Tag der offenen Tür in Betrieb Golomb in Schwarzenborn

Automatisches Melken seit fast 20 Jahren

Wer einen modern geführten Familienbetrieb mit langjähriger Erfahrung im Melken mit AMS sehen möchte, ist bei Familie Golomb genau richtig: Ein Betrieb, der schon seit fast 20 Jahren mit Lely melkt und mittlerweile drei verschiedene Generationen des Lely Astronaut kennt. Deshalb öffnet die Familie am Samstag, dem 12. September von 10 bis 13 Uhr ihre Tore, um die Milchviehhaltung in ihrem Betrieb zu präsentieren.

Heidi Golomb und Tochter Ariane (im Bild mit dem langjährigen Mitarbeiter Sascha Jung) bewirtschaften in Schwarzenborn einen Betrieb mit 120 melkenden Kühen.

Foto: Kleemann

Heidi Golomb und ihre Tochter Ariane bewirtschaften den Betrieb mit etwa 120 melkenden Kühen. Beide Frauen haben ihren Techniker gemacht und jede hat ihren eigenen Aufgabenbereich im Betrieb: Während Ariane sich um die Außenwirtschaft und die Fütterung der Milchkühe kümmert, ist Heidi vor allem im Kuhstall rund um die Kuhgesundheit tätig und sorgt dafür, dass auch das Familienleben nicht zu kurz kommt. Zusätzlich haben sie seit 10 Jahren einen zuverlässigen Mitarbeiter, der gelernter Landmaschinenmechaniker ist.

Bequemes Liegen und Laufen

Gemolken wird hier schon seit fast 20 Jahren mit Lely-Melkrobotern. Im Jahr 2002 wurde in einer Betriebsgemeinschaft ein neuer Boxenlaufstall mit Tiefboxen für 140 Kühe gebaut, der von Anfang an auf das automatische Melken ausgelegt wurde. Errichtet wurde der Doppel-Dreireihige Stall mit mittig gelegenem Futtertisch von der Haas Fertigbau GmbH und der Haas Fundamentbau GmbH. Ein hoher Liegekomfort wurde durch die Tiefboxen und bequemes Laufen durch Gummi-Laufgangbeläge von Kraiburg erreicht.

2003 den ersten Melkroboter eingebaut

Schon seit 2003 wird mit einem Melkroboter gemolken, jetzt wurde ein neuer Lely Astronaut A5 eingebaut.

Foto: Kleemann

Auch wenn es 2002 noch etwas Besonderes war mit einem Roboter Kühe zu melken, entschieden sich Golombs für einen Lely Astronaut A2. Da die junge Familie noch in den Anfängen ihrer Familienplanung stand und zuverlässige Arbeitskräfte auch damals schon schwer zu finden waren, entschied sie sich vor allem wegen der Flexibilität für ein AMS. Diese Entscheidung wurde von vielen Berufskollegen mit Respekt gezollt. Im Jahr 2003 zogen auf der einen Seite des neuen Stalles 45 Milchkühe ein und mit ihnen der Lely Astronaut A2. Auf der anderen Seite des Stalles wurde das Jungvieh in drei verschiedenen Altersgruppen eingestallt, die zu tränkenden Kälber wurden in den noch vorhandenen Altgebäuden gehalten. Die Milchleistung zum Zeitpunkt des Einzugs in den neuen Stall betrug 8 300 l. Diese wurde im ersten Jahr des Roboter Melkens schon um 1 000 l gesteigert. Dadurch, dass die Milchkühe an einem AMS bis zu vier oder fünf Mal täglich gemolken werden können, geht der Einbau eines AMS oft mit einer Leistungssteigerung einher. Schon im Jahr 2003 bot der A2 durch das MQC System (Milk Quality Control) eine ständige Überwachung der Milchqualität und Kuhgesundheit.

Im Jahr 2005 brachte Lely den Astronaut A3 heraus, der über einen erneuerten Roboterarm und ein verbessertes MQC-System verfügte. Außerdem bot die neue Managementsoftware T4C Echtzeitdaten über die Gesundheit und Produktivität der Herde und der einzelnen Kühe, welches bis heute stetig verbessert wird. Auch Familie Golomb befasste sich mit dem neusten Modell ihrer Melktechnik und entschied sich schließlich 2009 dafür, ihre Herde aufzustocken. Im Jahr 2007 wurde eine Halle gebaut und ab 2009 als Jungviehstall genutzt, sodass der neuen Lely Astronaut A3 mit 60 weiteren Milchkühen in den Boxenlaufstall einziehen konnte. Mittlerweile melken Golombs im Schnitt etwa 10 370 l pro Kuh und Jahr.

