Sonder-AMK ohne Beschluss zur Milchkrise
Wissing verteidigt Position gegen Mengenbegrenzung
Die Absicht der Agrarminister von Bund und Ländern, sich in Brüssel im Vorfeld zum Agrarrat am Montag mit einer gemeinsamen Position zur Milchkrise zu präsentieren, war am Freitag zuvor gescheitert. Die Länderminister konnten sich nicht auf eine einheitliche Linie bei der Bekämpfung der Krise im Milchsektor einigen.
Foto: imago images/Mauersberg
Der rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing verteidigte seine ablehnende Haltung. Der in dem Beschlussentwurf der Sonder-Agrarministerkonferenz vorgesehene Passus der „zeitlich befristeten entschädigungslosen obligatorischen Mengenbegrenzung“ bedeute nichts Geringeres als die schleichende Rückkehr zur Milchquote.
Liquidität würde weiter geschwächt
Das Modell biete keinerlei kurzfristige Hilfe und führe die Milchwirtschaft in noch tiefere Krisen, weil sie die Liquidität weiter schwäche, erklärte der FDP-Politiker. Die Milchquote habe weder Preiskrisen noch den Strukturwandel verhindert. Es sei unverantwortlich, den Landwirten in der aktuell angespannten Situation am Milchmarkt mit derart unangemessenen Vorschlägen Sand in die Augen zu streuen, kritisierte Wissing insbesondere die grünen Agraressortchefs. Nachdem die Bundesregierung signalisiert habe, dass sie sich keinesfalls für dieses Modell gegenüber der EU-Kommission einsetzen wolle, versuchten nun einige Länder die Milchbauern mit Scheinlösungen zu täuschen, um am Ende über die EU-Kommission schimpfen zu können.
age – LW 19/2016