Ãœberragender Fleischrindertag in Alsfeld
Ãœberregional besuchte Zuchtschau in der Hessenhalle
Viele Faktoren haben dazu beigetragen, dass sich die gute Resonanz beim Hessischen Fleischrindertag in Alsfeld dieses Jahr noch einmal gesteigert hat.

Foto: Jost Grünhaupt
Blonde d`Aquitaine auch mit von der Partie
Wieder mit von der Partie war die Rasse Blonde d`Aquitaine; der erste Siegertitel ging an Lisette, eine Digne-Tochter von Dr. Jürgen Reichwein, Villmar, die mit ihrer Harmonie und dem ausgeprägten Rassetyp die Favoritin war. Beim Vergleich der beiden Bullen Digne von Dr. Jürgen Reichwein und Eldorado von der Koempel GbR, Großenlüder, wies Gerry Ernst darauf hin, dass es sich um erstklassige Vertreter der Rasse handelte und die aktuelle Kondition den Ausschlag zugunsten von Eldorado gab.

Foto: Jost Grünhaupt

Foto: Jost Grünhaupt
Limousinfärsen mit Rassecharakter
Mit leichten Unterschieden im Erscheinungsbild war die Klasse der Limousinfärsen versehen und die erste Klasse wurde zugunsten von Dafne, einer Faignant-Tochter von Stefan Kohlmann, Buchenau, entschieden, da dieses Rind in den Merkmalen des Rassecharakters, der Übergänge und Ausprägung des Rückens besonders gefallen konnte. Ihr folgte Janet, eine besonders breit ausgelegte Bronzo-Tochter von Robert Brandt, Klein-Bieberau, mit enormem Fleischansatz. Bei den jüngeren Tieren ging die 1a-Rosette an Ulana, eine sehr feste, ausgeglichene Hugo-Tochter von Ulrich Pflanz, Unter-Wegfurth, während die mit viel Entwicklung und Breite versehene Thalea von Leon aus dem Betrieb von Hans Hildenbrand, Bellings, als 1b-Platzierte folgte. Die Favoritin für den Siegerplatz war dann Dafne, deren Vorzüge in Rassequalität und Feinheit noch einmal deutlich vom Preisrichter betont wurden, Ulana wurde als Reservesiegerin hervorgehoben. Der Vergleich der Limousinkühe wurde eine deutliche Angelegenheit für die natürlich hornlose Bolide-Tochter Ontaria von Stefan Kohlmann, Buchenau, sehr überzeugend im Seitenbild und der Breite und Bemuskelung des Oberkörpers. Ein Wettbewerb mit besonderer Spannung ist jedes Jahr das Richten der Limousinbullen. Zunächst standen vier ältere Vererber im Wettbewerb und es gab eine eindeutige Entscheidung zugunsten von Faignant von Stefan Kohlmann, Buchenau, da dieser Bulle mit seinem Format und im Besonderen den wichtigen Rassemerkmalen hier die Maßstäbe setzen konnte. Die 1b-Platzierung ging an Baran, einem harmonischen Benjamin-Sohn von Wigbert Jost, Großentaft. In der Kategorie der jüngeren Bullen stand Lasar PP vorn, ein enorm entwickelter Vererber mit sehr viel Tiefe und Fleischansatz, ausgestellt von der Zuchtgemeinschaft Karsten Watz und Dietmar Winter und der 1b-Platz ging an Hardy, einem breiten, bestens bemuskelten Bullen von Manfred Schmidt, Ober-Seemen. Als es um die Vergabe des Siegertitels ging, hatte Gerry Ernst den Vererber Faignant eindeutig auf der Liste und wies noch einmal auf die Gesamtqualität dieses Bullen hin, Reservesieger wurde der in der Oberlinie und den Übergängen ebenfalls tadellose Baran von Wigbert Jost.
Eine ausgeglichene Gruppe wurde bei der Rasse Uckermärker ausgestellt und das in der Entwicklung sehr überzeugende Rind Mia P von Christian Blaufuß, Tann, erhielt den Titel „Bestes Tier der Rasse“.

