Unterricht im Freien
Immenhäuser Schüler lernen von Jägern und Landwirten
„Neu ist das für mich nicht. Ich will ja auch mal Bauer werden", sagte Fabian. Ob mehrere seiner Klassenkameraden den Berufswunsch des Immenhäuser Viertklässlers teilen, ist unklar. Aber auffällig viele der Teilnehmer am „Lernort Natur“ verfügten diesmal über umfangreiche Vorkenntnisse. Das wurde allen Beteiligten deutlich.
Zum fünften Mal hatten Landwirte und Vertreter des Forstes Schüler eingeladen, um ihnen an einem besonderen Schultag unter freiem Himmel Wissenswertes zu vermitteln. Rund 80 Kinder folgten am Montag der Einladung der 25 Mitwirkenden mit besonderen Themenschwerpunkten.Lernen mit Herz und Hand
„Lernen mit Herz und Hand“ nannte Organisator Ralf Desel diese Form der Wissensaneignung. Zu Lernen und zu sehen gab es viel: Auf dem Hof von Tobias Schäfer in Holzhausen hieß es „Auf Tuchfühlung mit Kuh und Kälbchen.“ Wie viel eine Kuh fressen und saufen muss, bevor man sich über 25 Liter Milch freuen kann, lernten die Kinder dort. Es galt eine Holzkuh zu melken, Milchstand und Tank zu inspizieren und Wissenswertes über die Nutzpflanze Mais zu lernen. Um „Jäger und Gejagte“ ging es rund um die Freizeitanlage in Mariendorf. Jäger zeigten dort zahlreiche Präparate. Tag- und Nachtgreifvögel aber auch Dachs, WaschÂbär, Fuchs und Hase konnten in Augenschein genommen werden. Eine Station widmeten Petra Gerland als Mitwirkende des Kreisjagdvereins sowie WerÂner Eckel Rehwild und Rothirsch. Den Kindern bot diese Station unter anderem die Möglichkeit Hirschgeweihe zu betrachten und einmal zu prüfen, welches Gewicht Geweihstangen haben können. „Das handlungsorientierte Lernen ist einfach toll“, zog Ute Pilger, Klassenlehrerin als Resümee.
Die Lernstation "Vom Saatkorn zum Lebensmittel" rundete das informative Angebot ab. Die Landwirte Ullrich Brede und Heinz Bachmann brachten den Kindern Raps und Rüben, Gerste und Weizen nahe. Die Landwirte zeigten auch Drillmaschinen, Pflug, Pflanzenschutzspritze, Düngerstreuer und natürlich die Traktoren.
Anerkennung gab es seitens der Schulleitung sowie von Bürgermeister Herbert Rössel anlässlich des Abschlusstreffens in Mariendorf. Sowohl Ralf Desel als auch Jagdpächter Klaus Roderburg wiesen darauf hin, dass eine Änderung des Konzepts der seit 2003 durchgeführten Veranstaltung angedacht ist: Überlegt wird, auch die Drittklässler einzubeziehen, damit jeder Immenhäuser Grundschüler einmal in den Genuß von Lernort Natur kommt. Lehmann