Superstar Loreen aus der Rhön

Betrieb Mehler: Kuh für Lebensleistung ausgezeichnet

Loreen auf dem Familienbetrieb Mehler in Steinbach/Rhön ist eine der sieben ältesten Kühen unter den 122 800 Milchkühen in Hessen, zudem die älteste im Landkreis Fulda und mit ihrer hohen Lebensmilchleistung der „Superstar im Ulstertal“. Sie ist außerdem die Kuh mit der vierthöchsten Lebensleistung aller noch lebenden Kühe in Hessen. Als Ehrung für ihre Lebensleistung erhielt sie eine Schärpe in den hessischen Landesfarben. Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich gratulierte der Familie vor Ort zu diesem herausragenden Ereignis.

Großer Bahnhof für die Kuh Loreen (von links): Elena Herr, Winfried Schäfer, Michael Mehler, Lothar Röder, Jost Grünhaupt, Vivien, Christa und Eberhard Mehler, Friedhelm Schneider und Hubert Blum.

Foto: Burkhardt

In ihren knapp 17 Lebensjahren hat es Loreen auf eine Milchleistung von über 144 000 Litern gebracht, eine Menge, mit der man über zwölf Milchsammelwagen befüllen kann. Die 100 schwarzbunten Kühe in dem reinen Grünlandbetrieb von Eberhard Mehler stehen in einem luftigen Offen-Boxenlaufstall und erfahren eine hervorragende Betreuung.

Leistung von 11 500 Liter Milch bei Loreen

„Die Kühe stehen hier im Mittelpunkt, sonst kann man solche Leistungen nicht erzielen“, unterstrich während einer kleinen Jubiläumsfeier Jost Grünhaupt, Zuchtleiter beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Loreens Einstufung mit 88 Punkten sei ein sehr hoher Standard und ihre bisherigen 10 000 Kilogramm Fett und Eiweiß ebenfalls herausragend. Dank ihrer extrem guten Veranlagung gab sie im Durchschnitt der Jahre je 11 500 Liter Milch. Ab ihrer ersten Laktation täglich cirka 28 Liter, erklärte der Experte. Die Durchschnittsleistung aller Kühe auf dem Hof, der jüngst den siebten Platz in Hessen in punkto Eutergesundheit einnahm, lag 2012 bei je 11 173 Litern.

Wenn man bedenkt, dass das Durchschnittsalter der Herde bei 4,7 Jahren liegt, so hat die Kuh bereits viele „Schwestern“ überlebt, zugleich elf Kälbern das Leben geschenkt. Sie selbst stamme ab von einem Besamungsbullen mit hoch abgesichertem Stammbaum, so Grünhaupt, der der Familie für ihre zahlreichen sowie erfolgreichen Teilnahmen an Tierschauen dankte und eine Urkunde überreichte.

Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, hob hervor, dass nicht nur die Vielfalt an Futter und das Grünland alleine für einen solchen hohen Leistungserfolg stehen, sondern auch die Haltung und Betreuung von Tieren. Er bedauerte, dass es immer wieder Gruppen gebe, die hohe Tierleistungen in Verbindung mit Tierquälerei brächten. „Wenn ich mir diese Kuh betrachte, so hat sie gesunde Klauen, ein gutes Fundament, einen großen Rahmen, ein trotz ihres Alters fest sitzendes Euter und einen klaren Blick und keineswegs auch nur eine Spur deutet auf Quälerei hin“, stellte er heraus. Sein Dank galt der hiesigen Landwirtschaft für die Pflege der Kulturlandschaft und für ihren Beitrag zur Wertschöpfung in dieser Region.

Lothar Röder, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, gratulierte im Namen der Berufskollegen und verwies auf die große Bedeutung der hiesigen Landwirtschaft, insbesondere auch der Milchviehhalter, im Landkreis Fulda.

Für die Kreisgruppe Fulda im Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht gratulierte Winfried Schäfer, für die Zucht- und Besamungsunion Hessen Kreislandwirt Emil Funk und für die Hochwald-Nahrungsmittelwerke Wilfried Mohr. Die Rhön verdanke ihre „offenen Fernen“ der Landwirtschaft, die hier aktiven Natur- und Umweltschutz gestalte, unterstrich der Hilderser Bürgermeister Hubert Blum.

Karl-Heinz Burkhardt – LW 35/2013