Stresspegel im Auge behalten

Wer sich heute über einen längeren Zeitraum gestresst und ausgebrannt fühlt, sollte auf sich achtgeben, damit er nicht als Burnout-Patient endet. Laut DAK-Gesundheitsreport 2013 werden nämlich immer mehr Patienten wegen psychischer Leiden krank geschrieben: Im vergangenen Jahr war es jeder 22. Erwerbstätige – 1997 nur jeder 50.

Burnout ist jedoch kein Massenphänomen, heißt es in dem Report. Vielmehr haben sich das Bewusstsein und die Sensibilität von Ärzten und Patienten den psychischen Erkrankungen gegenüber deutlich verändert. Es fällt Patienten daher heute leichter, beim Arzt über psychische Beschwerden zu sprechen. Sowohl die Ursachen für ein Burnout – hohe Arbeitsbelas­tungen, private Konflikte, Freizeitstress – als auch die seelischen und körperlichen Symptome können dabei verschieden sein. Das macht die Abgrenzung dieser Erkrankung schwierig und ist mit ein Grund dafür, dass Burnout nicht als Krankheit anerkannt ist, sondern als ein Problem der Lebensbewältigung gilt.

Da man an einem Burnout nicht von heute auf morgen erkrankt, sollte man frühzeitig seinen Stresspegel überprüfen. Erschöpfungszustände sollten sich durch Pausen ausgleichen lassen. Andernfalls hat man sich zu viel aufgeladen und sollte unbedingt auch einmal Nein sagen und Auf­gaben abgeben. Das allerdings fällt den oft häufig sehr leistungsorientierten, perfektionistisch und hilfsbereit veranlagten Menschen, die an einem Burnout-Syndrom erkranken, besonders schwer.

Obwohl die Patienten häufig wissen, was sie anders machen müssten, können sie dies nicht allein umsetzen. Je eher sie professionelle Hilfe aufsuchen, zum Beispiel einen Gesprächstherapeuten, desto eher werden sie wieder gesund.

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Stephanie Lehmkühler