Vermarktung ist der letzte Schritt
Auf der Grundlage ständiger Marktbeobachtungen sollte man sich rechtzeitig eine Strategie zurechtlegen, die es einem ermöglicht, die eigenen Preisvorstellungen zu verwirklichen. Grundlage dazu ist die Kenntnis der Kosten beziehungsweise des zu erreichenden Deckungsbeitrages der zur Vermarktung anstehenden Frucht. Der Handel bietet diesbezüglich verschiedene Vermarktungsmodelle an, die beispielsweise einen Mindestpreis garantieren, andererseits den Erzeuger an weiter steigenden Preisen teilhaben lassen. Diese Risikoabsicherung muss der Landwirt natürlich in Form von Gebühren bezahlen und vorher abschätzen, ob eine zu erwartende Preissteigerung diese Gebühren mit abdeckt. Im Falle einer Preissenkung ist dagegen die Sicherheit eines Mindestabgabepreises nicht zu unterschätzen. Nach wie vor gilt, dass eine Splittung der Vermarktungsmenge – vor, während und nach der Ernte – eine gute Strategie darstellt. Ein Baustein dieses Vorgehens ist das eigene oder gemietete Lager, welches dem Betrieb den notwendigen Spielraum verschafft. Wer über eigene Lagerkapazitäten verfügt, muss diese so herrichten, dass die Vermarktungsfähigkeit des Erntegutes erhalten bleibt.
Karsten Becker – LW 20/2017