Tag der offenen Tür im Betrieb Teigeler

Zuchtsauen- und Ferkelaufzuchtstall in Waltersbrück

Am Samstag, dem 14. Januar findet von 11 bis 16 Uhr in dem neu erbauten Zuchtsauen- und Ferkelaufzuchtstall von Familie Teigeler aus 34599 Neuental-Waltersbrück ein Tag der offenen Stalltür statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich den Stall anzuschauen.

Der neue Zuchtsauen- und Ferkelaufzuchtstall der Familie Teigeler wird am 14. Januar nach einer Bauzeit von sechs Monaten der Öffentlichkeit vorgestellt. Interessierte sind herzlich eingeladen.Foto: Brede

In dem modernen Zuchtsauenstall werden zukünftig etwa 126 Zuchtsauen gehalten. Aus arbeitswirtschaftlichen und produktionstechnischen Gründen wird im Ferkelerzeugerbetrieb ein dreiwöchiger Produktionsrhythmus mit einer Säugezeit von 28 Tagen gefahren. Sämtliche Abteile können im Rein-Raus-Verfahren betrieben werden. Familie Teigeler wird bei der Arbeitserledigung zukünftig durch ihren Mitarbeiter Thomas Eimer unterstützt.

Die Besamungsabteile werden gleichzeitig als Warteabteile genutzt. Sie ermöglichen einen hygienischen Rein-Raus-Betrieb und bieten die Grundlage für überdurchschnittliche Leistung. Circa eine Woche vor dem berechneten Abferkeltermin erfolgt das Einstallen der Zuchtsauen in die Abferkelbuchten.

Die für einen reibungslosen Betriebsablauf nötigen Räume wie Hygieneschleuse, Büro, Lager, Eber- und Jungsauenstall ergänzen den Zuchtsauenstall. In dem Stall befinden sich vier Trevira-Futtersilos mit je 6,5 Tonnen Lagerkapazität.

So wurde der Rohbau gestaltet

Als Besamungs- und Wartestall wurden im Betrieb Teigeler sechs Abteile mit jeweils 20 Selbstfangfressliegebuchten eingebaut.

Foto: Brede

Die Flüssigmistkanäle des Stalles verfügen über eine lichte Höhe von 60 cm und werden im Wechselstauverfahren über ein Rohrsystem entleert. Alle Abteile sind mit einer zentral angelegten Spülleitung versehen. Der 42,54 mal 35,29 m große Zuchtsauenstall wurde mit Betondoppelelementen mit einer innenliegenden Wärmedämmung im Außenwandbereich gebaut. Dieser Wandaufbau besteht aus einer Außenschale mit einer Wandstärke von 7 cm, einer anschließenden Wärmedämmung mit einer Dicke von 8 cm und einer Innenschale von 6 cm Wanddicke. Mit einem Autokran wurden die Elemente versetzt und nach dem Ausrichten mit Ortbeton (15 cm) verfüllt. Die Wände des Zentralganges wurden vor Ort aus Beton hergestellt. Die Abteiltrennwände des Stalles sind aus Kunststoffprofilbretter mit einer Wandstärke von 5 cm erbaut.

Vorteile der Rohbaulösung

Wesentliche Vorteile dieser Rohbaulösung sind die relativ schnellen Bauzeiten sowie glatte Oberflächen, die eine leichte Reinigung ermöglichen. Als Stalldecke wurde ein Aluprofilblech mit einer Zelluloseschüttung eingebaut. Die Reinigung der glatten Stalldecke ermöglicht ebenfalls einen hohen Hygienestandard im Stall. Die aufgebrachte Schüttung soll nicht nur Wärmedämmung im Winter sein, sondern auch ein unnötiges Aufheizen im Sommer minimieren. Der Doppelkammstall für 126 Produktivsauen verfügt über zwei Abferkelabteile mit jeweils 18 Abferkelbuchten. Ein Reserveabferkelabteil mit sechs Buchten vervollständigt den Abferkelbereich. Als Besamungs- und Warteabteile sind sechs Abteile mit jeweils 20 Selbstfangfressliegebuchten errichtet worden. In einem separaten Abteil sind die Bestandseber sowie die Jungsauen untergebracht. Im Wartestall werden die Zuchtsauen in stabilen Gruppen gefüttert. Um die Tiere in Ruhe fressen zu lassen, wurde als Haltungssystem ein Selbstfangbesamungsstand eingebaut. Die Ferkelaufzucht erfolgt in drei Abteilen mit je 200 Plätzen. Der Futter- und Hygienebereich vervollständigt die Stallanlage.

