Trotz schwieriger Bedingungen zufriedenstellendes Jahr
EZG Goldenes Rheinhessen zieht Bilanz
Die Erzeugergemeinschaft Goldenes Rheinhessen (EZG) blickte bei ihrer Mitgliederversammlung, im Gemeindezentrum Oswaldhöhe in Bornheim, auf ein erneut zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2015/16 zurück, obwohl Menge und Umsatz im Geschäftsjahr 15/16 zurückgingen und die Bedingungen auf dem Weinmarkt schwierig sind.

Foto: Bettina Siée
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 16 Mio. kg Trauben (+ 1,9 %) angenommen, davon 1,5 Mio. kg in der Winzergenossenschaft Westhofen, mit der eine gute Zusammenarbeit bestehe. Außerdem wurden 33,8 Mio. Liter Most und Fasswein (- 8,5 %) angeliefert. Insgesamt verarbeitete die EZG 46,6 Mio. Liter (-3,2 Mio. Liter / -6,4 %).
Die Auszahlungspreise an die Winzer lagen deutlich unter den Werten der Vorjahre, aber im Schnitt über den veröffentlichten Marktpreisen. Die EZG hat 44,2 Mio. Euro (- 12 Mio. Euro/ -27 %) ausbezahlt. Die final erwirtschafteten Ergebnisse liegen, sowohl für die EZG wie auch für die angeschlossenen Winzer über den Erwartungen.
Der Jahresüberschuss 2015/16 von 297 000 Euro übersteigt den des Vorjahres um 151 000 Euro, vor allem durch Kosteneinsparungen. Im Ergebnis berücksichtigt sind Rückstellungen für Nachvergütungen an die Mitglieder in Höhe von 4 %-Bonus auf die im Geschäftsjahr abgerechneten Lieferumsätze (560 000 Euro). „Ein deutliches Signal nach draußen, dass es sich lohnt bei uns Mitglied zu sein“, meinte Brand. Darüber hinaus wurden den Winzern 425 000 Euro Zinsen für kurz- und langfristige Geldanlagen sowie für eingezahlte Geschäftsanteile zugewiesen. Insgesamt stehen 812 600 Euro für die im April/Mai bevorstehenden Auszahlungen bereit.
Der Vorsitzende berichtete von 19 neuen Mitgliedern und acht Kündigungen wegen Betriebsaufgabe. Die EZG verzeichnet 243 Weinbaubetriebe mit einer Rebfläche von 2 442 ha. Das bedeutet eine Flächenerhöhung um 135 ha durch Beitritte und Flächenexpansion der Mitglieder.
Steuerberater Hans-Günther Lechthaler bescheinigte dem Unternehmen beste Liquidität. Garant hierfür seien die Darlehen der EZG Betriebe, die allerdings aufgrund der schwierigen Preisentwicklung, leicht rückläufig waren. Investitionen wurden durch laufende Mittel finanziert.
Weine produzieren, die auch abgenommen werden
Brand berichtete von einer verhaltenen Nachfrage dieses Frühjahr und teilweise mangelhaften Weinqualitäten. „Nutzen Sie die Möglichkeiten, die die EZG bietet, damit wir Weine erzeugen können wie sie der Abnehmer haben will.“ Die EZG sei bestrebt, Risiken überschaubar zu halten. Klaus Ohl berichtete im Namen der Rechnungsprüfer, dass nichts zu beanstanden war, sodass die Mitgliederversammlung den Jahresabschluss genehmigte und Geschäftsführung sowie Vorstand entlastete. Die Beisitzer Rainer Porscha aus Badenheim und Johannes Heinrich aus Gundersheim (Vertreter der Winzergenossenschaft Westhofen) wurden wieder in den Vorstand gewählt. Klaus Ohl gab sein Amt als Rechnungsprüfer an Anton Gerhard aus Dexheim ab. Für 30-jährige Vorstandsarbeit wurde Porscha geehrt, der sich gerade in schweren Zeiten um die EZG verdient gemacht habe. Für 20-jährige Betriebszugehörigkeit wurde der technische Betriebsleiter Fritz Fell-Rathmacher geehrt. Die langjährigen Geschäftsführer Gerhard Flörks und Joachim Schmitt gingen in Ruhestand und übergaben an Mario Neudert und Kai Schmitt.
bs – LW 14/2017