Tierwohl und Digitalisierung große Trends auf der Eurotier

Interessante Produkte rund um die Rinder- und Schweinehaltung

Auf der Eurotier standen die Themen Tierwohl und Digitalisierung im Vordergrund, denn digitale Lösungen verbessern das Management, sichern die Gesundheit der Tiere und ermöglichen Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette. Mehr als 150 000 Besucher machten sich vergangene Woche nach Hannover auf, um sich über Neuheiten und Trends der modernen Tierhaltung zu informieren. Das LW stellt im Folgenden einige Neuheiten und interessante Lösungen vor.

Mit Moocall Heat ist eine Brunstüberwachung auch auf der Weide möglich. Das Halsband, das der Bulle trägt, korrespondiert mit den RFID-Ohrmarken der Kühe.

Foto: Brammert-Schröder/Krämer

Speziell für Milchviehbetriebe mit automatischen Melksystemen hat De Laval das Cow Cooling-System entwickelt, das aktiv gegen Hitzestress hilft. Sprinkler und Ventilatoren in Kombination mit Aktivierungssensoren und einer intelligenten Steuereinheit sorgen für Kühlung auf der Haut durch das Besprenkeln mit Wassertropfen.

Kühe können Kühlung selbst auslösen

Die Kühe können die Kühlung durch die Aktivitätssensoren selbst auslösen. Die Kühlung kann am Futtertisch oder im Wartebereich vor dem Roboter platziert werden. Durch die Selbstaktivierung lernen die Kühe laut De Laval schnell, wo sie eine Abkühlung erhalten. Das System ist auch für konventionell melkende Betriebe geeignet.

Gea präsentierte auf der Eurotier unter anderem einen Zellzahlsensor, der während des gesamten Melkprozesses auf Viertelebene den Gehalt an somatischen Zellen in der Milch misst und die Daten in Echtzeit zur Verfügung stellt. Mit dem Dairy Milk M6850 ist eine wirksame Mastitisfrüherkennung auf Viertelebene möglich. Die Messung erfolgt mit einem robusten, rein physikalischen Messverfahren. Der Zellzahlsensor kann optional in die Melksysteme Gea Dairy Pro Q und die Monobox installiert werden. In Verbindung mit dem Herdenmanagement bietet er zudem eine deutliche Arbeitserleichterung durch nachgeschaltete Aktionen wie die Selektion oder Begutachtung der Tiere beim nächsten Melken. Auch bestehende Anlagen können nachgerüstet werden.

Kühe separieren über eine App

Lemmer Fullwood stellt die Bedienerfreundlichkeit in den Fokus und hat in Hannover verschiedene digitale Managementhilfen vorgestellt. Das Programm Fullexpert wurde überarbeitet. In der aktuellsten Version werde die gesamte Milchproduktion in Echtzeit erfasst. Für das Managen der Herde stellte Jan-Eric Lemmer verschiedene mobile Anwendungen vor. Mit der neuen Cow Info App könne der Landwirt Basisinformationen zu jeder einzelnen Kuh, darunter der aktuelle Status oder letzte Behandlungen, aufrufen. Außerdem kann er über die App eine Separationseingabe tätigen.

ibs/jk – LW 47/2018