Bewegungsbuchten im Abferkelstall eingebaut

In die zwei Abferkelabteile mit jeweils 18 Abferkelbuchten wurden zukunftsorientiert Bewegungsbuchten eingebaut.

Foto: Brede

Zukunftsorientiert wurden in den Abferkelabteilen Bewegungsbuchten eingebaut. Während der Geburt bis maximal sieben Tage danach werden die Sauen im Stand eingesperrt. Anschließend werden die Stände geöffnet, um den Tieren die Möglichkeit einer freien Bewegung einzuräumen. Aus Gründen des Arbeitsschutzes sind die Ferkelnester durch kurze Stichgänge vom Futtergang aus zu erreichen. Der Einbau einer Warmwasserfußbodenheizung mit Energieeffizienzpumpe sorgt für eine gute Wärmeversorgung im Ferkelnest. Für eine optimale Fußbodengestaltung im Standbereich der Zuchtsau während der Geburt wurde ein Gussrost mit einem Antirutschprofil eingebaut. Die Aufstallung besteht aus Kunststoffprofilbrettern und V2A-Pfosten.

Besamungs- und Wartestall kombiniert

Die kombinierten Besamungs- und Warteställe können wie auch die Abferkelabteile für eine Keimkettenunterbrechung im Rein-Raus-Verfahren betrieben werden. Die jeweils 20 Selbstfangbesamungsstände verfügen über einen hochgelegten V2A-Trog. Für eine verbesserte Rauschestimulation der Zuchtsauen sorgt ein individuell steuerbares Lichtprogramm. Entgegen der üblichen Betriebsform verbleiben die Zuchtsauen in einer stabilen Gruppe im Abteil bis sie etwa am 108. Tag der Trächtigkeit wieder in die Abferkelabteile eingestallt werden.

Die Buchtentrennwände in den Abteilen bestehen aus Kunststoffpaneelen, Stahl- und V2A-Elementen. Eine Futterversorgung der Tiere erfolgt über Breiautomaten. Am Automaten stehen ausreichend Fressplätze für eine entsprechende Futterversorgung der Tiere zur Verfügung. Zusätzliche Tränken sind räumlich getrennt von der Futterstelle montiert. Für ein verbessertes Raumklima wird mit Warmwasser über Twin-Rohre geheizt. In den Buchten sind die Liegebereiche mit einer Abdeckung versehen. Die Futterlagerung findet in vier jeweils 8 t fassenden Flexsilos im Innenbereich statt. Als Fütterungssystem wurden zwei Trockenfütterungen als Rohrkettenanlagen im Sauenstall eingebaut. In der Ferkelaufzucht befüllen zwei parallele Rohrkettenanlagen die Breiautomaten. Die Zuluft gelangt aus dem Zentralgang über Rieselkanäle in die Abteile. Entlüftet werden die Abteile über eine Zentraloberflurabsaugung mit frequenzgesteuerten Ventilatoren. Die Abteilheizung erfolgt über Warmluftgebläse. Ein Brennwertgerät auf Flüssiggasbasis mit einer Leistung von circa 20 kW sorgt für die nötige Erwärmung des Wassers im Abferkelstall. Die Baumaßnahme wurde aus AFP-Mitteln gefördert.

Familie Teigeler lädt Interessierte herzlich ein

Familie Teigeler lädt alle Interessierten herzlich zum Tag der offenen Stalltür ein. Ansprechpartner der am Bau beteiligten Firmen und Verbände stehen den Besuchern als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Stall befindet sich im Außenbereich der Gemarkung Waltersbrück. Die Zufahrt zum Stall ist ausgeschildert.

Wilfried Brede, Serviceteam Alsfeld – LW 1/2017