Schulfach für hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen

Landfrauen tragen Kultusminister ihre Forderungen vor

Präsidentin Hildegard Schuster, Elvira Köhler, Vorsitzende des Verbandes der hessischen Meisterinnen der Hauswirtschaft, und Anne Mitschulat, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen des DHB – Netzwerk Haushalt, stellten Kultusminister Prof. Dr. Lorz Mitte April die Argumente für die Einführung eines eigenständigen Schulfaches für hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen vor.

Von links: Elvira Köhler, Vorsitzende des Verbandes der Hessischen Meisterinnen der Hauswirtschaft, Hildegard Schuster, Präsidentin LFV, Ingelore Kiesel, 1. Vorsitzende Bildungswerk Hausfrauen-Bund Hessen, Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Ursula Pöhlig, 2. stellvertretende Vorsitzende LFV, Gudrun Jungk, Vorstandsmitglied Verband der Hessischen Meisterinnen der Hauswirtschaft, Anne Mitschulat, Vorsitzende Landesverband Hessen, DHB – Netzwerk Haushalt.

Foto: LFV

Seit langem fordern die drei hauswirtschaftlichen Verbände in Hessen, dass hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen in der Schule vermittelt werden müssen. Anlässlich des Landfrauentages 2012 wurde noch unter der Führung der damaligen Präsidentin Evelyn Moscherosch eine Unterschriften­aktion für die Einführung eines eigenständigen Schulfaches gestartet. Beim Landfrauentag zum Hessentag im letzten Jahr in Kassel konnten die hauswirtschaftlichen Verbände Ministerpräsident Volker Bouffier 15 000 Unterschriften zur Unterstützung ihrer Forderung überreichen. Das bei diesem Anlass in Aussicht gestellte Gespräch hat nun Mitte April mit dem zuständigen Minister stattgefunden.

Kultusminister Prof. Dr. Lorz sieht eine gute Möglichkeit, die hauswirtschaftlichen Alltagskompetenzen im Nachmittagsangebot der Ganztagsschulen, deren Ausbau weiter vorangetrieben werden soll, anzusiedeln. Er versprach, die hauswirtschaftlichen Verbände bei dem in Hessen geplanten Bildungsgipfel und den nachfolgenden Beratungen einzubeziehen.

Die Folgen fehlender Alltagskompetenzen großer Teile der Bevölkerung sind deutlich sichtbar. Dies hat nicht nur für den Einzelnen gravierende Folgen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Insbesondere angesichts folgender Probleme besteht dringender Handlungsbedarf: ernährungsbedingte Krankheiten wie Übergewicht oder Diabetes, Verarmungsrisiko durch unzureichende Alters- und Gesundheitsvorsorge, Ver- und Überschuldung von Privathaushalten wegen gravierender Defizite im Finanzmanagement, Überforderung bei der Familien- und Haushaltspflege, Unkenntnis über die Auswirkungen des eigenen Handelns für Umwelt, Natur und Gesellschaft sowie mangelndes Verständnis über gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge.

LFV – LW 18/2014