Ãœber die aktuelle Lage in der Landwirtschaft informiert
EU-Abgeordnete Werner besichtigt Milchviehbetrieb
Martina Werner, Mitglied des EU Parlamentes und Spitze der SPD Hessen-Nord, informierte sich kürzlich im Betrieb von Dr. Carsten Steinhagen in Edermünde-Grifte zur hessischen Milchviehhaltung.

Foto: Stefan Strube
Moderne Landwirtschaft praktiziert Tierwohl
Er betonte, dass die Haltungsbedingungen in immer stärkerem Maße auf die Bedürfnisse der Nutztiere ausgerichtet werden. Stallklima, Futterqualität, Hygiene und Tiergesundheit stehen dabei im Fokus. Jeder neuer Stall sei ein Fortschritt für Tierschutz und Tierwohl und bringe eine Verbesserung der Haltungstechnik mit sich, erklärte Steinhagen.
Eigenes Wasserkraftwerk an der Eder wird betrieben
Im Anschluss an den Rundgang durch den modernen Offenstall stellte Steinhagen das familieneigene Wasserkraftwerk an der Eder vor. Auch hier zeigte Diplomökonomin Werner, als Vollmitglied des EU-Fachausschusses für Industrie, Forschung und Energie großes Interesse und stellte zahlreiche Fragen. Zum Abschluss des Besuches widmete man sich weiteren aktuellen Themen der Landwirtschaft. Wie schwierig die Situation augenblicklich vor allem für die Milchbauern ist, machte Hofbesitzer Steinhagen deutlich:
Bürokratie und Düngeverordnung
„Wenn keine angemessenen Preise gezahlt werden, müssen weitere Betriebe schließen. Gestützt wird der Strukturwandel durch eine ausgeuferte Bürokratie, welche nicht zuletzt auf zu schnelle politische Entscheidungen zurückzuführen ist. Die Folgen für die Landwirtschaft mit vergleichsweise langen Produktionszeiträumen werden dabei zu wenig bedacht, insbesondere in Brüssel“, sagte Klapp, stellvertretender Vorsitzender des RBV. In diesem Zusammenhang stehe auch die anstehende Novelle der Düngeverordnung, welche eine erhebliche finanzielle Belastung für die Betriebe nach sich ziehen werde. Als Vorgehensweise, eine Düngeverordnung für ganz Deutschland mit sehr unterÂschiedlichen Standortbedingungen und Tierzahlen als verbindliches Regelwerk zu imÂplementieren, sorge für Unverständnis, besonderes in relativ tierschwachen Regionen, wie auch im Schwalm-Eder-Kreis mit einer Viehdichte von 0,65 GV/ha, sind die neuen Düngungsauflagen ungerechtfertigt, erklärte Dr. Bernd Wenck, Geschäftsführer des RBV. Weitere Themen waren die anhaltende Tierwohldebatte sowie der formelle sowie politi-sche Entscheidungsprozess in den europäischen Gremien.
rbv kurhessen – LW 32/2016