Ãœbermechanisierung vermeiden, Kosten senken

Die Deckungsbeiträge in der Pflanzenproduktion sind durch das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand gekennzeichnet. Während auf der Ertragsseite insbesondere der Preis durch den Markt bestimmt wird und durch den Landwirt lediglich die Menge gesteuert werden kann, gibt es bei der Aufwandsseite viele Möglichkeiten, an den „Stellschrauben“ zu drehen.
Zu einem wesentlichen Anteil tragen die Maschinenkosten zum Aufwand bei. Betrachtet man die Buchführungsergebnisse der letzten fünf Jahre, so sieht man, dass die Kosten für die Maschinen (Abschreibung und Unterhaltung) je ha kontinuierlich gestiegen sind.
In den Jahren 2008 bis 2010 lag dieser Wert stabil bei 322 Euro/ha; in den Jahren 2011 bis 2012 ist er auf 341 Euro/ha gestiegen. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Investitionstätigkeit bei den Maschinen zugenommen hat und die Kosten für die Eigenmechanisierung gestiegen sind.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielseitig. Neben dem Flächenzuwachs in den Betrieben und der damit verbundenen Mechanisierungsanpassung werden oft auch steuerliche Gründe angeführt, um die Investition zu rechtfertigen. Gerade der zuletzt genannte Aspekt führt in vielen Betrieben zu der Situation, dass die Maschinen nicht ausgelastet werden. Diese Situation steigert unweigerlich die Kosten der Produktion.
Vor einer Investition empfiehlt sich auf alle Fälle, die betriebliche Notwendigkeit zu prüfen. Ist eine Auslastung der Maschine nicht gegeben, sollte man die Angebote der örtlichen Maschinenringe, der Wasser- und Bodenverbände sowie der Lohnunternehmer in Augenschein nehmen und die Preise beziehungsweise Kosten miteinander vergleichen. Oftmals können mit dem Einsatz der ÃœMV die Maschinenkosten im Betrieb gesenkt werden. Dabei wirkt diese Entscheidung längerfristiger als die einmalige Möglichkeit der Steuerersparnis in einem Wirtschaftsjahr.                                                         Klaus Sens, LLH