Über das Projekt „Mäh kein Reh“ informiert

Tagung der Jagdgenossen im Werra-Meißner-Kreis

In der Mitgliederversammlung des Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Werra-Meißner-Kreis war die Problematik „Mäh kein Reh“ das Thema des Abends.

Mit dem Projekt „Mäh kein Reh“ sensiblisiert die Landjugend für die Gefahr, das Rehkitze im Frühjahr durch den Mäher getötet werden und informiert, wie die Verluste deutlich verringert werden können.

Foto: Michael Breuer

Jonas Möller von der Hessischen Landjugend erklärte: „Landwirte haben ein hohes Interesse am Wohlergehen der Wildtiere. Wir kennen keinen Landwirt, der absichtlich ein Kitz tötet. Daher geben wir den Landwirten Tipps, wie man das Problem angehen kann.“ Die Jungtiere vom Wild werden im Frühjahr zur Zeit der ersten Mahd von Grünland gesetzt. Sie leben dann besonders gefährlich.Obwohl Landwirte versuchen, junge Rehe vor dem Mähwerk zu retten, gelingt das nicht immer. Vor allem deshalb, weil sich das Kitz tief ins Gras duckt, um nicht vom Raubwild entdeckt zu werden und wird damit auch vom Landwirt auf dem Schlepper oft nicht früh genug gesehen.

Andreas Mohr, Vorsitzender des Jagdvereins Büdingen, kümmert sich um moderne Methoden und technische Gerärte, um Wildtiere zu retten. Die Vergrämung ist seiner Ansicht nach die wirkungsvollste Methode. Das bekannteste Beispiel dafür sei die Vogelscheuche. Mohr sagte, dass auch Flatterbänder und Blinklichter gut wirken.

Auf Gegebenheiten des Standortes achten

Diese Art der Störung wirkt bei Rehen hauptsächlich auf das Muttertier. In stark belebten Gebieten mit dauerndem Verkehr haben Blinklichter keinen Effekt, denn das Wild gewöhnt sich daran. Das geeignetste Mittel, Wild zu finden, ist nach wie vor der Jagdhund. Seine Einsatzzeit ist jedoch aufgrund des Pollenflugs und der damit verbundenen zunehmenden Geruchsunempfindlichkeit, begrenzt. Gute Erfahrungen hat er mit sogenannte Schall­kanonen gemacht. In Österreich entwickelt, wurde dieses Gerät in Hessen verfeinert. Ein akustisches Signal, montiert auf dem Arbeitsgerät, soll Wildtiere zur Flucht anregen. Ein Bündel an Maßnahmen sei nötig, um bei der Wildrettung erfolgreich zu sein.

Wahlen zum Vorstand durchgeführt

Während der Mitgliederversammlung wurde der Vorsitzende, Peter Freiherr Roeder von Diersburg im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Manfred Hohnsbehn aus Ziegenhagen stand ebenfalls zur Wiederwahl. Auch er wurde im Amt bestätigt. Peter Freiherr Roeder von Diersburg tritt nun seine fünfte Amtsperiode an. Neben seinem Ehrenamt als Vorsitzender des Kreisverbandes ist er stellvertretender Landesvorsitzender des Landesverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer. Der Kreisverband im Werra-Meißner-Kreis zählt zu den mitgliederstärksten in Hessen. Der Erhalt des Jagdwertes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer ist die Hauptaufgabe des Verbandes. Uwe Roth, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Jagdgenossenschaften, gab zahlreiche Tipps im Umgang mit dem Jagdkataster, der Satzung und den Jagdpachtverträgen. Für 20-jährige Mitgliedschaft wurden zehn Jagdgenossenschaften, zwei Eigenjagdbesitzer, ein Waldinteressent und 1 Jagdbezirk geehrt.

Peter Frhr. Roeder v. Diersburg, vje  – LW 17/2017