Steigende Holzpreise
Holzmarkt erholt sich dank hoher Nadelholznachfrage
Die Holzmarktexperten sagen derzeit Gutes voraus: In vielen Bereichen des Holzmarktes stehen die Zeichen für bessere Preise sehr positiv. Erstmals konnten trotz des Sturmereignisses Xynthia höhere Preise durchgesetzt werden. Für den frühen Herbst raten die Holzmarktexperten zum Einschlag.
Jörg van der Heide, Marktexperte bei Hessen-Forst, interpretiert die Marktlage für Holz derzeit so: „In 2009 hatten sich die Nadelholzsäger nur einen geringen Vorrat angelegt, die Krise saß tief und alle waren vorsichtig. Dann hatten wir diesen langen Winter und die Wirtschaftskrise ist langsam am abklingen. Dies alles führt zu einer steigenden Nachfrage an Nadelholz in den vergangenen Monaten. Meldungen wie „Hessen-Forst weitgehend ausverÂkauft“ kursierten: Die gegenwärtige Nachfrage übertrifft derzeit in allen Sortimenten das mögliche Angebot, so Hessen-Forst. Die aktuell unter Vertrag genommenen Mengen entsprechen der HiebsatzÂvorgabe, sodass zusätzliche Mengen nicht zur Verfügung stehen. In den Jahresverträgen wurden für das erste Halbjahr 2010 Preise in Höhe von 75 bis 76,50 Euro/Fm für Fichte BC lang und kurz vereinbart. Die für das erste Halbjahr unter Vertrag genommene Menge entspricht mit rund 450 000 Fm etwa der halben verfügbaren Jahresmenge. Auch bei Kiefer wurde mit 110 000 Fm etwa die halbe Jahresmenge verkauft. Für Kiefern-BC-Holz der Stärkeklassen 2b+ sowie mitgehende schwächere Lärche und Douglasie wurden 58 bis 60, in der Spitze bis zu 62 Euro/Fm ausgehandelt. Lärchen und Douglasienstammhölzer werden mit 70 Euro/Fm für BC 2b bewertet, stärkere Dimensionen erreichen bis 110 Euro/Fm. Jahresverträge über rund 375 000 Fm Nadel-Palettenholz sehen für das erste Halbjahr über alle Stärkeklassen etwa 45 Euro/Fm vor.„Die Laubholzkunden haben 2009 sehr lange mit dem Vertragsabschluss gewartet, zu unsicher war die Marktlage. Der lange Winter führte oft zu verzögerter Belieferung. In diesem Jahr werden die nächsten Preisabschlüsse sehr wahrscheinlich vorgezogen“, sagte van der Heide auf die Nachfrage von LW.
Selbst Laubholz unter Vertrag in Hessen
Laut einer Meldung des „Neuen Holz Journals“ von Ende Januar, ist in Hessen das Laubholz für diese Saison unter Vertrag: Auch bei Laubholz kam es zum Abschluss größerer Mengen. Für 70 000 Fm Eichenstammholz B und C wurden mit 130 bis 400 Euro/Fm für B-Ware der Klassen 3b bis 6+ aus Sicht des Waldbesitzes zufriedenstellende Preise erzielt. Die Preise für Buche B tendieren mit 95 bis 120 Euro/Fm in den Stärkeklasse 4 bis 6+ und mit 55 bis 62 Euro/Fm für C-Ware der Klassen 4 bis 6+ etwa 10 Prozent unter Vorjahr. Mit 450 000 Fm ist auch hier das für die laufende Einschlagssaison vorgesehene Volumen unter Vertrag.
Eine andere Meldung aus dem Neuen Holz Journal lautet: Industrieholznachfrage in Hessen nicht zu befriedigen. Das Interesse an Industrieholz hat in den vergangenen Monaten sukzessive zugelegt. Hier kam es kürzlich zu einem Abschluss über 60 000 Rm Schleifholz Fichte ISN zu 28 Euro/Rm. Im vergangenen Jahr lag der Preis noch bei 23,50 Euro/Rm. Das nun erreichte Preisniveau resultiert unter anderem aus einer erhöhten Konkurrenz des Energieholzes, was sich vor allem auf Laubindustrieholz auswirkt. Die momentane Nachfrage übertrifft die Liefermöglichkeiten des Waldbesitzes deutlich. In Abschlüssen über 250 000 Fm Buchenindustrieholz sowohl für die Holzwerkstoff- als auch die Papierindustrie wurden 39 bis 40 Euro/Fm ausgehandelt. Für 50 000 Fm ILN Eiche und sonstiges Hartlaubholz einigte man sich auf 35 bis 39 Euro/Fm. Für Buchenbrennholz gelten derzeit 45 bis 52 Euro/Fm frei Waldweg als marktgerecht, Eiche wird etwa 2 bis 5 Euro/Fm niedriger bewertet.