Der Doppel-Dreireiher-Boxenlaufstall wurde 2002 von der Haas Fertigbau GmbH und Haas Fundamentbau GmbH gemeinsam mit der Kurzenknabe GmbH errichtet. Tiefliegeboxen und Gummibeläge in den Laufgängen von Kraiburg sorgen für einen guten Komfort.

Foto: Kleemann

Lely Astronaut A2 gegen einen A5 ausgetauscht

Da Golombs mit der Zeit gehen und weiterhin zuverlässig automatisch melken wollen, entschieden sie sich nach 17 Jahren Melken mit dem A2 für den Austausch durch einen A5. Dieser wurde Anfang dieses Jahres durchgeführt. Der Einbau und das Einmelken der Tiere verlief strukturiert und entspannt, da sowohl Tiere als auch Menschen an das Robotermelken gewöhnt sind. Der A5 zeichnet sich vor allem durch einen geringeren Energieverbrauch aus. Außerdem werden durch den innovativen Hybridarm die Geräusche minimiert, sodass das Melken für die Tiere noch entspannter wird.

Moderne LED-Beleuchtung von Lufolight installiert

2020 wurde nicht nur das AMS erneuert, auch im Stall wurde einiges auf den neuesten Stand gebracht: Die in die Jahre gekommene Beleuchtung mit Natrium-Dampf-Lampen wurde ersetzt durch LED-Lampen von Lufolight. Die 18 Leuchten à 240 Watt ergeben 4 320 Watt Gesamtverbrauch bei einer Ausleuchtung von 200 Lux im gesamten Stallgebäude. Die moderne, langlebige und robuste Beleuchtung liefert laut der Kurzenknabe GmbH gesundes Licht, welches dem Lichtspektrum des Tageslichtes in der Natur am nächsten kommt. Im Übrigen wurde durch das Wechseln der Beleuchtung bei besserer Ausleuchtung 40 Prozent Energie eingespart. Bei 16 Stunden Be­leuch­tungszeit werden hier täglich 10 bis 12 Euro Energiekosten gespart.

Guter Luftaustausch mit Curtains von Agrotel

Ebenfalls modernisiert wurde das Curtainsystem, es wurde durch ein modernes Agrotel-Windschutz-Wandaufrollsystem ausgetauscht. Das sogenannte System 4 kann von unten nach oben und von oben nach unten aufgewickelt werden. Hier besteht die Möglichkeit, eine automatische Steuerung des Systems bei Wettereinflüssen (Wind, Regen und Temperatur) nachzurüsten.

Auch die Kälber werden im Betrieb Golomb tiergerecht gehalten. Die Iglus stehen gut geschützt vor der Witterung in einer Rundbogenhalle.

Foto: Kleemann

Achtsamkeit den Tieren gegenüber und keine Hektik, dies ist das Besondere bei Familie Golomb. Im Stall herrscht immer Ruhe und alle Mitarbeiter oder Auszubildende werden von Beginn an zu einem ruhigen Umgang mit den Kühen geschult. Aktuell werden am Lely Astronaut A5 die Frischmelker gemolken. Nach etwa 50 Tagen wird geschaut, wie die Tiere sich entwickeln und alle Tiere mit einer Leistung von 30 Liter Milch und mehr bleiben am A5. Altmelker, Tiere mit weniger Milch oder Tiere die nach mehrmaligem Besamen nicht tragend geworden sind, wechseln an den Lely Astronaut A3. Hier läuft zusätzlich ein Bulle mit, der nicht tragende Tiere deckt. Der Wechsel von A5 zu A3 oder umgekehrt macht den Tieren wenig Probleme, sobald sie jede Maschine einmal kennengelernt haben. Zusätzlich laufen 2 Lely Cosmix- Kraftfutterstationen, die den Tieren mit hohen Leistungen die Möglichkeit bieten, zusätzliches Kraftfutter abzurufen. Langfristige Ziele von Golombs sind die Zucht auf Langlebigkeit und vor allem gesunde Kühe.

Zum Infotag am Samstag, dem 12. September werden neben der Familie Golomb auch die am Bau beteiligten Firmen vor Ort sein. Den Betrieb findet man etwas versteckt oberhalb des Friedhofes, im Erzbornweg in 34639 Schwarzenborn. Von 10 bis 13 Uhr heißt die Familie Golomb Besucher auf ihrem Betrieb willkommen.

Botthoff/Kleemann/LW – LW 37/2020