Unwetter verursachten starke Hagelschäden
Vor allem Südpfalz und Teile Rheinhessens betroffen
Die Unwetter in der Nacht zum 1. Juni 2018 führten in der Südpfalz und in Rheinhessen zu großen Hagelschäden bis hin zum Totalausfall. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, machte sich am 1. Juni 2018 mit Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler und dem Weinbaupräsidenten Reinhold Hörner im Rahmen eines Vor-Ort-Termins auf dem Weingut Beck in Oberotterbach ein Bild von den Ereignissen.

Foto: bwv
Rund um den Ort Oberotterbach sind in der Südpfalz nach ersten Schätzungen rund 500 Hektar Rebflächen sowie Getreide- und Zuckerrübenflächen von dem Hagelschaden betroffen. Im Rahmen des Vor-Ort-Termins sagte Staatsminister Dr. Volker Wissing zu, die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum würden sich rasch mit den Betroffenen in Verbindung setzen, um Beratungsempfehlungen in Bezug auf nun erforderliche produktionstechnische Maßnahmen, wie den Pflanzenschutz, zu erarbeiten. Mehr dazu in das LW in der kommenden Woche.
Volle Keller und Schäden in Feld und Weinberg
Winzermeister Heinz Beck aus Oberrotterbach erzählte: „So etwas haben wir noch nie erlebt.“ Mit 43 ha Weinbergen, 90 ha Mais und 25 ha Weizen ist der Betrieb von Heinz und Thomas Beck schwer getroffen. „In den Weinbergen gibt es Totalausfall sowie alle Abstufungen, keinen Schaden gibt es nicht“, so Beck. Zwei bis drei Zentimeter groß waren die Hagelkörner, die mit solch einer Wucht aufschlugen, dass viele Rollläden und Vordächer zerstört wurden. 20 cm hoch schoss das Wasser durch die Dorfstraße und ließ viele Keller und Häuser mit Schlamm volllaufen. „Wir werden in den stark geschädigten Weinbergen im Herbst einen Zapfenschnitt durchführen, das bringt zwar auch im kommenden Jahr weniger Ertrag, doch auf das diesjährige Holz kann nicht aufgebaut werden“, sagte Heinz Beck.

Foto: Hinkel
Versuchen zu retten, was zu retten ist
Auch im Obstbau gab es Hagelschäden im Gebiet, schreibt Werner Dahlbender auf Nachfrage von das LW: Mainz-Marienborn, Worms-Pfeddersheim, Worms-Abenheim, Westhofen, Dolgesheim sind betroffene Orte mit Obstbau. Die Obstbauberater empfehlen den Betrieben eine Fungizidmaßnahme mit einem Captan-Präparat (Merpan, Malvin) im Kernobst und ein spezifisches Moniliafungizid im Steinobst wie Signum, Luna Expierence oder andere.
bwv/zep – LW 23/2018