Auch in Rheinland-Pfalz besteht ein „Reges Interesse an Nadelstammholz“. Dr. Norbert Heidingsfeld von der Zentralstelle der Landesforsten Rheinland-Pfalz in Neustadt, sagte, dass der Markt noch stark von Xynthia geprägt sei.:„Erstmals sind die Preise während einem Sturmereignis gestiegen“. Man habe laufende Verträge mit Sturmholz bedient und zusätzlich für 1 Mio. Fm Verträge mit einer Laufzeit bis Ende September zu höheren Preisen im Nadelholz realisiert. Im Durchschnitt konnte für Fi 2b 79 Euro/Fm erzielt werden. Das Neue Holz Journal schrieb: In Folge einer guten Nachfrage konnten in Rheinland-Pfalz seitens der Landesforsten bereits vor Weihnachten größere Mengen an Stammholz unter Vertrag genommen werden. Die Vertragslaufzeit beträgt einheitlich ein halbes Jahr. Aufgrund eines hiebsatzbedingt reduzierten Angebotes beläuft sich die Menge des bis Ende Juni 2010 kontraktierten Nadelstammholzes auf insgesamt 400 000 bis 500 000 Fm. Dem traditionellen Süd-Nord-Gefälle entsprechend erlöst Fichtenlangholz B 2a 67 bis 73 Euro/Fm, 2b bis 4 73 bis 79 Euro/Fm und 5+ 72 bis 76 Euro/Fm. Abschnitte werden etwa ein Euro/Fm niedriger bewertet. Das Aufkommen an Douglasie ist so hoch, dass sie sich unter Gesichtspunkten des Holzverkaufs mittlerweile als eigenständige Holzart etabliert hat. Langholz B erzielt folgende Preise (in Euro/Fm, m.R., ger.): 2a = 69 bis 73, 2b = 75 bis 80, 3a = 76 bis 80, 3b = 76 bis 82, 4 = 76 bis 85 und 5+ = 78 bis 85. Die Preise für Abschnitte liegen etwa 1 Euro/Fm niedriger. Für Lärche werden Preise bezahlt, die 7 bis 10 Euro/Fm unter denen von Douglasie liegen. Kiefer BC (Bauholzkiefer) als Langholz sowie Abschnittsware ist zu folgenden Konditionen vertraglich gebunden: 2a = 53, 2b = 60, 3a = 61 und 3b = 62.
Laubholzpreise ziehen nun leicht an
Eher im bundesweiten Trend liegt der Laubholzmarkt in Rheinland-Pfalz. Die Lage ist weiterhin schwierig, da die Nachfrage aus dem Baugewerbe nur schleppend in Gang kommt. Das Neue Holz Journal schrieb noch im Januar: Bei Laubholz ist die Marktlage schwieriger als bei Nadelholz. Bei Eiche ist mit 25 000 Fm etwa ein Fünftel der Jahresverkaufsmenge gebunden. Die Preise seien im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 Prozent gesunken. Für B-Ware gelten folgende Preise: 2b = 60, 3a = 100 bis 115, 3b = 160 bis 165, 4 = 230 bis 255, 5 = 275 bis 280 und 6 = 280 bis 300. C-Ware liegt auf folgendem Niveau: 2b = 50, 3a = 60 bis 70, 3b = 75 bis 80, 4 = 95 bis 100, 5 = 100 bis 110 und 6 = 115 bis 125. Die Absatzmöglichkeiten für Buche haben sich im Verlauf dieser Saison zunehmend verschlechtert. Während am Anfang bedingt durch Nachfragen aus Fernost noch relativ gutes EinÂkaufsinteresse spürbar war, ist die Nachfrage mittlerweile zäh. Aktuell gelten für B-Ware an die heimische Sägeindustrie 105 bis 120 Euro/Fm für Klasse 4, 110 bis 140 Euro/Fm für Klasse 5 und 120 bis 150 Euro/Fm für Klasse 6. BC-Mischlose für den Export werden mit 65 bis 80 Euro/Fm bewertet. C-Ware komme auf 55 Euro/Fm für Klasse 4 und 58 bis 60 Euro/Fm für die Klassen 5 und 6. Im Vergleich zur Vorsaison habe sich B-Ware somit um 5 bis 10 Prozent und C-Ware um etwa 10 Prozent verbilligt.
