Stroh nicht ohne Stoppelbearbeitung einpflügen

Getreidewurzeln meiden Stroh­matten und weicht ihnen seitlich aus. Zwei Umstände verursachen dieses gestörte Wurzelwachstum: Aus dem frisch eingepflügten Stroh werden Phyto­toxine ausgeschieden, die das Wachstum hemmen. Daneben unterbindet die Matte rein physikalisch als Sperrschicht den Tiefgang der Wurzeln.
Dem Strohmanagement sollte daher auch bei wendender Bearbeitung mit dem Pflug höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. In Markt­fruchtbetrieben ist bei bilanzorientierter N-Düngung in der Hauptfrucht über eine Stroh­ausgleichsdüngung nachzudenken. Soll Stroh in Dauerhumusformen umgewandelt werden, muss das C:N-Verhältnis von 100:1 auf 15:1 eingeengt werden.
Wird das Stroh nach zweimaligem Grubbern eingepflügt, kann das Wurzelwachstum ungestört ablaufen.  
Dr. Marco Schneider, LLH