Umstellung auf AMS im Altgebäude

Informationstag im Betrieb Hackel in Hüddingen

In Hüddingen bei Bad Wildungen sind seit März 2020 zwei Lely Astronaut A5-Melkroboter im Einsatz und melken aktuell etwa 96 Kühe. Markus Hackel bewirtschaftet dort zusammen mit seinen Eltern den Milchviehbetrieb mit insgesamt etwa 180 Tieren. Da eine Ersatz­investition für den veralteten Melkstand anstand, trafen Hackels die Entscheidung, auf das automatische Melken umzustellen. Für Interessierte, die sich die Umsetzung in diesem Betrieb genauer anschauen möchten, öffnet Familie Hackel am Mittwoch, dem 9. Dezember ihre Stalltüren.

Markus Hackel aus Hüddingen hat seinen Milchviehbetrieb auf automatisiertes Melken umgestellt. Am Mittwoch, dem 9. Dezember findet ein Informationstag dazu statt.

Foto: Salzmann

Aufgrund der Flexibilität, des Arbeitskomforts durch die körperliche Entlastung und einer möglichen Leistungssteigerung durch mehrmaliges Melken, traf Markus Hackel die Entscheidung für zwei Lely Astronaut A5. Der Einbau von Melkrobotern in Altgebäuden stellt immer eine Herausforderung dar und bedarf genauer Planung.

Neue Technik im alten Stall

Auf dem Betrieb Hackel sind die beiden Melkroboter L-förmig angeordnet und befinden sich im ältesten Teil des kontinuierlich erweiterten Milchviehstalles. 1967 siedelte die Familie mit ihrem Betrieb an den Ortsrand von Hüddingen aus. Dort bauten sie einen Kuhstall für 25 Tiere in Anbindehaltung. 1996 wurde ein Doppel 4er Fischgräten-Melkstand gebaut und ein Jahr später wurde der Anbindestall zu einem Boxenlaufstall für 45 Kühe mit Hochboxen umgerüstet. Im Jahr 2015 wurde der Melkstand um 8 Plätze (Doppel 8er) erweitert. Auch der Stall wurde angebaut und um weitere 88 Liegeplätze in einem großen, luftigen Anbau erweitert.

Tierseparation durch AMS ermöglicht

Im ältesten Teil des Milchviehstalls wurden zwei Melkroboter installiert. Einer wurde quer im hinteren Teil des alten Melkstandes eingebaut (im Bild) und der zweite in L-förmiger Verbindung an die Außenwand des Stalles.

Foto: Salzmann

Seit März 2020 melken nun zwei Lely Astronaut A5-Roboter die Milchkühe der Familie Hackel. Einer wurde quer im hinteren Teil des alten Melkstandes eingebaut und der zweite in L- förmiger Verbindung an die Außenwand des Stalles. Besonders ist hier die Möglichkeit der Tierseparation durch beide Roboter in einen separaten Strohbereich, der durch einige Umbaumaßnahmen in den alten Melkstand intergiert wurde. Hier befinden sich frisch abgekalbte Kühe und Tiere, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Befindet sich eine Kuh im Strohstall, so kann sie trotzdem alleine zum Melkroboter laufen und wird automatisch nach dem Melkvorgang zurück in den Strohbereich selektiert. Außerdem gibt es noch einen weiteren Separationsbereich, in den Tiere geleitet werden können, die eine Behandlung benötigen oder besamt werden sollen.

Ruhe in der Herde

Vor allem von der Separation der Tiere ist Markus Hackel begeistert, da er so bullige Tiere, die oft die gesamte Herde in Aufruhr versetzen, separieren kann. Ãœber die App „In Herd“ von Lely bekommt er ein Signal auf sein Smartphone, dass eine Kuh brünstig ist. So kann er das Tier über diese App nach dem nächsten Melkvorgang für die nächsten Stunden von der Herde separieren. So bleibt Ruhe in der Herde und er kann die Kuh direkt zum passenden Zeitpunkt in der Separation, die mit einem Fangfressgitter ausgestattet ist, besamen. Besamt wird bei Markus Hackel nicht stur nach Laktationstagen, sondern tierindividuell nach Abstammung und der Leistung der vorrangegangenen und aktuellen Laktation, um die Persistenz bestmöglich zu nutzen. Aktuell liegt der durchschnittliche Laktationstag der Herde bei 240 Tagen, mit einer Milchleistung von 37 l pro Kuh und Tag und einer Jahresleistung von 11 500 Litern.

Tierindividuelle Leistungen abrufen

Der automatisierte Futteranschieber läuft schon seit 2017 in dem Betrieb. Er spart Arbeit und animiert die Kühe zum Fressen.

Foto: Salzmann

Auch bei der Entscheidung des richtigen Besamungszeitpunktes helfen ihm die zusätzlich gewonnenen Daten des Managementprogramms T4C. Hier können tierindividuelle Leistungen der vorangegangenen Laktationen, der Start in die Laktation, sowie aktuelle und zurückliegende gesundheitliche Auffälligkeiten, eingesehen werden. Auch das Kraftfutter wird über den Lely Astronaut A5 tierindividuell nach Leistung zugeteilt und kann über das Managementprogramm T4C angepasst werden. Um die Kühe auch am Futtertisch zum Fressen zu animieren und somit die Futteraufnahme zu optimieren, läuft seit 2017 der Lely Juno Futteranschieber auf dem Betrieb. Auch die Klauengesundheit der Kühe kommt nicht zu kurz. Neben der kontinuierlichen Klauenpflege durch einen professionellen Klauenpfleger, werden die Klauen zusätzlich mit einer Sprühanlage gepflegt. In jeden Roboter wurde eine solche integriert, die bei jeder Melkung die Klauen mit Wasser reinigt. Montags, mittwochs und freitags wird dem Wasser automatisch ein Behandlungsmittel zugefügt, um vor allem Mortellaro vorzubeugen und einzudämmen.

Infotag mit Lely-Fachberatern

Zum Infotag am Mittwoch, dem 9. Dezember wird neben der Familie Hackel auch die Firma Lely vor Ort sein, sodass alle Fragen rund um die Automatisierung besprochen werden können. Von 10 bis 13 Uhr heißt die Familie Hackel Interessierte herzlich willkommen.

Adresse: Zum Schifftal 15, 34537 Hüddingen. Natürlich gelten auch hier die aktuellen Corona-Richtlinien.

Nina Salzmann – LW 49/2020