Zum Glück gibt es den Brennholzmarkt. Unter dem Titel Absatzrekord bei Brennholz in Rheinland-Pfalz wurde folgendes geschrieben: Im vergangenen Jahr wurde eine Rekordmenge von 760 000 Fm Brennholz abgesetzt. Je nach Region wurden für Laubholz Preise von 42,50 bis 49 Euro/Fm erzielt. Der Nadelholzanteil am Energieholz ist zwar gegenwärtig mit 2 bis 3 Prozent der Gesamtmenge noch relativ gering, nimmt aber aufgrund eines zunehmenden Bedarfs der Heizkraftwerke spürbar zu. Mit der Papier- und ZellÂstoffindustrie sowie der Holzwerkstoffindustrie wurde für das laufende Kalenderjahr die Lieferung von 150 000 Fm Buchenindustrieholz IL vereinbart. Die Preise liegen zwischen 58 und 59,50 Euro/t atro. An Eichenindustrieholz wurden 30 000 Fm überwiegend an die Spanplattenindustrie verkauft. Die Preise liegen etwa bei 55 Euro/t atro. Darüber hinaus wurde mit der Holzwerkstoffindustrie die Lieferung von 220 000 Fm Nadelindustrieholz FK vereinbart. Dabei gelten je nach Abnehmer und Region Preise von 61,50 bis 68 Euro/t atro.
„Beim Laubholzmarkt springt die Eiche wieder an, sie sollte im Herbst früh bereitgestellt werden“, sagte Dr. Norbert Heidingsfeld von Landesforsten Rheinland-Pfalz. Das Buchenstammholz gehe noch schleppend. Heidingsfeld rechne jedoch auch hier mit einer steigenden Nachfrage spätestens zur zweiten Jahreshälfte.
Bei der dritten Wertholzsubmission von Landesforsten Rheinland-Pfalz zu Beginn dieses Jahres wurden mit 924 Fm Laubwertholz aus der Südpfalz fast so viel wie im Vorjahr submittiert. Das Angebot an Stieleiche lag mit 853 Fm etwas höher als im Vorjahr (755 Fm). Dementsprechend reduzierte sich die Angebotsmenge bei Buntlaubholz um mehr als die Hälfte auf 71 Fm. Bemerkenswert ist hierbei ein Anteil von rund 29 Fm Schwarznuss. Der DurchschnittsÂpreis für die Stieleiche betrug 396 Euro/Fm und hat sich damit auf dem Niveau des Vorjahres (394 Euro/Fm) stabilisiert. Bedingt durch den bemerkenswerten Anteil an Schwarznuss, deren Preis im Mittel bei 583 Euro/Fm lag, ist der Durchschnittspreis beim Buntlaubholz um etwa 25 Prozent auf 331 Euro/Fm angestiegen.
Pfälzer Eiche hoch beboten
Den Kundenwünschen entsprechend hat der Landesbetrieb Landesforsten Rheinland-Pfalz erstmalig Ende FeÂbruar eine vierte Wertholzsubmission durchgeführt. Angeboten wurden ausschließlich 267 Fm Traubeneiche aus dem Staatswald der Forstämter Kaiserslautern, Johanniskreuz, Hinterweidenthal und Wasgau. Der Termin wurde sowohl für die bereitstellenden Forstämter als auch für die Käufer bei schwierigen winterlichen Bedingungen sehr kurzfristig organisiert. Alle Stämme wurden stark beboten und ausnahmslos zugeschlagen.
Mit dem Durchschnittserlös von 694 Euro/Fm über alle Forstämter ist ein herausragendes Ergebnis erzielt worden. Mit diesem kann die Pfalzeiche an ihr Niveau der Vorjahre anknüpfen und ihre traditionelle Stellung behaupten. Seitens des Landesbetriebes Landesforsten Rheinland-Pfalz ist man mit dem Ergebnis dieser Premiere einer vierten Wertholzsubmission sehr zufrieden.
Da der heutige Holzmarkt ein globaler Markt ist, hier ein Blick zurück auf die bundesweiten Entwicklungen seit dem vergangenen Jahr: Der Export von Nadelschnittholz ist kräftig gesunken: Innerhalb der ersten elf Monate 2009 reduzierten sich die Exporte von Nadelschnittholz – inklusive Hobelware – im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um gut ein Viertel auf 5,8 Mio. m³. Während die Lieferungen nach Österreich fast auf Vorjahresniveau lagen, entspricht der Rückgang bei den Exporten nach FrankÂreich und Italien dem Durchschnitt. Stärker gingen dagegen die Ausfuhren in die Niederlande und nach Belgien zurück. Besonders stark war der Rückgang bei den Lieferungen in die USA, dies resultiert insbesondere aus dem kräftig verringerten Anteil an Nadelhobelware.
