Teilnehmer aus Hessen schlugen sich tapfer
Bundes-Leistungspflügen in Bad Dürrenberg an der Saale
Am 20. und 21. September fand der 34. Bundesentscheid im Leistungspflügen statt. Der im zweijährigen Turnus ausgetragene Wettbewerb wurde diesmal auf den Flächen der Agrargenossenschaft in Bad Dürrenberg im Saalekreis in Sachsen Anhalt durchgeführt.
Auf einem 160 ha Schlag der insgesamt fast 5 000 ha großen Agrargenossenschaft fand am ersten Tag das Probepflügen und am zweiten Tag der offizielle Wettbewerb statt. Die äußeren Bedingungen waren hervorragend; die Wettkampfflächen waren optimal vorbereitet und das Wetter spielte ebenfalls mit.Insgesamt nahmen 39 Teilnehmer/innen aus zehn Bundesländern an dem Wettbewerb teil. Bei den Beetpflügern gingen 20 Pflügerinnen und Pflüger und bei den Drehpflüger 19 Pflügerinnen und Pflüger an den Start. Zugelassen waren diesmal sowohl zwei- als auch dreischarige Pflüge.
Das Reglement legt der Deutsche Pflügerrat fest
Das Pflügen und die Bewertung der Ergebnisse erfolgen nach den Regeln des Deutschen Pflügerrates. Im Wettbewerb kommt es darauf an, alle technischen Anforderungen des Pflügens, wie zum Beispiel ein gleichÂmäßiges Ein- und Aussetzen des Pfluges, gerades und gleichmäßiges Pflügen und das Einhalten der geforderten Pflugtiefe (diesmal 18 cm) zu erfüllen. Zusätzlich zu dem eigentlichen Wettbewerb schreiben die Teilnehmer eine Klausur, bei der insgesamt 40 Fragen zu den Themen Bodenkunde, Bodenbearbeitung, Pflanzenbau sowie wirtschaftliche als auch soziale ZuÂsamÂmenhänge beantwortet werden müssen.
Aus Hessen Joachim Jockel und Florian Seltner dabei
Aus Hessen nahmen die beiden Teilnehmer Joachim Jockel aus Steinau an der Straße und Florian Seltner aus Freiensteinau im Drehpflügen teil. Sie hatten sich im Frühjahr über den Landesentscheid im Leistungspflügen in Ulmbach qualifiziert. Die Anreise erfolgte am Mittwoch mit dem eigenen Lkw, auf dem die Schlepper und die Pflüge nach Bad-Dürrenberg transportiert wurden. Am Mittwoch und am Donnerstag hatten sie ausreichend Zeit, ihr „Gespann“ auf die Bodenverhältnisse einzustellen und das Pflügen zu üben. Unterstützt wurden sie durch zwei erfahrene Trainer, Christian Hochgrebe aus Homberg/Ohm und Ralf Weigel aus Alsfeld-Schwabenrod. Am Freitag wurde eine Exkursion durchgeführt, bei der unter anderem das Schloss in Merseburg und die Leuna-Werke besichtigt wurden.
Am Samstag begann der Wettbewerb mit dem Probepflügen. Hier hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nochmals die Gelegenheit, ein ausgemessenes Probebeet zu pflügen und die letzten Feinheiten bezüglich der Einstellung und Handhabung des Pfluges zu praktizieren. Die beiden Teilnehmer aus Hessen wurden von Hermann Kremer aus Fulda-Bernhards und Ralf Weigel aus Alsfeld-Schwabenrod sachkundig begleitet.Gerade Furche, geräumt und ganz durchgeschnitten Am Sonntag war es soweit: nach einem Feldgottesdienst begann um 11 Uhr der offizielle Wettbewerb. Nach dem Startschuss hatten die Pflügerinnen 20 Minuten Zeit, die Spaltfurche zu ziehen. Dabei kommt es darauf an, dass die Furche gerade, gleichmäßig geräumt und ganz durchgeschnitten ist. Nach einer Bewertungspause wurde der Wettbewerb fortgeführt und es bleiben 2h 40min um das Restbeet zu pflügen. Dabei muss eine Vielzahl von Kriterien wie z.B. Furchen in gleicher Höhe, dichtes ebenes Feld, kein Bewuchs und keine Stoppelreste sichtbar erfüllt werden. Nicht zuletzt fließt auch der Gesamteindruck in die Bewertung mit ein.
Die beiden Teilnehmer aus Hessen, die das erste Mal beim Bundeswettbewerb dabei waren, haben sich in der großen bundesweiten Konkurrenz der Pflüger tapfer geschlagen. Joachim Jockel erÂreichte den 15. Platz und Florian Seltner den 20. Platz. Die Punktunterschiede waren sehr gering, so dass mit etwas Glück auch eine bessere Platzierung möglich gewesen wäre.
Der nächste Bundesentscheid findet im Saarland statt und es ist das erklärte Ziel der beiden Hessischen Teilnehmer, dort wieder anzutreten.
Sens, LLH – LW 40/2014