Stefan Schneider folgt auf Matthias Bug

KBV Fulda-Hünfeld hat einen neuen Vorsitzenden

„Schwierige Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“, sagte Matthias Bug (61), scheidender Vorsitzender des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld, zu Beginn der Jahreshauptversammlung am Mittwoch vergangener Woche im Gemeindezentrum in Künzell. Die Vertreterversammlung fand diesmal aufgrund der Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Stefan Schneider (40) wurde auf der Versammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Stefan Schneider (zweiter von links) ist der neue Vorsitzende des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld. Dazu gratulieren (von links) Christian Hartmann, Hans-Georg Paulus, Sebastian Schramm, Matthias Bug und Hermann Bockmühl. Es fehlt Daniel Keidel.

Foto: KBV Fulda

Anwesend waren zudem KBV-Geschäftsführer Sebastian Schramm sowie Stefan Schneider und Christian Hartmann vom geschäftsführenden Vorstand. Außerdem nahmen 53 stimmberechtigte Bezirksvertreter an der Veranstaltung teil sowie der Ehrenvorsitzende Lothar Röder, der langjährige ehemalige Geschäftsführer Dr. Hubert Beier und Hans-Georg Paulus, neuer Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes (HBV). Alle Teilnehmer mussten sich im Vorfeld anmelden. Die begrenzte Teilnehmerzahl resultierte aus den aktuellen Corona-Beschränkungen. Die Versammlung fand unter strengen Hygieneregeln statt. Das Aktionsprogramm Insektenschutz und die neue Düngeverordnung (DüV-20) seien mit die größten Herausforderungen im Berichtsjahr 2020 gewesen, darauf verwies Paulus, der aus Friedrichsdorf zur Versammlung angereist war. Matthias Bug bekräftigte seinerseits, dass die von Paulus angesprochenen „beiden Pakete“ die wohl größten Konsequenzen für die Betriebe im Betrachtungszeitraum nach sich zögen.

Protestaktionen und Coronakrise

Im Bericht von Geschäftsführer Sebastian Schramm wurden unter anderem Protest-Aktionen der regionalen Landwirte – etwa vor dem Landtag in Wiesbaden – thematisiert und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Durch die Corona-Krise sei die landwirtschaftliche Branche unter Druck geraten, berichtete der Geschäftsführer weiter. Betroffenen seien zum Beispiel der Schweinemarkt und die Preise für Rindfleisch. Durch die monatelangen Schließungen der Gastronomie sowie Corona-bedingte (Teil-) Schließungen von Schlachtbetrieben seien große Absatzmärkte weggefallen.

Den geschäftsführenden Vorstand des Kreisbauernverbandes beschäftigten im Berichtsjahr schwerpunktmäßig die Mitarbeit im Gebietsagrarausschuss und die Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für das Bauernhaus Hünfeld. Weitere Themen waren die Umsetzung der neuen Düngeverordnung, landwirtschaftlicher Wegebau, Verteilung von Saatgut für Blühstreifen, das Projekt „Food-Cluster Osthessen“ der Hochschule Fulda, der Arbeitskreis Bio-Heumilch, die Neugestaltung der Holzvermarktung im Privatwald und der Projektantrag „Hessische Strohschweine“.

Planungen für Starkstromtrasse

Als Ausblick auf zukünftige Themen verwies Sebastian Schramm auf die Planungen für die Starkstromtrasse Fulda-Main-Leitung (P 43) sowie die Korridorsuche für die Bahntrasse zwischen Gelnhausen und Kalbach. Beide Projekte beträfen die örtlichen Landwirte. Den Haushaltsbericht trug ebenfalls Schramm vor. Des Weiteren standen personelle Veränderungen auf der Tagesordnung. „Alles hat ein Ende“, sagte dazu der scheidende Vorsitzende Matthias Bug. Er kandidierte nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden. Einstimmig gewählt wurde in diese Position Stefan Schneider. Der Landwirt aus Künzell ist bereits Vizepräsident beim Hessischen Bauernverband. Stefan Schneider hob in seiner Ansprache den Teamgedanken hervor, ihn gelte es im Kreisbauernverband voranzutreiben und zu erhalten. Gemeinsam könnten viele Aufgaben und Herausforderungen besser gelöst werden, bekräftigte er.

Matthias Bug wurde von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld ernannt. Nachfolge Schneider zeichnete ihn mit der silbernen Ehrennadel für seine Verdienste um den Verband und für seinen engagierten Einsatz für die Landwirtschaft im Landkreis Fulda aus. „Auf unserem Logo steht: Seid einig“, sagte Bug bei seiner Verabschiedung. Und fügte hinzu: „Ich sage, seid einig – und bleibt es auch.“ Matthias Bug war insgesamt 17 Jahre im geschäftsführenden Vorstand, fünf Jahre davon als Vorsitzender.

Bei den Ergänzungswahlen des Vorstands ergaben sich weitere personelle Änderungen: Hermann Bockmühl aus Bronnzell wurde in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Daniel Keidel aus Wüstensachsen ist neu im Vorstand. Norbert Krimmel aus Hünfeld wurde wiedergewählt. Alle drei Wahlergebnisse waren einstimmig. Nach mehr als einem Jahrzehnt im Vorstand wurde Winfried Schiffhauer aus Melperts mit Dankesworten verabschiedet. Geschäftsführer Schramm informierte über die Aktivitäten des Verbandes in puncto Öffentlichkeitsarbeit: 2020 fand erneut die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“statt. Acht Gemeinden beteiligten sich. Auf die Organisation von Presseterminen verwies Schramm ebenso. 42 Artikel über die regionale Landwirtschaft seien auf diese Weise in Print- und Onlinemedien erschienen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Der FAZ-Bericht „Notruf aus dem Schweinestall“ über den Betrieb von Björn Döppner in Großenlüder erhielt den Kommunikationspreis des Verbands Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ). Auch die zwölfteilige Serie „Regio-Farm“, erschienen im Jahr 2019 im Anzeigenblatt Marktkorb, wurde ausgezeichnet. Sie erhielt im April den dritten Platz beim bundesweiten „Durchblick-Preis“ des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter. Viele bereits geplante Veranstaltungen seien aufgrund der Pandemie leider ausgefallen, teilte der Geschäftsführer mit. Mit digitalen Angeboten habe man jedoch für Ersatz sorgen können. Die Mitglieder hätten neuerdings auch die Möglichkeit, sich über einen KBV-Newsletter per E-Mail oder den Nachrichtendienst WhatsApp zu informieren. Mit der Werbeagentur „Plantamedium“ aus Warendorf soll im Laufe der nächsten Monate unter anderem ein Konzept für die Überarbeitung der Internetseite erstellt werden.

Lena Quandt neu im Team

Neu im Team der Geschäftsstelle in Petersberg ist Lena Quandt. Sie ist seit dem 1. April 2021 als Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit tätig. Die Sinntalerin hat französische und italienische Literatur in Frankfurt am Main studiert. Nach dem Abschluss absolvierte sie ein Praktikum im Regionalstudio Osthessen des Radiosenders HIT Radio FFH. Von 2013 bis 2015 volontierte Quandt beim Verlag Parzeller in den Redaktionen der Tageszeitungen Fuldaer Zeitung und Kinzigtal Nachrichten. Ab 2015 war sie als festangestellte Redakteurin für den Verlag im Einsatz. Hierbei ging es auch um landwirtschaftliche Themen. Quandt folgt auf Malin Krieg.

KBV – LW 15/2021