Stabiler Ergebniszuwachs

Rentenbank finanziert 1 800 Biogasanlagen in Deutschland

Ãœber eine anhaltend hohe Nachfrage nach Förderkrediten und eine weiter­hin gute Ertragslage der Landwirtschaftlichen Rentenbank berichteten die Vorstände Dr. Horst Reinhardt und Hans Bernhardt anlässlich der Bilanzpressekonfe­renz über den Jahresabschluss 2010 am Montag in Frankfurt am Main.

Dr. Horst Reinhardt, Vorstandsmitglied der Landwirtschaft­li­chen Ren­tenbank in Frankfurt am Main.

Foto: Moe

Wachstumsimpulse gingen von Finanzierungen für Biogasanlagen aus. Für 1 800 An­lagen hat die Rentenbank 2010 über die Hausbanken rund 1 Mrd. Euro vergeben. Damit finanziert sie circa 70 Prozent des Investitionsvolumens von Biogasanlagen in Deutschland. Die Ertragslage der Bank insgesamt stand 2010 im Zeichen der Nor­mali­sierung nach zwei vorheri­gen Geschäftsjahren mit besonders starken Er­trags­zuwäch­sen, so Dr. Reinhardt. Gegenüber dem vorange­gangenen Jahr wur­de 2010 ein um circa 500 000 Eu­­ro höherer Bilanzgewinn von 11,8 Mio. Eu­ro (2009: 11,3) erzielt. Der Zinsüberschuss er­reich­te 409,2 Mio. Eu­ro (423,4). Das Betriebs­er­gebnis stieg auf 366,2 Mio. Eu­­ro, nach 347,4 Mio. Euro im Vorjahr. Ein um 2 Mio. Euro höherer Jahres­überschuss von 47 Mio. Eu­ro (45) wurde vor­gelegt.

Programmkredite plus 11 Prozent

Das Neugeschäft mit Programmkrediten erreichte insgesamt fast 6 Mrd. Euro (5,4) und lag damit um 11 Prozent über dem Vorjahr. Vor allem in der För­derung erneuerbarer Energien steigt das Volumen stetig. Mit 2,3 Mrd. Euro (1,6) erreich­te die Rentenbank in dieser Sparte ein Rekordniveau. Das „Konjunkturprogramm Agrar“ ließ die Rentenbank 2010 auslaufen, wäh­­rend man ein neues Förderprogramm speziell für die Aquakultur und Fischwirtschaft aufgelegt habe.

Erstes Quartal 2011

Mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2011 ist Horst Reinhardt auch zufrieden. Das Zusagevolumen bei Programmkrediten habe im ersten Quartal 2011 mit 1,2 Mrd. Euro das Niveau des Vorjahres erreicht. Das Betriebsergebnis lag im ers­ten Quartal mit 91,9 Mio. Euro wieder leicht über den Vorjahreswert. Mehr Investitionen der Landwir­te hatte im ersten Quar­tal 2011 eine Steigerung der Kredite für Gebäude, Maschinen, Landkäufe und Biogasanlagen zur Folge, erläuterte das Vorstandsmitglied. Liquiditätshilfedarlehen wurden deutlich weniger nachgefragt als im Vorjahr. Bis Ende März hatte die Bank Liquiditäshilfen für dio­xingeschädigte Schweine- und Ge­flügelhalter in Höhe von rund 16 Mio. Euro bewilligt. Vorstandsmitglied Hans Bernhardt erläuterte die Gewinn- und Verlustrechnung. Die Bilanzsumme wuchs demnach auf 78,5 Mrd. Euro. Wie schon 2008 und 2009 wurde auch das Jahr 2010 als Ausnahmejahr bezeichnet. Bernhardt sagte, er rechne jetzt mit einer Normalisierung der Ertragsentwicklung und des Neugeschäfts.

Refinanzieren am Kangaroo-Markt

Die Kreditnachfrage für Investitionen in erneuerbare Energien sorgte 2010 für ein lebhaftes Neugeschäft der Rentenbank und erneut kräftige Wachstumsimpulse. Mit 2,3 Mrd. Euro (1,6) erreichten die Programmkredite für erneuerbare Energien ein Rekordniveau. Dynamisch entwickelten sich die Finanzierungen von Biogasanlagen.

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Zufrieden äußerte sich Vorstandsmitglied Reinhardt auch über die Refinanzierung der Kre­­­dite der Landwirtschaftli­chen Rentenbank: „Unse­re Emissio­nen sind insbesondere bei Zen­tralban­ken und in­ter­natio­nalen Investoren gefragt. Im ersten Quartal haben wir mit 4,6 Mrd. Euro schon fast die Hälfte unseres Bedarfs für 2011 eingedeckt“, so Dr. Reinhardt. Zur Struktur des Mittelaufkommens sei bemerkenswert, dass in den ersten Monaten dieses Jahres Rentenbankpapiere insbesondere am „Kangaroo-Markt“ gefragt gewesen seien. Im ersten Quartal 2011 entfiel ein Viertel des Emissionsvolumens auf den Australischen Dollar. Rund die Hälfte der Mittelaunahme (54 Prozent) hat die Bank im ersten Quartal bei Geschäftsbanken plaziert, Zentralbanken erwarben 26 Prozent der Emissionen.

Basel III und die Landwirtschaft

Die Rentenbank sieht in den verschärften Eigenkapitalregeln für Banken mit der neuen Basel -III-Richtli­nie durchaus Vorteile fürs eigene Geschäft. Mittel- und langfris­tige Refinanzierungen würden mit Blick auf die Li­qui­­ditäts­anfor­de­run­gen durch Basel III für die Haus­ban­ken interessanter, sagte Reinhard während der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.
Die Bonität der Ren­ten­bank und deren Emisssionen beruht vor allem auf vertrau­enswürdigen landwirtschaftlichen Kreditneh­mern. Als Firmenkunden gehör­ten Landwirte seit jeher zu den solidesten Geschäftspartnern der Banken vor Ort. „Nachhalti­ge Ge­schäftsmodelle, hohe Ei­gen­­kapitalquoten, niedrige Ausfallrisiken und positive lang­­fristige Pers­pektiven kennzeichnen die Betriebe der Landwirt­schaft und machen sie zu at­­traktiven Kreditkunden.“ Moe