Foto: Jost Grünhaupt

Foto: Jost Grünhaupt
Angus mit gut besetzten Rindergruppen
Die Konkurrenz bei der Rasse Angus fing mit zwei qualitativ gut besetzten Rindergruppen an und der erste 1a-Platz ging an Hyazinte, eine Polar-Tochter von Rainer Henz, Moischt, die mit ihrer Harmonie, Breite und dem sehr guten Muskelansatz die meisten Trümpfe auf der Hand hatte und ihr folgte Monas Lisa, eine sehr wüchsige, mit viel Tiefe ausgestattete Silvano-Tochter von Friedrich Wilhelm Sippel, Helmscheid. Die Favoritin in der zweiten Gruppe war die sehr harmonische, edle Franko-Tochter Eda von Josef Harbecke, Korbach, gefolgt von Wikje, einer wüchsigen mit viel Entwicklungsfähigkeit ausgestatteten DesignPlus-Tochter der Bischoff PTR, Neukirchen.
Die Siegerentscheidung fiel dann zugunsten von Hyazinte, die sich absolut komplett präsentierte und der edle Ausdruck und die Harmonie von Eda wurden mit dem Reservesiegertitel belohnt. Beim Vergleich der Anguskühe traten vier im Wettbewerb miteinander an und der Siegertitel wurde hier an Maxima, eine sehr harmonische schwarze Rocky-Tochter von Dieter Hoffarth, Lohra, vergeben, deren sehr gutes Kalb ausdrücklich gewürdigt wurde und aus dem Trio sehr guter Angusbullen wählte Torsten Kirstein den von der Besitzergemeinschaft Bischoff PTR, Neukirchen, und Ulrich Heinz, Wehrda, ausgestellten Admiral aus, dessen Vorzüge ganz eindeutig im Rassetyp und der ausgeprägten Harmonie im Körperbau liegen.
Rotes Höhenvieh war ebenfalls vertreten
Die Rasse Rotes Höhenvieh wurde dieses Jahr von den Zuchtbetrieben Karl Wilhelm Becker, Lehrbach, Erich Koch, Deisel, und Peter Pilz, Niedenstein, vertreten, wobei der Bulle Kasper, ausgestellt vom Betrieb Pilz, als bestes Tier dieser Konkurrenz ausgezeichnet wurde. Die beste Highlandkuh Pavla, eine Murphy-Tochter, kam aus dem Betrieb von Heinz Westphal, Neustadt, gleichzeitig ging an diese Kuh auch der Titel „Kuh mit der höchsten Fruchtbarkeitsleistung“, da sie selber und ihre Mutter und Großmutter die höchste Anzahl an Abkalbungen aller ausgestellten Kühe nachweisen konnte. Eine sehr gute Abrundung stellten auch dieses Jahr die Demonstrationsgruppen Pinzgauer (Marcus Mihm, Tann), Welsh Black (Achim Vogt, Nentershausen) und Zwergzebu (Wolfgang Lomp, Lehnhausen) dar, die mit ihrer Beschickung das Schaubild ein weiteres Mal bereicherten. Vor der Siegerehrung mit der Vergabe der Auszeichnungen an die Bestplatzierten der Schau, fand die wichtigste Entscheidung statt: Alle Bullen traten in Konkurrenz miteinander an und nun galt es für Torsten Kirstein und Gerry Ernst den Hessen-Champion auszuwählen. Zunächst wurden drei Kandidaten für das Finale benannt, doch zur großen Freude seines Ausstellers erhielt der in imposanter Manier präsentierte Fleckviehsieger Diego die Schärpe des Hessensiegers zugewiesen. Die enorme Präsenz, die dieser Bulle zeigen konnte, wurde damit vom Preisrichterduo ausdrücklich gewürdigt.
Ehrengäste würdigen züchterisches Éngagement
Dr. Anna Runzheimer aus dem hessischen Landwirtschaftsministerium, und HBV-Präsident Karsten Schmal brachten die besondere Wertschätzung für die Arbeit der Fleischrinderzüchter zum Ausdruck. Grünhaupt, LLH Kassel
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 6/2016