Steigende Preise könnten Rapsmarkt im Dezember etwas beleben

Verarbeiter kaufen jedoch nur sporadisch

Bei kräftig steigenden Geboten ist der Rapshandel Anfang Dezember nach wochenlanger Lethargie etwas in Schwung gekommen. Auch wenn die Umsätze dennoch überschaubar waren, so zeigten sich die Erzeuger insgesamt abgabebereiter. Vor allem die Ernte 2016 wurde öfter besprochen und auch der eine oder andere Kontrakt abgeschlossen. Die Verarbeiter haben durchaus noch Bedarf, kaufen aufgrund ihrer unbefriedigenden Margen bislang aber nur sporadisch. Die Prämien entwickeln sich kaum. Dafür ist insbesondere der schleppende Rapsschrotabsatz verantwortlich. Benita Burghardt, AMI GmbH, gibt einen Überblick.

Benita Burghardt von der AMI GmbH, Bonn.

Foto: ami

Die Rapsnotierungen in Paris haben Anfang Dezember von festen Vorgaben von Soja sowie einem schwach tendierenden Euro profitiert und deutliche Gewinne verzeichnen können. Der Fronttermin erreichte vor diesem Hintergrund Ende November mit gut 385 Euro je Tonne ein Dreimonatshoch. Kräftige Kursschwankungen von Tag zu Tag offenbaren jedoch die anhaltende Richtungslosigkeit des Rapsmarktes, die wohl bis ins kommende Jahr bestehen bleibt. Nach unten ist der Spielraum jedoch vom knappen Angebot, sowohl in Deutschland als auch in der EU, begrenzt. Im Großhandel kostet Raps zur vorderen Lieferung mit 386 Euro je Tonne fob Hamburg in der ersten Dezemberwoche rund 53 Euro mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Der durchschnittliche Erzeugerpreis liegt mit 361 Euro je Tonne frei Erfasserlager rund 45 Euro höher. Die Rapsfeldbestände stehen derweil gut und gehen, trotz der ungewöhnlich milden Temperaturen im November, wohl nicht zu weit entwickelt in die Winterruhe. Die Anbaufläche in Deutschland zur Ernte 2016 wurde laut einer von der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) in Auftrag gegebenen Studie gegenüber dem Vorjahr ausgedehnt. Mit rund 1,34 Millionen Hektar wurden schätzungsweise vier Prozent mehr Raps als im Vorjahr angebaut. Als Gründe für die Ausdehnung der Anbaufläche gab fast die Hälfte der befragten Landwirte die langfristige Fruchtfolgeplanung an.

 – LW 50/2015