Als Folge der stark eingebrochenen Exporte, drosselten die Nadelholzsägewerke ihre Produktion: Das geschäftliche Umfeld der Nadelschnittholz erzeugenden Industrie hat sich auch im Februar 2010 nicht verbessert. Nahezu alle im Rahmen des Ifo-Konjunkturtests befragten Unternehmer berichteten von schlecht laufenden Geschäften. Allerdings werden die künftigen Aussichten deutlich besser eingeschätzt. Für die nächsten sechs Monate geht die Hälfte der Testteilnehmer von einer günstigeren und lediglich ein Siebtel von einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage aus. Branchenweit wurde ein nachlassendes Einkaufsinteresse verzeichnet, sodass gut 80 Prozent der Werke ihr Produktionstempo laut Umfrageergebnis weiter drosseln mussten.
Möbelbau drosselte Produktion
Nicht nur im Baugewerbe, sondern auch in der Möbelindustrie wird weniger produziert: Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der Internationalen Möbelmesse im Januar 2010 nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, wurden im Jahr 2009 in Deutschland Möbel im Wert von 15,5 Mrd. Euro hergestellt. Gegenüber 2008 ist das ein Rückgang um 10,9 Prozent. Nachdem der Wert der produzierten Möbel in den letzten drei Jahren zum Teil kräftig gestiegen war, liegt er nun fast wieder auf dem Niveau von 2005. Aus Gründen der Vergleichbarkeit ist in allen hier zugrunde gelegten Zahlen bereits berücksichtigt, dass durch die Umstellung auf das neue Güterverzeichnis ab dem Jahr 2009 die Herstellung von Sitzen für Luft- und Kraftfahrzeuge nicht mehr der Möbelindustrie zugeordnet ist. Vom gesamten Wert der 2009 produzierten Möbel entfielen 4,4 Mrd. Euro (28,6 Prozent) auf Sitzmöbel, 2,1 Mrd. Euro (13,8 Prozent) auf Büro- und Ladenmöbel und 3,5 Mrd. Euro (22,3 Prozent) auf Küchenmöbel aus Holz. Gegenüber dem Jahr 2008 verringerte sich der Wert der Produktion von Küchenmöbeln aus Holz um 11,3 Prozent.
Unter dem Titel „Preise von Fichtenstammholz ziehen zum Jahresende an“ teilte das Statistische Bundesamtes mit, dass die Preise von Fichtenstammholz um 2 Prozent von November auf Dezember 2009 zulegten. Buche B legte erneut zu, C-Ware kletterte sprunghaft um 11 Prozent. Die Industrieholzpreise tendierten uneinheitlich. Während Fichte und Buche preislich zulegten, waren Kiefer und Eiche günstiger zu haben (siehe Grafik S. 19).
Parketthersteller sehen Licht
Der Anstieg der Parkettproduktion im ersten Quartal 2010 nährt die Hoffnung der Hersteller auf eine mittelfristige Entspannung der wirtschaftlichen Lage der Branche. Laut einer bei der Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp) Ende April in Bad Honnef vorgestellten verbandsinternen Erhebung haben die Unternehmen im ersten Quartal 2010 über 11 Prozent mehr produziert als im – allerdings sehr schwachen – Vorjahreszeitraum. „Das ist ein Hoffnungsschimmer für das sicher schwierige Jahr 2010“, erklärte der vdp-Vorsitzende Ralph Plessmann.
Neben sinkenden Exporten in wichtige europäische Märkte machte Plessmann die Kaufzurückhaltung im Inland dafür verantwortlich, dass 2009 der Parkettabsatz stark zurückgegangen ist: „Die ersten Anzeichen einer Konjunkturerholung und der überraschend robuste Arbeitsmarkt haben sich noch nicht in mehr Konsum bei dem hochwertigen Bodenbelag Parkett niedergeschlagen.“ Die Folgen der Finanzkrise haben die Parkettindustrie mit voller Wucht getroffen.
Nach der vdp - Quartalserhebung wurden 2009 von den Verbandsmitgliedern insgesamt 8,2 Mio. m² Parkett hergestellt. Dies entspricht einem Minus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass in den ersten drei Monaten dieses Jahres 11 Prozent mehr produziert wurde als im Vorjahresquartal liegt vor allem daran, dass Landhausdielen (+ 23 Prozent) und Parkettdielen (+ 28 Prozent) verstärkt nachgefragt wurden. Der Gesamtproduktionswert der Parkett-Branche lag 2009 bei 231 Mio. Euro. zep/NHJ