Stärke der regionalen Vermarktung nutzen

Bug ist neuer Vorsitzender der LVF eG Fulda-Hünfeld

Die Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung (LVF) Fulda-Hünfeld eG, die sich auch im Jahr 2016 im Ranking der hessischen Genossenschaften auf Platz eins behauptete, steht unter einer neuen Führung. In der Generalversammlung in Mackenzell löste Christian Bug aus Petersberg-Böckels Peter Heimroth aus Haunetal-Oberstoppel als Vorstandsvorsitzenden ab. Heimroth war von seinem Amt zurückgetreten.

Von links Verbandsoberprüfer Reiner Meyer, Geschäftsführer Thomas Hoenig, Buchhalterin Andrea Abel-Hahn, Matthias Weisheit, Josef Reuter, Thomas Weisheit, Peter Heimroth, Vorstandsvorsitzender Christian Bug und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Fischer.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Trotz zeitweise schwieriger Marktverhältnisse – unter anderem infolge niedriger Erzeugerpreise, einem nicht zufriedenstel­lenden Milchmarktsektor und durch den Verkauf der Kurhessischen Fleischwaren-Fabrik der WEG-Stiftung in Fulda –war die Genossenschaft dennoch erfolgreich auf ihrem Geschäftsfeld. „Mit dem erreichten Gesamtumsatz bewegen wir uns im oberen Drittel im Gesamtverband aller Genossenschaften“, betonte Geschäftsführer Thomas Hoenig in dem von ihm vorgetragenen Geschäftsbericht 2016. Hoenig stellte eine positive Entwicklung des Zerlegebetriebes am Fuldaer Schlachthof unter Leitung von Erich Heil heraus. Die Niederlassung trage zum guten Betriebsergebnis maßgeblich bei. Zurzeit ist die LVF eG alleinige Nutzerin des Schlachthofes (Bericht LW 31, Seite 41). Ihr ist es gelungen, die dortigen Schlachtzahlen gegenüber dem Jahr 2015 um drei Prozent auf 56 133 Schweine zu erhöhen. Davon wurden 31 093 Schweine durch den eigenen – zum Großteil regio­nalen – Fleischhandel vermarktet, was einer Steigerung um 2,6 Prozent entsprach. Hinzu kamen die Lohnschlachtungen der Land Primus-Schweine für Tegut mit 24 121 Tieren.

Großviehschlachtungen sind auf stabilem Niveau

Im Bereich Großvieh wurden laut Hoenig 78 Prozent des Gesamtaufkommens von 2 836 Tieren durch die LFV geschlachtet. Der Anteil der Bio-Rinder-Schlachtungen lag bei 45 Prozent und werde 2017 weiter zunehmen, äußerte sich Hoenig zuversichtlich. Die Bonität der LVF nannte er sehr gut. Die Auszahlung an die Landwirte verfahre schnellstmöglich, womit man sich vom Wettbewerb abhebe. Als nicht zufriedenstellend bezeichnete der Geschäftsführer den Verlauf der Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung im vergangenen Jahr. Die Spanne zwischen Umsatzerlösen und „Materialaufwand“ (aufgekauftes Vieh) sei gegenüber dem Vorjahr geringer geworden, wodurch sich ein vermindertes Rohergebnis um rund 210 000 Euro einstellte. Auch die Zinserträge auf Bankguthaben gingen zurück, sagte Geschäftsführer Hoenig. Zugestimmt hatte die Generalversammlung sowohl dem vorgetragenen Prüfungsbericht des Aufsichtsrates durch dessen Vorsitzenden Thomas Fischer, als auch dem Gesetzlichen, vorgetragen von Verbandsoberprüfer Reiner Meyer vom Genossenschaftsverband.

Weniger Schlachtvieh, mehr Nutzvieh

Geschäftsführung, Vorstand und Aufsichtsrat hätten in allem Handeln das bestmögliche für die Genossenschaft erarbeitet. Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung zeigten ein zufriedenstellendes Ergebnis mit einem Zuwachs, insbesondere in der Eigenkapitalbildung. Vorstand und Aufsichtsrat erteilte die Versammlung Entlastung. Den Jahresüberschuss in Höhe von 47 528 Euro wurde beschlossen, zu jeweils 11 800 Euro der gesetzlichen sowie anderen Rücklagen zuzurechnen, ferner mit 23 928 Euro dem Bilanzgewinn andere Ergebnisrücklagen zuzuweisen. Einige Kennzahlen zum Jahresergebnis (in Klammern Jahr 2015). Die Bilanzsumme beträgt: 3 518 479 Euro (3,6 Mio. Euro). Der Gesamtumsatz liegt bei 28 266 000 Euro (30,1 Mio. Euro). Das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden auf 2 438 247 Eu­ro. Zahl der Mitglieder: 544 (625). Umsätze 2016 (2015) beim Schlachtvieh: 14 212 (15 310) Stück Großvieh, 59 (66) Kälber sowie 55 575 Schweine (60 445). Nutzviehgeschäft: 4 036 (5 025) Kälber sowie 26 877 (22 298) Ferkel und 1 248 (1 799) Rinder.

Personelle Änderungen sowie Ehrungen

Aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand wechselte außer Christian Bug auch Rüdiger Funk aus Hünfeld-Rückers, der dem Gremium nunmehr als stellvertretender Vorsitzender angehört. Wiedergewählt in den Aufsichtsrat wurden Josef Benker aus Neuhof und Ulrich Pflanz aus Schlitz-Unterwegfurth. Für 25-jährige Mitarbeit im Zerlegebetrieb Fulda wurden Thomas und Matthias Weisheit die „silberne Ehrennadel des Raiffeisenverbandes“ überreicht. Die zuverlässige und engagierte Mitarbeit von Büroleiter Josef Reuter, der 34 Jahre in der Verwaltung tätig war und nun in den Ruhestand ging, hatte man ebenfalls besonders gewürdigt, wie auch die langjährige Tätigkeit von Peter Heimroth als Vorstandsvorsitzender.

Burkhardt – LW 33/2017