Umgang mit künftigen Wetterextremen im Ackerbau
Wasserrückhalt und Erosionsschutz auf Ackerflächen
Böden sind eine wichtige Lebens- und Nahrungsgrundlage für Pflanzen und Tiere auf der Erde. Erhalt und Schutz von Böden ist aus diesem Grund über Generationen hinweg eine wichtige Aufgabe der Landwirtschaft. Durch den Klimawandel haben in der vergangenen Zeit extreme Wetterverhältnisse, wie zum Beispiel lange Trockenheitsphasen, heftige Starkregenereignisse und starke Winde immer wieder Bodenschäden in großen und teilweise auch irreversiblen Dimensionen verursacht. Nicht selten sind daraus auch sekundäre Folgeschäden in Siedlungsgebieten und Gewässern entstanden. Eine ständige Anpassung der Bewirtschaftung von Ackerflächen und eine Zusammenarbeit der Landwirtschaft zum Beispiel mit den Kommunen im Rahmen von Erosionsschutzmaßnahmen sowie Hochwasser- und Starkregenschutzkonzepten sind in diesem Zusammenhang erforderlich.
Der folgende Beitrag befasst sich mit all diesen Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der „Guten fachlichen Praxis“ bei der Bewirtschaftung von Ackerböden. Zum dem Thema gibt es eine Reihe von fundierten, wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen. Universitäten und Hochschulen, das Umweltbundesamt, die Landesämter für Geologie aber auch landwirtschaftliche Dienststellen in den Bundesländern haben wichtige Aspekte und Sachverhalte rund um die Thematik Bodenerosion über lange Jahre erforscht und wichtige Erkenntnisse für die praktische Arbeit und den Wissenstransfer zusammengetragen.Wissenschaftliche Arbeiten helfen beim Bodenschutz
In Rheinland-Pfalz arbeiten die zuständigen Ministerien, Behörden und Beratungsinstitutionen in diesem Bereich sehr eng zusammen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind eine wertvolle Richtschnur und Handlungshilfe bei der Umsetzung der Themen rund um den Bodenschutz. Sie werden auch in der Lehre an den landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen im Land vermittelt. Einige Ergebnisse und Erkenntnisse werden im Folgenden angesprochen und erläutert.
Natürliche Bodenerosion und Schaderosion
Bei Bodenerosionen kommt es zur Verlagerung von verwitterten Bodenteilchen der Erdoberfläche an eine andere Stelle. Erosion ist auf der Erde ein natürlicher Vorgang und nicht gänzlich vermeidbar. Sie war und ist in der sehr langen Erdgeschichte ein Faktor für die Bodenbildung. Man unterscheidet unter anderem die Wind- von der Wassererosion. Die Kräfte von Wind und fließendem Wasser tragen Bodenteilchen in verschiedener Art und Weise ab und verlagern sie.
Geschieht dies in kürzester Zeit mit hoher Energie, spricht man von einer Schaderosion. Diese einzudämmen, gilt als wichtige Aufgabe im Bereich des Bodenschutzes. Die Verringerung der Angriffsfläche auf Bodenteilchen für Wind und Wasser kann durch entsprechende Maßnahmen, wie zum Beispiel durch den Erhalt einer Mindestbodenbedeckung, erreicht werden.
Ulrich Stohl, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 30/2023