieres oder Agrar-Antrag, als zentraler Datensatz zur Verfügung. Sämtliche Datenformate der Systeme, die bereits eingesetzt werden, werden einbezogen. Informationen werden dabei nicht nur parallel, sondern auch verknüpft angezeigt und ausgewertet – inklusive grafischer Übersichten, Meldungen und Empfehlungen.
„Schluss mit der Zettelwirtschaft, weil die eingesetzten Systeme nicht zusammenpassen“, stellte der Geschäftsführer in Aussicht. Die Arbeits- und Informationsplattform könne individuell auf den Betrieb zugeschnitten werden. Sämtliche Daten liegen nach seinen Worten auf Hochleistungsservern, zertifizierte Dienstleister gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit. 365FarmNet lasse sich auf Desktop und Terminal einsetzen, aber auch mobil auf Notebook, Smartphone und Tablet. Die Kosten werden 1 Euro pro Hektar und Jahr betragen.
Kosten: ein Euro pro Hektar und Jahr
Die Landwirte können bei 365FarmNet auch ein BeratungsÂangebot der Partnerfirmen nutzen. Bisher ergänzen folgende Themen der Partner das zentrale Betriebsmanagement: Wettervorhersage, Unkraut- und Schäd-
lingsdiagnose sowie Pflanzenschutzberatung (Bayer), Digitalisierung von Versicherungsportefeuilles zur Risikobewertung (Allianz), Sortenberatung Mais (KWS), Kapazitätsplanung und Maschineneinstellung von Düngerstreuern (Amazone), Einbindung von Telemetriedaten (Claas) und Satellitentechnologie (GSA). Es sollen weitere Partner hinzukommen, um ein komplettes Beratungsangebot für alle Bereiche anbieten zu können.
„Der Datenzugriff ist nur für den Landwirt möglich. Er gibt den angeschlossenen Partnerfirmen nur für die gewünschte Beratung die Einwilligung für die Nutzung der notwendigen Betriebsdaten“, erklärte Marketingleiter Klaus-Herbert Rolf. „Der Markt ist reif für so eine übergreifende Lösung.“ Nach seinen Worten sind die Reaktionen der Praktiker sehr positiv. Auch potenzielle Partnerfirmen zeigen Interesse.
Imke Brammert-Schröder – LW 48/2013